Seiten

Sonntag, 29. Mai 2016

Applikations-Spielerei mit Schrift

Karen hat für die Stoffspielerei* das Thema Schrift auf Textil ausgewählt.
Eines meiner selbst genähten Shirts bekam eine zum Thema passende Verschönerung.



Wo fange ich an, um beim Thema zu bleiben?
Wenn ich nähe, sind folgende Zutaten im Spiel:
  • etwas Neues
  • etwas Altes
  • etwas Geschenktes
  • etwas Eigenes
  • etwas Ausgesondertes
  • Nadel, Faden ...
  • eine Inspiration, die alle ausgewählte Zutaten mit einer Idee verbindet
Zufällig fiel mir letzten Monat ein mit Schriftzügen bedrucktes Kindershirt in die Hände. Gleich dachte ich daran, die Textpassagen als Applikationen zu verwenden

Letztes Jahr habe ich mir als Schnittexperiment ein Shirt genäht, bei dem die Abnäher (Rotation) vorne mittig angeordnet sind. Der gewählte, ungleich gestreifte Stoff erwies sich für diesen Schnitt als wenig vorteilhaft. Der Verlauf der Linien oberhalb den Abnähern stört mich, schade denn es passt so gut.


Vor ein paar Tagen kam mir die Idee, mit Applikationen von den Linienknicken abzulenken, die Farben der Schriftzüge vom Kindershirt passten, so kamen die Sachen zusammen. Meine Applikationen waren schnell grob ausgeschnitten und mit Büroklebestift zur Fixierung angeklebt. Aufgenäht sind sie mit schwarzem Seidengarn und Vorstichen. Für die Konturen und die kleinen Schriftzüge wollte ich keine andersfarbige Unruhe. Die offenkantigen Jersey-Flächen ergeben Materialkontrast zu der Geradlinigkeit der Farbbalken. Die Zusammenführung von Applikationen und Shirt hat Letzterem gut getan. So verändert trage ich es gerne.

 
Die Städte-Schriftzüge geben Anregung für Reisen, das Shirt wird fester Bestandteil meiner diesjährigen Urlaubsgarderobe (auch wenn die Reise woanders hin geht).
 

Abschließend kann ich noch zeigen, dass es auch für das Kindershirt ein "Happy End" gab: Die Seitennähte hatte ich aufgetrennt; eine leichte Übung wenn man raus hat, an welchen Strippen von Overlock-Nähten man ziehen muss. Unterhalb vom Halsausschnitt ist das Textvorderteil abgeschnitten und durch ein jungs-taugliches Motiv ersetzt, ein Neon-Taubendruck von MD Gera.


Am Ende wundere ich mich manchmal selbst, wie Sachen zufällig zueinander finden und sich fügen. Ständig gibt es bei mir Textilien, die ich verändern, reparieren oder wieder verwenden möchte. Manchmal fehlt eine Zutat, die ich selbst (noch) nicht kenne. Manchmal braucht es etwas Zeit und einen Zufall, dann wird es gut.

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken zwecks Erfahrungsaustausch gesammelt.

Freitag, 27. Mai 2016

Beutel aus stretchigem Material

Hier stranden manchmal Textilien, die könnten teilnehmen bei Aktionen wie z.B. KreativeStoffverWertung. So kam neulich ein Stück Polyfaser, das sicher mal ein Kleid oder ein Bluse werden sollte. Daraus wird nun nichts mehr, entsorgen wäre einfach, von mir bekommt es ein 2. Leben als Einkaufsbeutel.


Einzige Schwierigkeit ist das Nähen von Trägern aus diesem elastischen Material. Deshalb entstretche und stabilisiere ich die zugeschnittenen Trägerstreifen mit Bundfix /Saumfix. Einen Baumwoll-Stoffstreifen lege ich in die Falz zur Stabilisierung.


Die Fläche teile ich in Rechtecke von 45 x 90 cm für Taschenkörper
und 10 cm breite Streifen für die Träger.


Die Rechteckfläche umrunde ich mit der Overlock-Maschine zum versäubern.
Die Fläche klappe ich rechts auf rechts und schließe die Seitennähte mit einem elastischen Stich.
Die Träger hefte ich oben an. Ausgehend von einer gebügelten Mittenmarkierung lasse ich einen Abstand von je 10 cm zwischen den Trägern. Wie auf dem Detailfoto zu sehen ist umrunde ich oben 2 Mal als Abschluss und zur Befestigung der Träger.

