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Donnerstag, 24. Dezember 2015

Alle Jahre wieder ...

... werden hier Geschenke besorgt, alter Lauschaer Glasschmuck wird vom Boden geholt, der Weihnachtsbaum wird mit dem Enkel geschmückt, der Weihnachtsbraten schmort in der Ofenröhre, der Kartoffelsalat ist vorbereitet und die Geschenke stehen unter dem Weihnachtsbaum.


Dieses Jahr sind einige Geschenke in Zugbandbeuteln verpackt. Diese sind für den Nähkurs entstanden, die Musterbeutel waren Gelegenheit schon mal Weihnachten so vorzubereiten wie ich es mir traditionell vorstelle: liebevoll selbst gemachte Dinge. Zugegeben für den Inhalt funktioniert diese Tradition nicht, da sind gekaufte Sachen drinnen, Weihnachten ist heutzutage recht kommerziell. 

In genähte Geschenkebeutel habe ich letztes Jahr schon Geschenke verpackt und verschenkt. Ich hoffe, diese werden wieder verwendet. Geschenkpapier aufreißen hat seinen Reiz, macht aber auch viel Müll - und solchen gibt es mit den Originalverpackungen der Geschenke auch noch reichlich. Die Geschenkebeutel zeige ich noch mal einzeln:

Geschenkeanhänger aus Filz,
ein Geschenk von Kursteilnehmern

Geschenkebeutel mit Upcycling-Futter und Häkelblumen
mit Trägern die beim Zubinden nach innen geklappt sind
- praktisch zum Geschenke nach Hause tragen -

Geschenkebeutel aus Stoffresten und altem Deckchen
Häkelsterne als Anhänger

großer Patchwork-Geschenkebeutel
aus wieder verwendeten Stoffen

Langsam wird es dunkel und heimelich, die Familie ist versammelt, bald ist Zeit zum Geschenke auspacken.

Ich wünsche Euch eine schöne Weihnachtszeit,
lasst es Euch gut gehen
und verbringt die Zeit so, wie es für Euch richtig ist.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Weihnachtlicher Kissenbezug

Überall wird geschmückt und dekoriert. Hier geht es dezent zu.
Ein Kissenbezug ist entstanden aus ein paar kleinen Deckchen die es mal im "Kunstgewerbe" gab. Das Muster verlangte nach Patchwork mit Dreiecken und nach Quiltstichen von Hand.




Die Knopfleiste war vorher an einer Bluse. Der Kissenbezug war Musternäherei für den Nähkurs im Dezember. Dort sind viele originelle Kissenbezüge durch Upcycling entstanden.
 

Sonntag, 20. Dezember 2015

Buchrezension: Mach mit! Neues Leben für alte Kleider

Do it yourself - Recyceln statt neu kaufen

Kleine, feine Nähprojekte zeigt die Autorin Constanze Derham in ihrem zweiten Handarbeitsbuch.



Format : gebunden, 80 Seiten
Abmessungen: 21 x 21 cm
ISBN: 978-3-89798-482-0
Verlag:
BuchVerlag für die Frau

Ausgangsidee des Buches ist Nachhaltigkeit für Textilien durch Reparieren, Verschönern oder Wiederverwerten, ein Thema, welches derzeit in vielen Medien präsent ist.

Zu Beginn des Buches gibt es hilfreiche Hinweise zu geeigneten Kleidungsstücken, Materialien, zum Auftrennen/Erhalten von Elementen, Färben und zur Nähausstattung.

Die folgenden Kapitel des Buches gliedern sich nach Bekleidungsstücken: Hosen, Hemden, Shirts und Pullover. Zu den einzelnen Kleidungsstücken finden wir zunächst Reparaturtipps und Lösungen wie man z.B. einen Fleck oder ein Loch weg designen kann. Ideen und Nähbeispiele für schöne alltagstaugliche Refashion-Kleidung und Nähwerke für den Wohnbereich folgen. Insiderinformationen kann man auf dem Blog der Autorin nachlesen.

