Zu diesem Thema hatte ich bereits 2014 einiges zusammengetragen, überwiegend zu historischen Quellen. Hier kann man es nachlesen.
Um mich nicht zu wiederholen nähere ich mich dem Thema aus neuzeitlicher Sicht. Ich schätze, dass heutzutage kaum noch jemand Monogramme von Hand stickt. Verlockend sind die Möglichkeiten, Ausrüstung und Software zu nutzen. Seit Jahren gibt es Stickmaschinen und Kombi-Maschinen für privaten Gebrauch zu erschwinglichen Preisen. Das Thema heute gibt mir Gelegenheit, über meine Erfahrungen in diesem Bereich zu berichten.
Meine Maschine: Brother Innovis 1500
Als meine Veritas Nähmaschine nach 30 Jahren förmlich auseinander fiel fasste ich den Entschluss, sie durch eine Maschine mit allen angebotenen Finessen zu ersetzen. Kombimaschinen gab es von Pfaff, Husquarna und Brother. Brother hatte eine Aktion mit Software und kostete bei vergleichbaren Leistungsmöglichkeiten etwa halb so viel wie eine Pfaff-Maschine.
Die Software: PE-Design 8
Die Software lässt sich nur mit dem an den PC angeschlossenen Dongle öffnen.
Stickdateien vom PC an die Maschine werden über die zugehörige Speicherkarte transportiert. In der Maschine sind viele Stick- und Applikations-Dateien und auch Buchstaben vorinstalliert.
Die Software ist komplex und besteht aus 4 Einzelprogrammen. Als Anleitungs-Hilfe habe ich mir die Schulungsvideos von Christa Zalud gekauft und ihren Erläuterungen in Schweizerdeutsch gelauscht.
Stickdateien kann man natürlich auch fertig kaufen. Mit der Neuanschaffung konnte ich nicht einschätzen, wie komplex die Thematik ist, wie aufwändig das Erstellen individueller Stickdateien sein wird und welche Einschränkungen sich ergeben werden.
Die Software starte ich mit Layout & Editing ...
... und entscheide mich für die Erzeugung einer Stickdatei aus einem vorhandenen Bild. Die Vorlage ist eine Vectorgrafik aus dem Buch 1000 decorated Initials (oben).
Umrisse sollen erkannt werden und die Rauschunterdrückung wird angepasst.
Mein Buchstabenbild wird in ein Figurenobjekt umgewandelt.
Das Objekt kann ich skalieren, z.B. für Rahmengröße 10 x 10 cm und für den Import ausrichten:
Im Programm Layout und Eding gibt es eine Vorschau der späteren Stickerei
und einen Stich-Simulator. Hier kann ich auch die Eigenschaften wie z.B. Anzahl der Stiche und Stickdauer erfahren.
Meine Stickdatei kann ich nun für das Format meiner Nähmaschine abspeichern (*.pes für Brother) oder für andere Hersteller exportieren.
Die Eigenschaften meiner Stickdatei für den Buchstaben sehen so aus:
Über die Optionen von Layout und Eding öffne ich das Programm Design Database um hier die Datei auf die Speicherkarte zu übertragen.
In diesem Programm kann ich auch Formate z.B. von *.hus in *.pes wandeln. Eigenschaften der Dateien sind hier auch einzusehen.
Mit der Speicherkarte kann ich mich auf den Weg zur Stickmaschine begeben. Vor dem Sticken ist noch einiges vorzubereiten:
- Stoff / Stickgrund auswählen
- Stickvlies darunter
- eventuell Stickfolie darüber (z.B. bei Frottee)
- den Rahmen gespannt startklar machen ...
und hoffen der Faden reißt nicht ...
An dieser Stelle der Vollständigkeit halber die anderen beiden Programme:
ein Stichgenerator zur Erzeugung von Stichfolgen im Bereich des Unterstofftransportes. Hier kann man sicher auch Buchstaben oder Buchstabenfolgen kreieren.
Ein Font-Generator ermöglicht die Erstellung von Buchstaben zum Sticken. Diese Funktion habe ich bisher nicht genutzt denn ich kann alle gespeicherten Windows-Schriften meines PCs verwenden.
Sticken schaffe ich heute gar nicht mehr ...
Ich hoffe, meine Ausführungen geben einen Überblick zu den Möglichkeiten von Sticksoftware, auch wenn meine Version nicht auf dem neuesten Stand ist. Neue Versionen haben eine verbesserte Positionierungshilfe vor Start des Stickvorganges. Das fehlt mir nicht, diesbezüglich hat die Maschine alles was ich benötige (Startpunkt, und Umrißvorschau als Probelauf).
Ich gestehe, dass ich diese Möglichkeiten immer seltener benutze. Auch die Maschine benutze ich nur selten (zuletzt für Quilt-Ornamente 15 x 15 cm). Immer mal habe ich für einen Babyquilt Namen und Geburtsdatum auf eine Tasche für die Rückseite gestickt.
Abschließend zeige ich ein paar gestickte Monogramme und Buchstaben.
Individuelles personalisiertes Geschenk |
Tasche Rückseite Babyquilt 2015 |
Wie ist es bei Euch? Reizt Euch programmgesteuertes Sticken?
Ich schaue gleich mal was die anderen Stoffspielerinnen gestickt haben und wer Nadel oder Maschine benutzt hat.
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine:
Juli, August: Sommerpause
27.09.2020: "Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze