Montag, 30. März 2015

Kopfkissenbezug oder Beutel?

Stoffding mit 4 Ecken ... Kissenbezug oder Stoffbeutel, für mich macht es keinen großen Unterschied, oder?

Stoffbeuteltrio aus Kissenbezügen

Aus dem Nachlass meiner Schwiegermutter lagen hier noch 3 Kissenbezüge 40 x 40 cm rum die bei uns nicht benutzt werden. Als ich die Reißverschlüsse heraus getrennt hatte habe ich beschlossen, dass sie als Stoffbeutel weiter existieren dürfen. Träger habe ich an einem schmalen Stoffrest befestigt und diesen als Ring an den Bezügen fest genäht. Der Stoff mit industrieller Applikation ist recht hell, macht aber nichts ist auch schnell gewaschen und bügelfrei.


Mehr Ideen für Stoff Beutel findet Ihr in der Linkparty "Nix Plastix" und bei Sonjas Aktion "12 Monate - 12 Taschen".
Gerne könnt Ihr Euch mit selbst genähten und gestalteten Beuteln beteiligen.

Sonntag, 29. März 2015

Jelly-Roll-Kissenbezug mit Transparenz

Suschna sammelt die Beiträge für die monatliche “Stoffspielerei“, es geht um Seltene Techniken, ein Thema zum Experimentieren.
Das Thema ist schon eine Weile bekannt und bietet Gelegenheit, mal die eingefahrenen eigenen Wege beim Nähen zu verlassen und sich an was Seltenes ran zu trauen.


Letztens als ich kleine Stoffstückchen aneinander fügte überlegte ich mal wieder, wie ich die Gelegenheit am besten nutzen könnte. Freie Schneidtechnik für Patchwork? oder eine Art Artischockentechnik im Kreis angeordnet die dann 3D ein sternförmiges Muster ergibt?
 
Und wie ich noch überlege stelle ich fest, dass der von mir gewählte weiße Stoff, ein Light-Linen, ziemlich transparent ist und ungünstig für einige Nahtzugaben darunter.
Statt mich zu ärgern bringt es mich auf die Idee, die Transparenz auszunutzen und dunkle Baumwollfäden anzuordnen.
 
Kissenbezug aus 6 cm breiten Stoffstreifen (Jelly-Rolls)
Die zusammengesetzte Fläche von ca. 43 x 43 cm liegt mit den Nahtzugaben nach oben(3.Foto). In sich ergebende Flächen lege ich Fadenschlingen, decke eine weitere Schicht Stoff darüber, rolle etwas ein und drehe vorsichtig die spätere Außenseite nach oben.
So kann ich die Woll-Fäden samt Unterschicht mit Stecknadeln fixieren und die Schichten verbinden.
 
 
 
Den Blindstichfuß habe ich verwendet, um im gleichen Abstand an der Naht lang zu gleiten. Konzipiert ist dieser Fuß für Saumabschlüsse.
 

Zusammen mit einem Reststück Faltenrock als Rückseite ist es mal wieder ein Kissenbezug geworden.
Ursprünglich wollte ich ein paar Reststreifen schwarz-weißer Stoffe „aufräumen“, die hier und hier übrig geblieben sind. Wollfäden einnähen war nicht geplant.
 
Details
 

Jelly-Roll Kissenbezug schwarz-weiß

Ergebnis einer Spielerei mit 6 cm breiten Stofftreifen (Jelly-Roll) ist ein Kissenbezug.




Ausgangspunkt waren ein paar Streifengruppen

a)     hell + dunkel + hell

b)    dunkel + hell + dunkel

Wieder in 6 cm breite Streifengruppen geteilt, neu angeordnet und zusammen genäht ergeben sie 4 Stück 9-Patch-Blöcke. Mit einem weißen Streifen dazwischen (Sashing) und außen noch nicht ganz ausreichend für eine Kissenplatte, deshalb kommt ein zusätzlicher Streifen mit Balkenmuster außen dran.

Zusammen mit einem Reststück vom Faltenrock als Rückseite ist es mal wieder ein Kissenbezug geworden.
Den Bezug hatte ich verschenkt. Leider ist etwas ausgefärbt.
Grün gefärbt hat auch nicht geholfen.





