Sonntag, 22. Februar 2015

Chenille-Topflappen

In der Zeitschrift Ornamente, Ausgabe 2000-02, fand ich einen Artikel über NanetteHolmberg. Sie rät, in die Schichten unterschiedliche Materialien einzuschichten und vergleicht die Technik mit dem Nachkochen von Rezepten. Arbeitsproben von ca. 20 cm Kantenlänge dienen als Experimentiergrundlage. Eingeschichtete Kunstfasern können interessante Effekte ergeben.


Als ich mit der Chenille-Technik einen Kissenbezug nähte kam mir die Idee, solch eine Fläche als Topflappen zu nutzen. Dafür wird Chenille häufig verwendet. Das sind dann Teile von ca. 20 cm Kantenlänge.
 
 
Weil es Topflappen werden sollen, die vor Hitze schützen bin ich nicht wirklich experimentierfreudig bei der Verwendung von Materialien und schichte schwarz-weiße Baumwollstoffe. Nur die Oberschicht ist eine Mischfaser, die ich mit dem Bügeleisen einem provisorischen Hitzetest unterzogen habe. Die 1. Naht markiere ich mit einem Stift, der sich weg bügeln lässt. Ich verwende einen Nähfuß für 1 cm Nahtzugabe.
 
 
Damit der Hitzeschutz optimiert wird verwende ich für einen Topflappen 2 Lagen Chenille und zwar in um 90 Grad versetzter Musterung. Beim Zuschneiden ergab es sich, dass die Teile unterschiedlich groß sind: 21, 22 und 23 cm Kantenlänge. Sieht beim übereinander hängen interessant aus. Man kann auch mal einen Topf oder eine Tasse drauf stellen.
 
 
Da schichtet sich ganz schön was zusammen mit dem Binding und stellenweise Aufhängern. Ich war neugierig, ob meine Nähmaschine das bewältigt.
 

So lange die Waschmaschine läuft ist es spannend, wie sich die Oberfläche weiter verändern wird. Eine Nahaufnahme zeigt Schrägschnitt mit Schnittkanten:
 
 
Als ich die Lagen zusammen gestellt habe war ich an einer Stelle unachtsam: ein Stück (oben rechts) ist so aufgelegt, dass eine oberste Lage (nur Teilfläche eines Topflappens)parallel zum Fadenlauf geschnitten ist. Nach dem Waschen sieht das so aus:
 
 
Nicht schlimm, das wird provisorisch geschoren bis irgendwann alles ausgefranst ist.

Zufällig ergab es sich, dass ich karierte und gestreifte Stoffe verwendet habe. Der Effekt durch die Technik gefällt mir sehr gut.
 
 
Mit verschiedenlagigen Farben, Mustern und Materialien lassen sich einmalige Oberflächen erzeugen.

12 Kommentare:

  1. Liebe experimentierfreudige und fleißige Ute,
    das Muster der Topflappen finde ich ausgesprochen gelungen. Die Prozedur des Entstehens ist recht mühsam und langwierig, oder? Ich hab für Topflappen so ein silber beschichtetes Vlies, welches die Hitze abhält. Allerdings finde ich die Oberflächenstruktur deiner Werke hübscher. Fazit...vielleicht werde ich mir doch mal die Mühe des Nachmachens geben.
    Einen schönen Sonntag wünscht dir Heike

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    1. Als Mühe habe ich es nicht empfunden, eher Aufräumeerleichterung in der Stoffrestekiste. Die Näherei dauert nicht lange, am zeitintensivsten ist das Befestigen der Umrandung an der Rückseite von Hand.

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  2. Liebe Ute,
    Die Topflappen sehen toll aus und die Chenille-Technik zu verwenden, ist eine tolle Idee.
    LG, Rike

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  3. Du warst ja gleich doppelt aktiv! Klasse. Die Technik eignet sich toll, sowohl als Kissen, als auch für Topflappen.Spannend ist auch wie so Muster aufgebrochen werden, was man bei dir jetzt gut beobachten kann. Ob meine Maschine das geschafft hätte mit den vieln Lagen, weiß ich nicht. Aber Jeanstopflappen mach ich bestimmt mal, ist auch ein prima Geschenk.
    Sonntagsgrüße von karen

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  4. Topflappen, genau! Da könnte man doch Geschirrtücher als Material nehmen ... Danke für den Tipp.
    LG
    Siebensachen

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  5. Ja, mir sind auch sofort ausrangierte löchrige Geschirrtücher eingefallen, die man dafür verwenden könnte. Vielen Dank für das Zeigen dieser tollen Idee.
    LG Mirella

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  6. Hihi, wir hatten die gleiche Idee, die Mustermischung mit dem Chenilleschnitt finde ich sehr gelungen. Und eigentlich ist das ja wirklich die perfekte Technik für Stoffreste. Von denen zumindestens ich reichlich besitze... seufz.
    LG frifris

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  7. Auch tolle Effekte! Und Respekt für die Handnäherei!
    LG Judy

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  8. Das ist ja wohl mal was wirklich Ausgefallenes für die Küche. Wow!
    LG
    vonKarin

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  9. Was bin ich froh, dass du auch noch so ins Detail gehst, vor allem der Unterschied gerader/schräger Fadenlauf fehlte mir noch. Es ist doch wirklich gut, so viele verschiedene Bearbeitungen zusammen in einer Aktion zu sehen. Auch die durchscheinenden Kreise im vorhergehenden Beitrag sind sehr interessant.
    LG Suschna

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  10. Ich habe schon mal von der Technik gehört, das ist ja richtig interessant. Deine Experimente schauen super aus. Ich bin jetzt richtig neugierig geworden ;-)
    LG Jacqueline

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  11. Die Topflappen sind total schön geworden. Gerade die Streifen und Muster in deinem Stoff gefallen mir sehr gut. Ich denke, das muss ich demnächs auch unbedingt mal ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Gusta

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