Mein Rettungsfavorit ist die Negativapplikation mit Sternen auf einen Shirt (Buchcover rechts unten). Als Schablonen werde ich Plätzchen-Backformen verwenden ... und gleich mal schauen welche anderen Backformen sich ebenfalls als Schablonen eignen.

Das Buch ist ein praktischer und anschaulich bebilderter Wegweiser in die Welt des Upcyclings. Die Vorschläge lassen mich gleich an Textilien denken die im Nähkorb gestrandet sind. In meinen Gedanken sehe ich schon, wie ich  das eine oder andere Teil dort wieder zum Leben erwecken, vielleicht sogar aufwerten kann. Für mich kommt das Buch genau zur richtigen Zeit, es motiviert mich, das bevorstehende neue Jahr mit einem aufgearbeiteten Nähkorb begrüßen zu können.

Reparatur und Wiederverwendung von Textilien ist für mich eine Selbstverständlichkeit und manchmal auch Herausforderung, die es zu erklimmen gilt wie einen Berg. Dafür sind Anregungen willkommen. Es geht mir dabei nicht um das identische Nacharbeiten sondern um Einblicke in praktische Lösungen und um Beispiele, die man mit verfügbaren Mitteln abwandeln kann. In diesem Sinne ist das Buch genau richtig. Ich mach mit!

Das Buch stellte mir der Verlag nach Anfrage zur Verfügung.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Weihnachtliche Mehrweg-Geschenkebeutel

Im Nähkurs wurden so schöne Lavendelbeutel genäht, da musste ich einfach nachlegen und auch noch ein paar nähen. Mit Sternendeckchen und rotem Innensäckchen wirken sie weihnachtlich.


Mit einer weihnachtlichen Kleinigkeit gefüllt kann ich sie verschenken und später können sie als Lavendelsäckchen umfunktioniert werden.


Ein Stück hellblau gefärbte Seide ergab weitere Innensäckchen. Hellblau und weiß ist eine Alternative zu den klassischen Weihnachtsfarben.

 
 
 

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Jeans-Kissenbezug im Ragtime-Style

Eine Kissenhüllen für einen Junggesellen in der Familie?
Irgend was mit Jeans ... Ragtime hatte ich für Quilts gesehen und habe es mal ausprobiert.

2 x 9 Quadrate vom 15 cm Kantenlänge habe ich mit der Nahtzugabe nach rechts zusammengenäht, als Verschlussleiste den Bund verwendet und mit Stern-Snaps als Verschluss ergänzt.
Durch einschneiden bis kurz vor der Naht entsteht beim Waschen eine plüschige Kante.

Die Stoffe sind von Hosen aus der Familie. Insider kennen Geschichten zu den von mir vernähten Hosen.

 
Das Kissen war als Inspiration und Verschluss-Beispiel mit mir zum Nähkurs.
Eine Kursteilnehmerin hat die Technik
kombiniert mit Chenille, eine sehr gute Idee.
 

Origami-Geschenkebeutel

Hier hatte ich schon mal Origami-Geschenkebeutel aus Stoff gezeigt, die kleinen Dinger sind faszinierend und perfekt für  kleine Geschenke. Eine Kissenbezug-Vorderseite habe ich umfunktioniert:


Im Nähkurs haben wir auch Geschenkebeutel genäht und uns dazu ausgetauscht. Die Kursteilnehmer haben das Video zu Hause angesehen und auch welche zum Kurs mitgebracht.

Freitag, 4. Dezember 2015

im Kreis nähen

Habt ihr an Eurer Nähmaschine auch eine Kreis-Näh-Funktion?


 
Endlich mal habe ich meine ausprobiert als ich Stoffreste verpatchworkt hatte:
Einfach den Stoff mit einer Stecknadel in einem der 3 Löcher für 5, 6 oder 7 cm Radius fixieren und los nähen.