Auch 2015 wird es hier eine Kissenschlacht - Linkparty geben,
Start wie immer am
International Pillow Fight Day: 04.04.2015.

Donnerstag, 19. März 2015

Jeans-Jelly-Roll-Patchwork-Tasche

Derzeit nähe ich gerne mit Jelly-Rolls als Ausgangspunkt. Manchmal überlege ich, mir eine Rolle mit fein aufeinander abgestimmten Streifen zu kaufen und dann denke ich, dass ich eigentlich schon genug Stoffe habe. So schneide ich immer mal wenn ich einen Stoff auseinander gefaltet habe einen Streifen von 6 cm ab, so wächst mein individueller Jelly-Roll-Stapel. Gelegentlich nehme ich mal diesen oder jenen Streifen raus, um zu prüfen, ob er zum Stoff zu meiner aktuellen Näherei passt. So hält sich das Caos bei der Stoffauswahl übersichtlicher in Grenzen.

Vom letzten Nähprojekt hatte ich 1 und 1/2 Beine einer schwarzen Jeanshose übrig. Grob geschätzt genau die richtige Menge für einen Taschenkörper. Zwei 4 x 90 cm breite Streifen reserviere ich für Außentaschen, ein paar kleine Stücke als Trägerverlängerung. Die restlichen Teile habe ich zu einer Fläche von ca. 55 cm Höhe und ca. 90 cm Breite zusammen gesetzt, mit Vlies und dünnem Stoff aus der Restekiste geschichtet und mit Zierstichen die 3 Schichten verbunden (3.Foto).

Für die Träger habe ich wieder einen Gürtel verwendet: 2 Hälften sind mit etwas Jeansreststoff verlängert und gleichzeitig versäubert.
 
beide Seiten der Tasche
Meine liebste Näherei sind die als Blickfang aufgesetzten umlaufenden Taschen aus einem Stück. Dafür habe ich ein paar Streifen (6 cm breit) zusammen genäht, gebügelt und wiederum um 90 Grad versetzt in 6 cm breite Streifen geteilt. Diese kleinen Streifen waren Ausgangspunkt für die Patchworkfläche. Einzelne Motive meiner Stoffe wollte ich nicht auf den Kopf stellen, mit ein paar zusätzlichen Quadraten von 6 x 6 cm ist dann eine Fläche entstanden nachdem ich da und dort mal einen Faden raus gezogen habe um die Reihenfolge einer Streifenordnung zu ändern. Für eine Fläche aus Quadraten nehme ich gerne Streifen als Ausgangspunkt und ergänze einzelne Quadrate zuletzt. Die Fläche benötige ich genau so breit wie der vorbereitete Taschenkörper ist. Quiltnähte kommen mit rot als Akzent darüber. Den verwendeten Blindstichfuß (eigentlich für Säume) zeige ich mal demnächst.

Oben versäubere ich mit dem reservierten 4 cm schmalen Streifen Jeansstoff. Unten angesetzt der 2. Streifen welcher am Taschenkörper oberhalb der Bodenfläche fest genäht wird. Umgeklappt verbinde ich Taschenkörper und Außentaschen seitlich oben beginnend, über Eck am unteren Streifen lang bis zur Mitte der Vorderseite am einer Quadratnaht, dann abbiegen nach oben zur Teilung der Außentasche, oben ein paar hin+rück Stiche, wieder nach unten und weiter bis zur nächsten Teilung … Die vorbereiteten Henkel fixiere ich auch gleich am Taschenkörper im Bereich der Nahtversäuberung. Ein Band mit Karabiner befestige ich auch gleich so.

Passend zum Taschenkörper nähe ich nun das Futter. Die Breite entspricht dem Taschenkörper. Die Höhe wähle ich 8 cm kürzer als der Taschenkörper so dass es oben später nicht raus blitzen wird. Angrenzend an den späteren Taschenboden nähe ich auf jeder Seite Bahnen mit Aufteilung von mehreren kleinen Taschenfächern nach meinem Bedarf (nicht zu breit sonst klappt es später nach unten). Übrigens war der Futterstoff „früher“ mal ein Faltenrock, auch als Patchworkfläche kommt er vor.
 