Meertje  * Link your stuff

Solch eine Aktion heißt bei mir "Aufräume-Nähen" und ist zwischendurch schnell erledigt. Ich weiß schon, wer sich darüber freuen wird. Die Beutel sind schon verschenkt an eine ältere Dame, die Farbe und Muster sehr mag. Ohne gefalteten Beutel in ihrer Handtasche geht sie nicht aus dem Haus.

Habt Ihr auch Beutel als Plastik-Alternative genäht?
Euer Nähergebnis könnt Ihr bei Nix Plastix verlinken.
http://123-nadelei.blogspot.de/2015/02/nix-plastix-linkparty-2015.html
 

Donnerstag, 26. Mai 2016

Loop-Beutel Anleitung

Anleitungen gibt es online reichlich und auch viele Wege, die zum Ziel führen.

Immer mal werde ich gefragt, wie man am einfachsten einen Beutel mit Futter näht. Meine bevorzugte Variante hat unten keine Naht. Die Ausführung mit Futter nenne ich Loop-Beutel weil das Nähen als Zwischenstufe einen Loop ergibt.

Bei mir bestimmen verfügbare Stoffstücke die Abmessungen von Beutel-Taschen. Ich bemühe mich um bestmögliche Stoffausnutzung. Meine Methode zum Beutel nähen ist deshalb flexibel in der Größe abwandelbar. Messen wird oft durch Bügeln ersetzt.

Ein praktischer Beutel sollte beim Tragen in der Hand nicht am Boden schleifen.


Zuschnitt

1 Taschenkörper: Breite ca. 45 cm
                             x doppelte Beutel-Länge: ca. 95 cm

1 Futter:               Breite ca. 45 cm (entspricht Breite Taschenkörper)
                            x Länge ca. 90 cm (ca. 2 ... 5 cm kürzer als der Taschenkörper)
2 Träger:             Breite ca. 10 cm
                            Länge/Träger: ca. 40 cm für eine Tragevariante
                                           bzw. ca. 60 cm für eine Umhänge-Variante

Nähen

1. Träger nähen
Die zugeschnittenen Stücke bügle ich längs mittig gefaltet zwecks Markierung. An diese Bügelkante lege ich die Schnittkante und bügle erneut, so dass sich die Breite halbiert.
In die entstandenen Tunnel lege ich Vliesreste oder Baumwollreststreifen zur Verstärkung ein. Zusammen gefaltet auf 1/4 Zuschnitt-Breite bügle ich nochmals und nähe an beiden Kanten entlang mit Zierstichen

2. Träger am Taschenkörper fixieren
Die Mitte der kurzen Seite des Taschenkörpers fixiere ich mit einer Bügelfalz.
Im Abstand von je 5 cm von der mittigen Bügelfalz stecke ich die Träger fest und lasse dabei die Enden 3 cm heraus ragen damit sie später stabiler mit fest genäht werden können (bei der letzten umlaufenden Naht erfasst werden). Zum Messen platziere ich entsprechend auf der Schneidmatte.
Der Träger-Bogen liegt auf der späteren Außenseite


3. Taschenkörper und Futter zusammen nähen
Über den Taschenkörper mit den fixierten Trägern lege ich das Futter rechts auf rechts.
Die kurzen Kantenlängen von Futter und Taschenkörper mit den Träger-Enden dazwischen nähe ich zusammen (rote Linie unten).
 
Über die Träger verriegle ich (wo ich schon mal da bin).
Nun sollte ein Loop entstanden sein, die namensgebende Zwischenform.


4. Seitennähte schließen
Der Loop wird so gebügelt, dass rechts/rechts Futter auf Futter und Taschenkörper auf Taschenkörper liegt. Die Nahtzugaben orientieren sich in Richtung Futter.
An einer Seite muss eine Wendeöffnung offen bleiben: ca. 10 cm mittig im Futterbereich.
Seitennähte von Ecke zu Ecke schließen, Wendeöffnung "überspringen".