Eine Übung um der Übung willen gelingt mir nicht, es soll dann auch etwas daraus werden ...
Stifte-Mäppchen gehen immer:

 
 
 
 
genäht mit Gritzner 6152 Dual Feed Transporter (=IDT)
Die Maschine schafft die vielen Lagen samt Reißverschluss mühelos
ganz ohne Zicken und Fehlstiche mit beliebigen Garnen
- robust wie ein Jeep -


Meertje: Link your stuff

Chenille-Stiftemappen

Im Nähkurs haben wir Stifte-Mäppchen mit 8 Ecken genäht.
Die beliebte Box-Form erhält Stabilität durch eine Chenille-Fläche.



 
 
 

 

Kaum zu glauben, wie der gleiche Ausgangs-Schnitt mit unterschiedlichen Stoffen wirkt und was man aus ausgesonderten Textilien noch zaubern kann ... schaut selbst (Klick)

Wichtel-Beutel

Für eine Senioren-Weihnachtsfeier benötigte eine Bekannte kleine Geschenke und fragte mich nach einfachen Einkaufsbeuteln. So habe ich ein paar Gardinenstoffe umfunktioniert und hoffe, die Farben und Muster gefallen.


Es sind einfache Beutel ohne Futter. Die Nähte sind französisch, ein Zierstich oben umlaufend unterstützt die Belastbarkeit. In die Träger sind Rest-Vliesstreifen eingelegt.


Naschsachen kamen als Geschenk nicht infrage da einige an Diabetes erkrankt sind. 
Es war mir eine Freude und ich hoffe, die älteren Herrschaften freuen sich auch.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Loch und Löcher

Letztes Jahr bat mich eine Freundin um Rat nachdem ihre Lieblingstischdecke durch heißes Kerzenwachs beschädigt wurde. Die Tischdecke lag eine Weile hier und bei Gelegenheit schaute ich nach kombinierbarem Stoff in Grau.

Letztens kam mir dann die Erleuchtung, dass ich gar keinen passenden Stoff für eine Applikation oder einen dazwischen gesetzten Streifen benötige:
Wenn schon Löcher, dann richtig:
 
Die Umsetzung war etwas ungewöhnlich da die Löcher dicht beieinander waren und ich durch einen übergelegten zu verstürzenden Stoff rechts auf rechts diese nicht sehen kann. Auf der Rückseite sind die Brandlöcher nicht vollständig sichtbar. Deshalb habe ich mit Hilfe transparenter Gläser die Kreise auf die Tischdecke gezeichnet, ...
... ausgeschnitten und mit Bügelvlies links auf der Tischdecke verstärkt + entstretcht. Das Bügelvlies fixierte auch gleich den Stoff 2. Stoff durch das runde Loch von dem später ein grauer Rand zu sehen bleibt. Der verstürzte Stoff ist auf der Rückseite von Hand angenäht. Um die Kreise ziehen sich Vorstiche.


Vorteil meiner Reparatur-Lösung ist, dass man unter die neuen Deko-Löcher beliebig Deckchen oder Servietten legen kann je nach Farblaune.

#visiblemending

Sonntag, 29. November 2015

Folklore, Volkskunst und Textilien aus Thüringen

Lucy hat als Thema der Stoffspielerei in diesem Monat Folklore gewählt. In diesem Wort steckt phonetisch das Wort „Volk“. Nach der Definition handelt es sich um volkstümliche Überlieferungen, gemeinsame Ideen und Werte einer bestimmten Gruppe in vielen Bereichen wie beispielsweise Kunst, Musik, Literatur, Mythologie und auch im textilen Bereich. Die Überlieferungen sind von Region zu Region verschieden und unterliegen zeitlichen Veränderungen. Volkskunst entstand zur Abdeckung von Bedürfnissen des täglichen Lebens.