Taschenkörper und Blick in die Tasche
Jetzt wird es spannend: rechts auf rechts verbinde ich oben Taschenkörper mit Futter. Diese Fläche breite ich aus lege hälftig Taschenkörper auf Taschenkörper und Futter auf Futter. So nähe ich an der späteren Taschenseite die Teile zu einer Röhre zusammen. Das Futter nähe ich an der späteren Bodennaht seitlich je 10-12 cm zu, die Wendeöffnung bleibt erst mal offen. Den Taschenboden nähe ich auch zu und nähe Ecken ab (an aufgesetzten Taschen kann ich mich orientieren), gleiches beim Futter. Nun noch die Nahtzugaben aufbügeln und wenden. Das Futter nach innen drapieren und oben umlaufend nochmals eine Naht mit stabilen Fixierungen über die Träger. Diese letzte Naht wollte mir nicht gelingen so dass ich mir mit Handstichen beholfen habe. Ich finde, es passt im Ganzen und ich habe eine Tasche in schwarz-weiß mit ein paar roten Akzenten, eine wichtige Ergänzung zum Großteil meiner Garderobe.
 
 

Sonntag, 15. März 2015

Eine Tasche bunt und geräumig …

… nach einer Anleitung aus dem BuchTrag mich! Lieblingstaschen selbst genäht“:



Eine Skizze zu einer Anleitung hat mein Interesse geweckt. Die Konstruktion bei der die Seiten des Taschenkörpers zuletzt geschlossen werden finde ich zweckmäßig.



Deshalb suche ich die Schnitteile auf dem Arbeitsbogen des Buches. Als Alternative zum Durchpausen werde ich die Teile kopieren. Das sie symmetrisch sind benötige ich nur eine Hälfte und ergänze dafür Mittellinien in die benötigten Schnitteile.

Mit den zusammen geklebten Schnitteilen widme ich mich der Stoffauswahl. Meinen ursprünglichen Plan, Stoffe in Frühlingsfarben zu verwenden verwerfe ich als ich ½ Meter synthetischen Gobelin mit Fashion-Porträts finde. Für die geplante Tasche ist er perfekt aber auch knapp bemessen. Die Suche nach passenden Ergänzungsstoffen zieht sich hin, nichts passt zu den Farben und der Art des ausgewählten Stoffes. Schließlich fällt mir eine schwarze Jeanshose ein, die ich zum Auftrennen bekam. Also Stoffsuche einstellen und Hose auftrennen.

An Stelle der aufgesetzten Vordertasche wollte ich eine Tasche hinter einem Reißverschluss setzen konnte mich dann aber doch nicht entschließen, ein Porträt des Stoffes zu teilen. Statt dessen sind die Taschen der Jeanshose wieder in Funktion und bilden zusammen mit den Trägern eine optische Einheit.
 


 

Weil es mein Stoffstück ziemlich genau her gab habe ich meine beiden Papier-Schnitteile zusammen geklebt so dass meine Tasche aus 1 Vorderteil, 1 Rückseitenteil (gleiche Futterteile) sowie Trägern und aufgesetzten Taschen besteht. In die Träger habe ich Paspel aus einer Krawatte eingesetzt die ich farblich passend fand.
Anders als in der Anleitung angegeben habe ich alles mit 0,75 cm Nahtzugabe genäht.
 

Unterm Strich ist es eine stark abweichende Variante der Vorlage aus dem Buch geworden die es allerdings ohne Buchvorlage auch nicht geben würde. Obwohl ich durch meine Stoffwahl vom Weg der Anleitung abgewichen bin war diese doch sehr hilfreich für mich und ich freue mich darüber, dass der Gobelinstoff optimal für meine Version der geräumigen Tasche seine Bestimmung gefunden hat.
Die Tasche war an einem Abend genäht – fast schneller als die Stoffwahl dauerte.


Weil es nun keine Tasche in Frühlingsfarben geworden ist wie ursprünglich geplant nehme ich mir vor, das Model "Für echte Shopaholics“. mit bunten frischen Stoffen später mal zu nähen.
 