5. Ecken abnähen
An allen 4 Ecken markiere ich 3 cm x 3 cm außerhalb der Nahtzugabe und schneide diese Quadrate heraus. (Markierung sparen durch Auflegen auf der Schneidmatte -> Schnipp schnapp, ab)

 
Nach Aufbügeln der Seitennähte nähe ich die Ecken ab.


6. Wenden
Durch die Wendeöffnung ziehe ich die gesamte Tasche auf rechts. Nun kann die Wendeöffnung knappkantig zugenäht werden.


7. Form fixieren
Das Futter schiebe ich so weit in den Taschenkörper, dass es gut sitzt und keine Falten schlägt. Futterecke soll gut auf Taschenkörperecke sitzen, dann passt es perfekt.
Da die Futterlänge etwas kürzer als die Taschenkörperlänge ist ragt der Taschenkörperstoff etwas nach innen. Das ist gewollt und gibt Gestaltungsspielraum.
Die so gefundene Form wird durch bügeln oben umlaufend fixiert.


8. Umlaufende Ziernaht oben
Die abschließende Naht ist nicht nur zur Zierde sondern unterstützt die Belastbarkeit wesentlich. Wellenstiche haben sich bei mir bewährt. Beim Übernähen der Träger verringere ich die Stichlänge etwas. Eine 2. Runde parallel zur ersten unterstützt Form und Belastbarkeit. Sie ersetzt die häufig genähten Kreuze über den Trägern (die mir meistens nicht gleichmäßig gelingen). Hier erschließt sich auch, weshalb die Träger an den Enden 3 cm über standen so dass die 2. Runde Zierstiche die Enden mit erfasst.


Upcycling
Mein Musterbeutel entstand aus einem Schaumstoff-Matratzenbezug von 90 cm Breite sowie blau karierter NVA-Bettwäsche als Futter. Das blumige Gewebe ist eine DDR-Chemiefaser mit eingewirkten Plastikfasern, die links an einigen Stellen rau heraus ragen. Weiß jemand wie es heißt? Dedotex?
Plastik im Gewebe? Das Gewebe gibt es ja schon lange. Als Mehrwegbeutel mit "Bestandsschutz" ist es trotz Plastikanteil eine Alternative zu Plastik-Einwegbeuteln.

Anmerkung
So wie ein Basisrezept ist diese Anleitung ausbaufähig. Hat man das Prinzip verstanden ist es eine leichte Übung, Taschen innen und/oder außen anzubringen oder den Beutel als Falttasche zu nähen. Ich bin gespannt auf Eure Kreationen.

Falls Ihr die Anleitung ausprobiert könnt Ihr Euer Nähergebnis gerne bei Nix Plastix verlinken.
http://123-nadelei.blogspot.de/2015/02/nix-plastix-linkparty-2015.html
 

Für Beutel aus wiederverwendeten Textilien gibt es zusätzlich die Upcycling-Linkparty.

http://123-nadelei.blogspot.de/2016/05/nix-plastix-linkparty-2016.html
 

Mittwoch, 25. Mai 2016

Sammeltasse, Schmetterlinge und Reverse-Applique...

... oder wie kommt das Motiv von der Sammeltasse auf das Jersey-Shirt?

Bei MMM gehts heute tierisch ab und ich gruppiere mal Schmetterlinge im weitesten Sinne zu den Tieren. "Animal"ische Druckmuster liegen bei mir bisher nicht im Schrank.


Ein Lieblingsshirt hatte ich mit Entfärber bekleckert. Auf der Suche nach Untergrund für Reverse-Applikationen fiel es mir wieder in die Hände.
Auf die Bleichflecken habe ich mit Hilfe einer Schablone Schmetterlinge mit Textilfarbe aufgemalt.



Die Kontur der Textilfarbe ist mit einer weiteren Stofflage dahinter zu umstichelt, um die Schichten zu verbinden.


Durch Freischneiden von umnähten Flächen kommt die untere Lage zum Vorschein: Reverse-Applikation. Diese Technik ist bestens geeignet, um Flecken oder Löcher in Textilien aufwertend zu reparieren.