Bei meiner Beleuchtung des Themas werde ich mich auf Textilien beschränken. Dafür schlage ich im Standardwerk für „Die Thüringer Trachten“ von Luise Gerbing nach, welches 1925 erschienen ist.
Nach mehr als 30 Jahre Recherche schreibt sie, dass Trachten in Thüringen noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die übliche Kleidung waren. Die Tracht ließ erkennen,  wo jemand zuhause war und zu welchem Anlass er unterwegs war. Das Interesse an der alten Tracht verlor sich mit der Zeit und besonders in Kriegszeiten.

„… Aus dem Volk selbst müsste der alte Stolz auf die sinngemäße Bauernkleidung hervor wachsen, soll eine echte neue Volkstracht sich entwickeln. Die Versuche, die vergangene Volkskleidung künstlich neu zu erwecken (besonders durch Trachtenfeste) sind misslungen, so gut sie auch gemeint waren. Denn künstliches Neuentfachen abgestorbener Volksgebräuche ist ein vergebenes und auch unwürdiges Bemühen. Nur zu oft werden die einst heiligen und ehrwürdigen Überreste der alten Tracht zur abstoßenden Maskerade herabgezerrt.

Viel könnten wir „Gebildeten“ dazu beitragen, dass eine deutsche Tracht allmählich entsteht, wenn wir die Einfachheit, Geschmack, Anmut und Würde in unserer eigenen Kleidung zur Schau tragen. … „

Luise Gerbing, Vorwort zu „Die Thüringer Trachten“
Erfurt 1925
 
 
Im ersten Kapitel des Buches über Trachten geht es um die Abgrenzung des Thüringer Trachtengebietes. Allgemein gültig ist sicher, dass politische Grenzverschiebungen im Laufe der Zeit einen Wandel von Sitte, Tracht und Sprache bewirkten.
Quelle der meisten Stücke der dem Landleben angepassten Thüringer Volkstracht ist unverkennbar die höfische und Stadttracht:
  • Die Suhler Kirchenhaube, ein hohes steifes Gebilde wie aus der Zeit Friedrich Wilhelms des I., noch 1912 in schwarz von den Küsterdienst verrichteten Totenfrauen getragen war während der Biedermeierzeit im Besitz jeder Bürgersfrau.
  • Im Werratal gab es einmalig für Thüringen einen Hut als Bestandteil der Tracht. Eine praktische, schattenspendende aus Stroh geflochtene Schute gehörte in den 30er Jahren zur Mode in Bürgerkreisen.
     
Kleiderordnungen geben Auskunft für Zeiten ohne Bildmaterial.

Verarbeitet wurden selbst erzeugte Wolle und Flachs, gefärbt mit selbst angebautem Waid.
Merkmal der Tracht in den Thüringer Walddörfern ist der Kopf- oder Haidlappen, der in jedem Dorf anders geschlungen und geknotet wurde, sozusagen ein regionales Erkennungszeichen auf dem Kopf. Meine Oma und meine Mutter trugen zur Feldarbeit auch ein Kopftuch, allerdings ganz schlicht praktisch geknotet.
 
mein Bruder, eine Tante, ich, meine Oma und meine Mutter ca. 1968
 
Erinnern kann ich mich an ein Kleidungsstück, welches bei meiner Oma im Schlafzimmer hing. Neulich traf ich ein ähnliches in einem regionalen Museum wieder: Der Hockmantel (und hier) gehörte zur Alltagskleidung. Er bestand aus mehreren Schichten bedruckter Baumwolle und wurden geschickt um die Arme gewunden um kleine Kinder darin zu tragen.
 