 
Ein Reststück Gobelin reichte sogar noch für eine Handytasche, auf Wunsch des neuen Besitzers knapp sitzend ohne Extras. Das Motiv hätte ich gezielt kaum besser aus dem Rapport heraus lösen können.


Traditionelles Aufräumen des Nähplatzes endete mal wieder mit dem Aneinanderfügen der restlichen Schnipsel. Mit Reißverschluss und eingenähtem Karabiner am Band ist es eine kleine Schlüsseltasche für die geräumige Tasche geworden.
 
 
 

Buchrezension: Trag mich! Lieblingstaschen selbst genäht

Was wäre Frau ohne Tasche? fragte sich die neuseeländische Autorin Melanie McNeice und zeigt uns Ihre Lieblingstaschen in Ihrem Buch:


Autorin: Melanie McNeice
Erscheinungstermin : 01.02.2015
Umfang : 128 Seiten
ISBN : 978-3-8410-6334-2
Verlag: OZ-Verlag
Preis: D: 16,99 EUR / CH: 24,50 SFr / A: 17,50 EUR

Der englische Originaltitel „Sew Cute to Carry” wurde durch eine Umfrage auf dem Blog der Autorin gefunden. Zwischen einem Vorwort, Informationen zu Werkzeug, Material und nähtechnischen Details sind 12 Taschen mit ausführlichen Anleitungen zum nachnähen zu finden. Die verschiedenen Modelle von klein bis groß für die unterschiedlichsten Anlässe sind einzeln auf dem Blog der Autorin abgebildet.
Der Schwierigkeitsgrad zum Nähen ist durch Symbole gekennzeichnet. Zu jeder Tasche gibt es eine Materialbedarfs-Liste und nummerierte Arbeitsschrittbeschreibungen mit anschaulichen Skizzen zu ausgewählten Nummern. Auf dem beiliegenden Schnittmusterbogen sind alle Schnitteile in Originalgroße einschließlich Nahtzugabe (5 mm) abgebildet.

Die Beispiele im Buch sind in Stoffen der beliebten Pastell- und Regenbogenfarben genäht, genau richtig für Frühling und Sommer. Übrigens designt die Autorin inzwischen selbst Stoffe für Riley Blake Designs.

Das Hardcover-Buch ist  übersichtlich aufgeteilt. Alle Taschenmodelle sind am Anfang auf einer Übersichtsseite und nochmals auf der Rückseite abgebildet. Die Anleitungen sind gut verständlich mit hilfreichen Arbeitsschrittskizzen. Schon beim Durchblättern schweifen meine Gedanken zu vorrätigen Stoffen und machen Lust und Laune, solche Taschen nachzunähen. Ein Modell habe ich für einen Praxistest ausgewählt. Favoriten für meine Bedürfnisse sind Bunt und geräumig“ sowie „Für echte Shopaholics“. Ich werde Stoffe meiner Vorräte verwenden.

Am 3. Sonntag im April wird es hier wieder eine Buchrezension eines Handarbeitsbuches geben. Es wird ein Buch über Patchwork sein.

Freitag, 13. März 2015

Chenille-Tasche

Chenille in den Farben dunkelblau, beige und weiß ist nun funktional schmückendes Element meiner neuen Tasche welche im früheren Leben eine Hose war.
Auf einem Streifen von ca. 20 x 90 cm habe ich Stoffstücke mit um 45 Grad versetztem Fadenlauf angeordnet und mit 1 cm Nahtabstand festgenäht, die Tunnel aufgeschnitten und altbewährt zur Tasche komplettiert. Die Pocket-Taschen sind als Außentaschen neu angeordnet auf der Chenille-Fläche welche außen umlaufend in 4 Außentaschen aufgeteilt ist. Nach der ersten Wäsche sieht die Tasche so aus (vorne und hinten):


Als Träger habe ich das Gurtband eines Gürtels verwendet, welches ich mit Denim etwas verlängern musste um auf 60 cm Länge zu kommen.


Meine Chenille-Fläche war etwas größer als oben genannt, die Reststückchen sind nun Schlüsselmäppchen passend zur Tasche.