Die Antifarben schwarz und weiß mag ich gerne. Woher diese Vorliebe kommt kann ich nicht mehr sagen, vielleicht weil dazu andere Farben beliebig kombiniert werden können. Das funktioniert bei der Kombination von Garderobenteilen wie auch bei der Einrichtung. Mit austauschbaren Farbakzenten wirkt es anders.
Für die Stoffspielerei in diesem Monat habe ich mir ein Patchwork-Puzzle genäht. Dafür habe ich 2 aufgetrennte Hemden und weißes Mischgewebe verwendet. Endlich ergab sich eine Gelegenheit, Triangel-Blöcke in Serie zu nähen. Auf ein Hemd-Rückenteil habe ich eine weiße Stofflage mit Markierungen 15 cm x 15 cm gelegt und diese beiden Schichten entlang von diagonalen Markierungen verbunden:
Die restlichen Blöcke habe ich aus Quadraten diagonal genäht, für Reststücke dann Dreiecke zur optimalen Ausbeute des vorhandenen Hemdenstoffes. Die Begrenztheit des Ausgangsmaterials bringt Spannung mit sich, wie viele Blöcke sich ergeben werden und welche Muster möglich sind.
Vorher sind die aufgeklappten Paare erst mal zu bügeln. Stärkespray hilft gegen die Flutschigkeit von Mischgewebe. Auch das anschließende Begradigen gelingt gestärkt exakter. Ich orientiere mich an der diagonalen Linie und schneide Blöcke von 13,5 cm Kantenlänge.
145 Blöcke konnte ich aus den beiden Hemden nähen, das ist mein Puzzle. Die Blöcke lege ich in Anordnung eines beliebten Triangelquilt-Designs aus, bei dem sich der optische Mittelpunkt etwa im goldenen Schnitt befindet. Es soll eine Decke zum Zudecken werden, sie muss nicht ein Bett exakt abdecken.
Wie üblich nähe ich hintereinander weg ohne abzuschneiden. Wenn ich alle Blöcke zum Auslegen benötige nähe ich auf ein "Mäuschen" als Brückenstück zwischen den Nähten. Dieses Hilfsmittel verwende ich übrigens ständig beim nähen, ein Faden-Abschneider fehlt mir nicht.
Reihe für Reihe entstand mein Top so wie spontan ausgelegt. Durch den starken Kontrast verlieren sich die Schleifenmuster des helleren Stoffes im Flächenmuster. (Video)
Als Zwischenlage werde ich eine Woll-Decke mit Erinnerungen aus der Familie verwenden. Da sie schon etwas brüchig ist werde ich verhältnismäßig dicht quilten.
Zu Quiltgarn-Farbe und Muster bin ich noch unentschlossen. Wahrscheinlich werde ich weiß verwenden, auf den hellen Flächen möchte ich kein schwarz; vielleicht hellgrau? Ich favorisiere Nähte von oben nach unten und zurück, dann entfällt Drehen und Quetschen des Quilts im Freiraum der Nähmaschine, auch Fadenenden auf der Fläche verstechen entfällt.
Mit Stecknadeln verbunden sind die Lagen inzwischen, zum Heften fehlte mir mal wieder die Geduld.
Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken zwecks Erfahrungsaustausch gesammelt.
Die weiteren Termine der Stoffspielerei:
Juli/August 2017: Sommerpause
24.09.2017: „Von der Natur inspiriert“ ( Siebensachen )
27.10.2017: „Fäden auf Farbe“ (Ute - 123-Nadelei)