Das Schmetterlingsmotiv ist von einem Gedeck der Wallendorfer Porzellanmanufaktur in Thüringen. Fotografiert, gedruckt, rückseitig mit Möbelfolie verstärkt und vereinfacht mit dem Cutter-Messer in eine Mal-Schablone verwandelt war es Vorlage für die Reparatur-Stickerei.



#visiblemending

Mittwoch, 18. Mai 2016

Vom blau machen, in Stoffen treiben und Seminole-Streifen

Für die Ferienwohnung benötigte ich Kissenbezüge 40 cm x 80 cm ergänzend zu vorhandener Bettwäsche. Verwenden wollte ich vorhandene Damast-Kissenbezüge von 80 x 80 cm. Einige habe ich an den Seiten aufgetrennt, die Knopfleisten erhalten und kürzer wieder zusammen genäht. Mit Knöpfen gegenüber von vorhandenen Knopflöchern waren sie schnell genäht und sind schon in Nutzung.




Und was ist aus den heraus getrennten Stücken geworden? ... dazu später.

Erst mal färben. Das mache ich von Zeit zu Zeit gerne weil ich spannend finde, was dabei herauskommt.
Blautöne gefallen mir in der Simplicol-Palette. Überhaupt ist "Blau machen" hier in Thüringen bekannt aus der Zeit, als noch mit Waid gefärbt wurde. Weil dieser Prozess aufwändig ist wurde er später durch Färben mit Indigo in anderen Regionen verdrängt. Nur die Redewendung ist geblieben aus der Zeit, als mit Alkohol angereicherter Urin den Färbeprozess begleitet hat. Gehört habe ich, dass Wartezeiten wenn Färbestoff im Färbe-Bad und zum Trocknen war ebenfalls als "Blau machen" bezeichnet wurde.

Ich nehme die Redewendung wörtlich, verwende allerdings Simplicol rauchblau. Damit ich etwas Einfluss auf den Färbeprozess habe verwende ich einen großen Topf, der eigentlich zum Konserven einkochen ist und gebe Wasser, Salz und die Färbe-Komponenten für rauchblau hinein. Stoffstücke, die ich zuerst eintauche erhalten die intensivste Färbung, das ermöglicht Farbabstufungen. Die Kissenbezüge habe ich zusammen gerollt und tauche welche allmählich ein während ich zusätzlich weitere Textilien in den Topf tauche.
Als die Farbe in der Flüssigkeit verbraucht ist gebe ich die Komponenten für royal blau hinein und experimentiere weiter. Vereinzelt habe ich ein Stück gerollt und wie für batik gebunden. Als royal blau im Topf aus ist gebe ich etwas dunkelgrün dazu aus Restbeständen eines Sonderpostens.

Immer spannend ist, wie die gefärbten Textilflächen am Ende gebügelt aussehen. Durch das Köcheln in meinem Topf entstehen oft Sprenkel-Muster von nicht ganz aufgelöstem Salz am Boden. Die gefärbten Kopfkissenbezüge sind bei 60 Grad farbecht waschbar.

Und was ist aus den herausgetrennten Stoffen geworden? Zusammen mit anderen Stoffstreifen sind daraus Musterstücke für einen Patchwork-Nähkurs zum Thema "Streifentechnik .... Seminole" entstanden, auch Seminole-Musterbänder genäht.

Es ist schön, sich spielerisch in den Stoffvorräten treiben zu lassen und die entstandenen Muster mit den Farbverläufen zu bestaunen.

 
 
 

Dienstag, 17. Mai 2016

Buchrezension: Schnittvorlagen entwerfen und abwandeln

Als Ratgeber zum Thema Schnittkonstruktion liefert das Buch von Jo Barnfield und Andrew Richards Antworten und Anregungen zum Anpassen und Ändern von Schnittvorlagen.

 
ISBN: 978-3-258-60122-9
2. Auflage 2014, gebunden, 19 x 25 cm, 774 g
192 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen und Illustrationen
Haupt Verlag

 
Teil 1 Grundlagen handelt von Nähausstattung, Nähten und Abnähern zum Kleidung herstellen sowie der Verarbeitung von Einlagen, Verstärkungen und vom Zuschnitt.

