Eines meiner selbst genähten Shirts bekam eine zum Thema passende Verschönerung.
Wo fange ich an, um beim Thema zu bleiben?
Wenn ich nähe, sind folgende Zutaten im Spiel:
- etwas Neues
- etwas Altes
- etwas Geschenktes
- etwas Eigenes
- etwas Ausgesondertes
- Nadel, Faden ...
- eine Inspiration, die alle ausgewählte Zutaten mit einer Idee verbindet
Letztes Jahr habe ich mir als Schnittexperiment ein Shirt genäht, bei dem die Abnäher (Rotation) vorne mittig angeordnet sind. Der gewählte, ungleich gestreifte Stoff erwies sich für diesen Schnitt als wenig vorteilhaft. Der Verlauf der Linien oberhalb den Abnähern stört mich, schade denn es passt so gut.
Vor ein paar Tagen kam mir die Idee, mit Applikationen von den Linienknicken abzulenken, die Farben der Schriftzüge vom Kindershirt passten, so kamen die Sachen zusammen. Meine Applikationen waren schnell grob ausgeschnitten und mit Büroklebestift zur Fixierung angeklebt. Aufgenäht sind sie mit schwarzem Seidengarn und Vorstichen. Für die Konturen und die kleinen Schriftzüge wollte ich keine andersfarbige Unruhe. Die offenkantigen Jersey-Flächen ergeben Materialkontrast zu der Geradlinigkeit der Farbbalken. Die Zusammenführung von Applikationen und Shirt hat Letzterem gut getan. So verändert trage ich es gerne.
Die Städte-Schriftzüge geben Anregung für Reisen, das Shirt wird fester Bestandteil meiner diesjährigen Urlaubsgarderobe (auch wenn die Reise woanders hin geht).
Abschließend kann ich noch zeigen, dass es auch für das Kindershirt ein "Happy End" gab: Die Seitennähte hatte ich aufgetrennt; eine leichte Übung wenn man raus hat, an welchen Strippen von Overlock-Nähten man ziehen muss. Unterhalb vom Halsausschnitt ist das Textvorderteil abgeschnitten und durch ein jungs-taugliches Motiv ersetzt, ein Neon-Taubendruck von MD Gera.
Am Ende wundere ich mich manchmal selbst, wie Sachen zufällig zueinander finden und sich fügen. Ständig gibt es bei mir Textilien, die ich verändern, reparieren oder wieder verwenden möchte. Manchmal fehlt eine Zutat, die ich selbst (noch) nicht kenne. Manchmal braucht es etwas Zeit und einen Zufall, dann wird es gut.
Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken zwecks Erfahrungsaustausch gesammelt.