In den einzelnen Gemeinden gab es die „Nähtersche“, eine Frau die mit dem Stickrahmen farbige kunstfertige Stickereien von stilisierter Vornehmheit  auf Mützen und Hauben stickte. Leinwand wurde doppelt gelegt und zusätzlich mit dünnem Futterstoff hinterlegt durchsteppt. Als Vorlage diente das vererbte Modeltuch. Beliebt war Kreuzstich in Kombination mit anderen Zierstichen wie Knötchen-, Fischgräten-, Ketten-, Hochstickerei, Durchbrucharbeit, Filet-Gipüre, Perlenstickerei, Chenille-Stickerei für Brauthauben, Stickerei mit Metallfäden in Kombination mit Glas- und Metallplättchen. Die kirchlichen und weltlichen Motive wandelten sich im Laufe der Zeit, so verdrängte beispielsweise im Mittelalter die Nelke den religiös-symbolischen Granatapfel.
Ein Blick in die gesammelten Thüringer Stickmuster zeigt unverkennbar multikulturelle Einflüsse, ein Mäandermuster ist auch dabei. Ein Zählmuster mit Nelke habe ich ausgewählt, um es als Kreuzstich-Maschinenstickerei zu erstellen. Leider ist mein Programm PE-Design, Version 8 dafür nicht geeignet. Es ist nicht möglich, einzelne Kreuze zu setzen. Beim Füllen einer gescannten Kontur komme ich nicht auf passende Kreuzstichgrößen.

Überlegungen zum Erzeugen eines Rasters auf Leinenstoff bringen mich auf die Idee von parallelen Nähten auf Leinen mit Klebevliesverstärkung. Praktisch gelingt es nicht gut, weil sich der Stoff zusammen zieht und ich schwarz auf schwarz schlecht erkenne. vielleicht gibt es etwas aufbügelbares Auswaschbares auf das man Linien zeichnen kann?
 

Für einen weiteren Versuch zur Markierung des Kreuzstichrasters verwende ich Frixion-Stifte. Mit 5 mm Abstand wird die Stickerei recht grob. Ich möchte gerne sehen, wie das Motiv ohne das traditionelle grün nur mit schwarz, rot und weiß wirkt (Habe auch überlegt, wie es als Webband aussehen würde). Solches Sticken empfand ich als langwierige Geduldsprobe für so ein kleines Motiv (hätte den Stickfaden kürzer machen sollen ;-)) Umso mehr weiß ich nun die filigranen Kreuzstiche zu schätzen, wie man sie beispielsweise im Volkskundemuseum Erfurt bewundern kann.

Nachtrag: Die Stickerei ist Bestandteil einer kleine Handarbeitstasche für unterwegs

 
 
Folklore erlebte in den 70er Jahren, der Zeit des Flower-Power, ein Revival als es in war, die Kleidung individuell im Mix mit Second Hand zusammen zu stellen. Auch ich hatte in den 80ern eine industriell bestickte Bluse mit weit auslaufenden Ärmeln aus feinem Naturfaser-Webstoff (Foto links). Für eine Hochzeit hatte ich mir mit breitem bunten Webband aus der Tschechoslowakei eine Bluse genäht. In der DDR hatte sich das Folklorerevival mangels Angebot länger gehalten.
 
 

Bekanntestes „Überbleibsel“ einer Tracht ist das bayerische Dirndl, welches zeitgemäß verfremdet (Ver-)Kleidung für Bierzeltbesuche geworden ist. Was wohl Luise Gerbing dazu meinen würde (Zitat oben)?
 
Gibt es für unsere Zeit eine Volkskleidung mit Zuordnungskennzeichen oder gibt es viele davon? Muss ja auch nicht sein, gut dass es keine strenge Kleiderordnung gibt und praktisch jeder selbst entscheidet, was er wann anzieht.
 
Nun schaue ich, was die anderen Stoffspielerinnen zum Thema Folklore genadelt haben und bin schon ganz gespannt. Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken zwecks Erfahrungsaustausch gesammelt.

Dienstag, 17. November 2015

Buchrezension: Textile Natur

Das kleine Galeriebuch enthält eine Vielzahl einfallsreicher Beispiele von Textilkunst, die wieder erkennbar von der Natur inspiriert sind.