Teil 2 Schnittkonstruktion ist unverzichtbar. Es geht um's Maß nehmen, Grundschnitte, Abnäher-Verlegung ... Probeteile und das Abnehmen von Schnitten, letzteres wenn ein Beispielkleidungsstück flach liegt oder eine Kleiderpuppe es trägt.

Teil 3 Schnittentwicklung zeigt anschaulich bebildert Beispiele zum Erweitern, Raffen und Gestalten von Elementen der Kleidung wie Ärmel, Kragen, Bund und Öffnungen. Hier findet man nahezu alle Möglichkeiten, um ein Kleidungsstück individuell zu gestalten.

Teil 4 Berufsziel Designer richtet sich an Modeinteressierte, die ein eigenes Label gründen wollen.

Mein Ziel war es, mit Hilfe des Buches einen persönlichen Grundschnitt zu erzeugen und damit ein Probeteil für Passform-Korrekturen zu nähen. Das Buch sieht vor, dieses Probeteil als Basis zum Übertragen des Schnittmusters auf Karton zu verwenden.
Der Grundschnitt im Buch ist maßstäblich verkleinert abgebildet: 1 Kästchen von 5 mm entspricht zum Vergrößern 2,1 cm. An diesem Schritt bin ich gescheitert, 2,5 cm als Teil eines 10 cm-Rasters hätte ich vielleicht probiert.
Um ein Beispiel der Abnäherverlegung aus dem Buch probieren zu können habe ich auf einen vorhandenen Grundschnitt zurück gegriffen. Für mich ist (zur Zeit) der Abschnitt im Buch, in dem es um Abnäher-Rotation geht am spannendsten. Mein Nähergebnis mit Abnähern vorne in der Mitte zeige ich hier.

Fazit: Das Buch behandelt das Thema umfassend und in allen Teilen umfangreich und anschaulich bebildert. Komplexe Zusammenhänge erschließen sich durch die Grafiken eingänglich und motivieren zum Nähen.
Auch die beliebten Varianten mit Teilungsnähten für Wiener Naht und Prinzess-Naht sind enthalten. Außerdem zeigen Beispiele, wie man Schnitteile abtrennen und neu verbinden kann für weitere Gestaltungsmöglichkeiten.
Leider lag kein Grundschnitt in Originalgröße bei, alternativ eine Download-Möglichkeit wäre nützlich zum Umsetzen der vielfältigen Möglichkeiten im Buch. Die vorgesehene Vergrößerung ist durch den ungewöhnlichen Maßstab umständlich.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Bluse wird Blümchen-Beutel

In einer Stoffgeschenksammlung aus einer Schneiderwerkstatt fand ich eine unfertige Bluse aus leichtem Stoff. Während ich die Knöpfe abtrennte, um sie zu entsorgen dachte ich mir, ich nähe 2 Henkel dran denn ein Beutel geht immer.


Das Ergebnis hat mich selbst überrascht, denn die Bluse fand ich scheußlich. Die Proportionen des Vierecks, welches sich durch einen Schnitt unter der Achselhöhle ergab war relativ breit und kurz für einen Beutel. 

 
Spontan entschied ich, oben ein paar Falten zu legen und aus dem Reststoff eine mit Saumfix verstärkte Verlängerung oben zu nähen. Träger sind mit Abstand von 10 cm in diese Verlängerung eingefasst. Durch Wellenstiche ist die Belastbarkeit gesichert.
 
Weil das Material leicht ist klappen die Seiten nach innen, das gefällt mir. Noch besser gefällt mir, wie leicht und geräumig dieser Beutel geworden ist. In meiner Handtasche wird er mein neuer Begleiter für Einkäufe unterwegs.

 

Überraschungen stehen immer in Beziehung zu unseren Erwartungen. Die Verwandlung startete ich eher als Gag und aus Spaß so wie ein Maler, der Klekse auf der Leinwand hat und ein Bild drum herum malt.


Die Linkparty für Upcycling-Beutel hat Platz für Eure Beutelkreationen aus ausgesonderten Textilien. Ich kann gar nicht glauben, dass bisher nur Renate Upcycling-Beutel genäht hat.

http://123-nadelei.blogspot.de/2016/05/nix-plastix-linkparty-2016.html
 

Mittwoch, 11. Mai 2016

T-Shirt mit Häkeldeckchen

Heute zeige ich ein Shirt, das mal einfarbig gelbgrün im Kleiderschrank ankam. Weil die Farbe selten von mir getragen wird habe ich damit experimentiert, inzwischen sieht es so aus und ich trage es gerne:

 
Ich blende mal zurück und zeige das Shirt mit Farbdruck-Linien und einer Häkelei, die aus Einschnitten bis zur Schulter erfolgte und dort mit ein paar Stichen fixiert war.
 