Autorin: Elsbeth Nusser-Lampe  
Fotos: Volker Lampe
144 Seiten, Hardcover, Fadenheftung
ISBN: 978-3-87512-753-9

Verlag: Maro

Textile Oberflächen vorbehandelter Stoffe sind strukturiert mit Stickereien verändert. Auf gefärbten, entfärbten, bedruckten Stoffen und wasserlöslichen Vliesen entstanden neue Oberflächen beim Auflösen und Schmelzen des Materials.
Die neuen Oberflächen zeigen unverkennbar stilisiert die Inspirationsquellen: Löwenzahn, Orchideen, Cosmea, Edelweiß, Mohn, Hortensie, Bäume, Gräser, Blätter, jahreszeitliches, kleine Lebewesen ...

Die Aufnahmen im Buch mit etwas Abstand ergänzt durch Makroeinblicke zeigen die farbenprächtigen Arbeiten ergänzt mit Texthinweisen der Künstlerin zu ihren Arbeiten.
Ein paar Gedichte da und dort im Buch lassen die Farbstimmungen nachklingen und tragen dazu bei, dass man sich mit Zeit und Muse auf das Buch einlässt.

Auf mich wirkt das Buch sehr inspirierend, es zeigt, was mit Textilien, Nadel und Faden möglich ist.

Das Buch stellte mir auf Anfrage der Maro-Verlag zur Verfügung.

Am dritten Sonntag im Dezember folgt die nächste Buchrezension:
am 20.12.2015 stelle ich ein Buch über Re-Fashion vor.

Mittwoch, 11. November 2015

Origami Bolsa

Heute früh hörte ich im Radio, dass Origami-Tag ist. Dieser Tag ist in Japan und USA dem Papier-Falten gewidmet.

Hier gibt es einen weiteren Stoff-Origami-Beutel mit Zugband nach einer spanischen AnleitungVerwendet habe ich ein Mischgewebetuch mit Zwiebelmusterdruck und ein Baumwollstoffstück mit Häkeldeckchen-Applikation. Eine Weile habe ich überlegt, ob ich den Zwiebelmusterstoff innen oder außen verwende.


Vielleicht werde ich den Beutel verwenden, um Plätzchen und winter-weihnachtliches Naschwerk darin zu verschenken. Die Konstruktion mit den verwendeten Stoffen kann gefüllt gleich auf der Kaffee -Tafel ihren Platz finden und ist praktisch als Tragebehältnis für Kekse im Büro ;-))

Dienstag, 10. November 2015

Origami drawstring pouch

Ein gefärbtes Deckchen von 80 x 80 cm habe ich in einen Origami-Beutel mit Zugband verwandelt nach dieser Anleitung. Es geht wirklich schnell und macht Lust auf mehr davon.
Hier ergab sich die perfekte Größe für ein Häkelprojekt:
 



Nähvideos aus der Ferne haben etwas exotisches und man kann gleich noch ein paar Vokabeln lernen: drawstring pouch -> Zugband-Beutel
Von Debbie Shore gibt es ein Origami-Geschenkebeutel-Video in Falt-Technik für eine längliche Taschenproportion. Eine spanische Variante faltet die Bolsa -> Tasche in einer weiteren Variation, die ich vielleicht auch mal probiere.

Origami-Beutel

Asiatische Falttechniken für Stoff habe ich als Video gesehen und gleich ausprobiert.
 
 
 
Ausgangsstoffe sind 2 quadratische Stoffstücke beliebiger Größe. Aus meinem Fundus habe ich eine blumige Tischdecke (60 x 60 cm) mit hellblauem Stoff (vorher Hemdrücken) verstürzt und umlaufend mit einer Maschinenzierstichnaht die innenliegende Nahtzugabe fixiert. Die Zierstichnaht schließt auch gleich die Wendeöffnung.
 