 
Als ich mal rauchblau (Simplicol) färbte habe ich das Shirt dazu gepackt und auch ein pink-farbiges Häkeldeckchen. Diese beiden Teile sind nun kombiniert.
Dafür habe ich das Shirt an den Seiten aufgetrennt, das Deckchen an der Halsöffnung orientiert fixiert und mehrere Zwillingsnadel-Runden gedreht an der späteren Schnittstelle um die Häkelmaschen zu fangen. Ein Stück gekürzt ist das Deckchen wegen einer schadhaften Stelle. Abgeschnittene Kante ist am Armabschluss mit Overlock angenäht.
Unter der Häkelfläche ist der Jersey knappkantig weg geschnitten. Aus dem überschüssigen Jersey verwendete ich einen Streifen für den Halsausschnitt (mit Overlock zusammen genäht und innen von Hand fest genäht).
Die überschüssige Häkelfläche vom Halsausschnitt wurde umfunktioniert als aufgesetzte Tasche.
 
Jetzt mag ich das Shirt, es ist luftig, praktisch, originell und ich finde es passt zu mir. Gewaschen mit Maschine ist es auch schon ein paar mal, die Maschenfangtechnik mit Zwillingsnadeln und Overlock hat sich gewährt.
 
 

Dienstag, 3. Mai 2016

Wenn das Shirt aber nun ein Loch hat ...

... was dann? Entsorgt ist es schnell ... oder?
Für mich ist so was gleich Herausforderung und Chance, etwas Einmaliges daraus zu machen.



Der Pulli einer Freundin hatte mehrere Löcher im feinmaschigen, seidigen Gewebe. Darüber habe ich nach Maschenfixierung ein paar filigrane Häkelblumen aus Taschentuchgarn genäht und optisch mit Kettenstichen als Ranke verbunden. ... gerettet.



#visiblemending

Beutel aus Kinderzelt

Vor einiger Zeit brachte mir mein Enkel (7) Stoffteile eines Kinderzeltes und meinte, dass ich mit dem Stoff vielleicht noch was nähen kann. Das hat mich angespornt, der feste Baumwollstoff war gut geeignet für schlichte, praktische Beutel, die inzwischen im Kindergarten als Spielzeug-Sammelbehältnisse verwendet werden.
 
 
 
 
Die Zelt-Textilfläche ergab mehrere Beutel, auch welche in blau und grün, die ich nicht fotografiert habe. Ein Blick ins Beutelinnere zeigt Details vom Nähen:
 
  1. Stoffteile versäubern und als Beutel zusammen nähen. Die Nahtzugabe hinten ist mit Wellenzierstich fixiert. Die Naht unten nähe ich immer 2 x als Belastungssicherung.
  2. Die Träger sind ca. 40 cm lang und entstanden aus einem Streifen, der sich wegen einer abgenutzten Bruchkante ergab.
  3. Die Kante an der Beutelöffnung oben bügle ich vor, stecke die Träger darunter und fixiere mit Stecknadeln. Zwischen den Träger-Enden ist ein Abstand von 10 cm.
    Während der ersten oben umlaufende Naht zeigen die Träger nach unten/innen. Direkt anschließend nach einem kleinen Höhensprung klappe ich die Träger nach oben und nähe sie bei der 2. Runde mit fest. Immer nachdem ich über einen Träger genäht habe betätige ich den Rückwärts-Schalter und festige diese beanspruchte Stelle so durch Mehrfachstiche.
     
Habt Ihr auch praktische Beutel aus benutzten Textilien genäht?
Dann zeigt Eure Ideen, Nähkreationen und Upcyclings,
seit dem 01.05.2016 gibt es dafür eine Linkparty als Ideen-Sammlung.
 
http://123-nadelei.blogspot.de/2016/05/nix-plastix-linkparty-2016.html