Mit Drittelmarkierungen an den Kanten und auf einer Diagonalen faltet sich das Quadrat zu einer Art Briefumschlag. Nach einer Bodennaht, schließen der Seitennähte, abgenähten Ecken und Tunnelnaht ist so ein schnell Beutel fertig und ich überlege schon, aus welchem Stoff ich noch einen nähen könnte ... einen kleineren aus einem Kissenbezug 30 x 30 cm ... winterlich-weihnachtliche Stoffe ...
 
 
Die kleinen Beutelchen wirken aufwändig und interessant.
Sie können originelle Mehrweggeschenkeverpackungen werden oder sind perfekt als Heim für kleine Handarbeiten. In den sich ergebenden Außenfächern ist Platz für eine kleine Karte oder Handarbeitszubehör.
 

Sonntag, 25. Oktober 2015

Ein Spitzen-Thema ...

Stoffspielereien zum Thema Spitze sammelt heute Karen.

Vor Jahren habe ich selbst Decken und Deckchen nach Kunststrickmustern genadelt, deshalb liegen sie mir am Herzen ... auch solche die ich Second-Hand in traurigem Zustand finde. So traurig der Zustand, so klein ist meistens der Preis was dazu führt, dass ich inzwischen viele sozusagen "adoptiert" habe. Zu Hause bekommen sie eine Kochwäsche und manche auch zusätzlich Entfärber- oder Chlorwäsche. Gebügelt bewahre ich sie nach Größe in einem Koffer auf. Schadhafte Teile färbe ich manchmal, gedruckt habe ich damit auch schon. Filigran gefädelte Ochichi-Spitzen könnte ich nicht zerschneiden

An solchen Deckchen haftet ein Oma-Touch. Immer wieder probiere ich, wie man die Deckchen davon befreien kann. Genau genommen sind es Ornamente aus Maschen. Mitunter hilft es, sie in einen grafischen Kontext zu bringen und auf schwarz-weiß zu reduzieren.

Kissenduo

 

Ein industriell gefertigtes Deckchen wurde an der Nahtstelle zerschnitten und asymmetrisch
auf dunklem Stoff appliziert. Zur Vergrößerung als Kissenplatte wurde dieses Mittelteil auf Vlieslage in Log-Cabin-Technik vergrößert und gequiltet.

Schlummerrolle 

4 Deckchen wurden auf Kontrasthintergrund appliziert, geviertelt und zu einer neuen Fläche zusammengefügt. Mit einem Hintergrundstoff durch Steppnähte verbunden entstand aus dieser Fläche eine Schlummerrolle.

Weitere Experimente verwandter Art:
 Bestimmt gibt es hier im nächsten Jahr noch mehr zweckentfremdete Spitzendecken.

"Wer Häkeldeckchen wegwirft,
hat kein gutes Herz
und wer sie behält vielleicht keinen guten Geschmack."
Judith Milberg
 
Ich sage:
"Rettet die Spitzendeckchen."
 
Das Thema Spitze ist zugegeben weit vielfältiger als der kleine Bereich Spitzendeckchen. Deshalb bin ich ganz gespannt, welche Ideen und Anregungen sich heute zur Stoffspielerei bei Karen versammeln.
 
Die innovativste Erfindung aus diesem Bereich in letzter Zeit ist sicher das Sticken von Sensoren für viele technische Anwendungen. So wird beim Unternehmen Modespitze Plauen GmbH nicht nur Spitze gestickt.

Samstag, 24. Oktober 2015

Cord-Hosen-Kissen

Eine Cordhose kam bei mir an und ist auch schon wieder weg mit ein paar Häkeldeckchen. Als Kissen-Duo ging die Hose zurück an den Absender.
Der weiße Häkelabschluss am roten Deckchen hat etwas von einer Melone.

Gürtelschlaufen als Verschluss
Taschen funktional belassen
mit Kam-Snaps als Verschluss
 
Fläche ca. 43 * 85 cm für Vorder- + Rückseite
mit begradigter Hosen-Seitennaht