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Sonntag, 29. September 2024

Mit Lebensmitteln färben - eine Stoffspielerei

Silviafranziska sammelt heute auf dem Blog petersilieundco Beiträge zum weit gefassten Thema der Stoffspielerei in diesem Monat:

Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben 

Es ist ein umfassendes und spannendes Thema. Reichlich Fachliteratur dazu versammelt sich hier.


Das Thema kommt mir gelegen für ein Näh- und Gestaltungsprojekt mit Kindern im nächsten Frühjahr. In Besprechungen dazu gab es die Idee zum Färben mit rote Bete-Gemüse. Darauf focusiert hörte ich in einer Dokumentation heraus, dass jemand seinen Pudel mit solchem Sud gefärbt hatte.

Davon motiviert startete ich mein Experiment mit einem Glas Rote Bete im Einkaufskorb. Einen Damaststoff hatte ich in Soda geweicht und getrocknet. Nach japanischer Art gefaltet und mit Geschenkband gebunden ging es los nachdem das rote Gemüse verzehrt war:



ein paar Beete sind noch da

Die Päckchen habe ich eingetaucht von allen Seiten so dass mittig eine helle Stelle blieb. 


Über Nacht habe ich es so stehen gelassen. Auf spülen in Essigwasser als Fixierer habe ich verzichtet weil dieser dem Geruch nach zu urteilen als Gewürz bereits enthalten war.


Auseinanderfalten nach färben ist immer spannend. Das (Zwischen-) Ergebnis sah gut aus. Ein Waschtest folgt später.

Ein weiteres Experiment ergab sich mit der Flüssigkeit von einem Konservenglas Blaubeeren.

Für dieses Experiment habe ich es bei einem Knoten im vor-präparierten Damast belassen.

Solch eine schnelle Reservierungsmethode ergibt spannend schöne Ergebnisse. Als Abschluss werden die beiden gefärbten Stücke mit dunkler Wäsche gewaschen. So sah das Ergebnis aus:

Gut zu wissen: Diese Farben sind also nicht waschecht. Deshalb sind sie leider nicht geeignet für mein bevorstehendes Projekt. 

Nutzen könnte man diese Färbemittel für einen zeitlich befristeten Farbwechsel anlässlich einer Party oder anderweitigen Verkleidung. Auch eine Verwendung in Mix-Media-Projekten ist möglich.

Ein weiteres Experiment mit 3 Avocado-Kernen hatte ich vor einiger Zeit probiert:


Als Ergebnis sieht man das im Hintergrund aufgefaltete Tuch. Mir war es zu hell. Deshalb habe ich diese Stücke inzwischen weiter überfärbt.

Nun bin ich gespannt, ob ich in einem der anderen Beiträge -hier versammelt- etwas finde, das sich für mein Projekt eignet, vorzugsweise mit regionalen Materialien, ungiftig und ohne giftige Zusätze. Wäre schön, wenn sich eine lichtechte Farbe außer Gelb findet.

Die Stoffspielereien

Bist du auch eine Stoffspielerin?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfekt-Sein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Machst du nächstes Mal mit?  

Die Stoffspielerei-Termine 2024:

28.01.2024: „Textile Schalen“ bei langer Faden 
25.02.2024: „Blumig“ bei 123-Nadelei
24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen
28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe
26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen
30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen
Juli und August: Sommerpause
29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ Petersilie und Co
27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch
24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche
Dezember: Winterpause

12 Kommentare:

  1. Hallo Ute,
    das ist leider das Problem mit den Naturfarben, sie sind nicht wirklich waschfest. Ich habe mir letztes Wochenende auch ein (erstes) Färbebuch gekauft und zwar zum Färben mit Pilzen. Das finde ich ja total spannend und die Woll- und Stoffmuster, die sie dabei hatten, waren wirklich bunt. Ich weiß allerdings nicht, ob schon richtig gewaschen. Das werde ich also eines Tages ausprobieren.
    LG
    Elke

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  2. Hi Ute, gleich beim Lesen habe ich gedacht, die viele Flüssigkeit bei der Roten Beete dazu zu nutzen, denn wir essen viel davon. Aber nun, ist es wohl doch nicht das richtige. Schade, eine tolle Farbe wäre es. LG von Rela

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  3. Wie schade, dass es nicht so geklappt hat, wie Du Dir das vorgestellt hast. Ich habe letztens auch mit Avocadokernen gefärbt, das ist recht gut geworden, ich habe einen Blogbeitrag schon in der Vorbereitung, ich plane für nächste Woche. Rote Betesaft funktioniert wohl, wenn er milchsauer vergoren ist. Habe ich gerade erst gestern gelesen, noch nicht ausprobiert. In jedem Falle habe ich meine Stoffe mit Sojamilch vorbehandelt, es gibt wohl auch in Deutschland regional angebaute Sojabohnen, die man dazu auch verwenden könnte, wenn der regionale Aspekt duchgängig sein soll. Liebe Grüße!

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  4. Wie schade, dass Rot von der roten Beete sah so toll aus! Vielleicht ruhen lassen und ich gebe die Hoffnung nicht auf dass es doch noch eine Art Fixierung gibt!
    Dein textiler Buch bestand ist toll.
    Avocado hat als Tinte gut Farbe abgegeben, da war evtl .zu wenig Material da.
    Viele Grüße, Karen

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  5. Habe gelesen, dass man mit der Avokadoschale auch färben kann. Irgendwo liegen hier gesammelte getrocknete Schalen herum. Ich muss mal wieder experimentieren,....
    Ach, braun färben mit den grünen äußeren Schale der Walnuss!
    LG ALeXa

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  6. die farben sind vor dem waschenvorgang wunderschön ! vielleicht könnte der stoff so zu dekorativen zwecken verwendet werden * frische Blaubeeren sind köstlich und würde da gerne ein paar beeren dafür verwenden wenn es wieder die erntezeit ist !
    lieber gruss
    mo

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    1. Die Beeren haben wir gegessen. Sie waren eingekocht im Glas. Zum Färben wurde der Saft verwendet. Ist sicher für Mix-Media auf Papier interessant.

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    2. Liebe Ute, als Hausfrau, die Flecken von Blaubeeren oder Rote Bete wieder entfernen möchte, wäre man doch ganz zufrieden, als Färberin natürlich nicht. Die Flüssigkeit von Roten Beten aus dem Glas hat nicht genügend Farbkraft, und auch frische Blaubeerflecken sind ja "gar nicht so schlimm", das habe ich bei meinem Experiment,
      ja auch bemerkt. Die Stoffe oder die Wolle brauchen das Beizen zur Vorbereitung. Bis zum Start Deines Kinderprojektes ist ja noch Zeit, Zwiebeln und Avocado scheinen mir jedenfalls geeignet zu sein. Danke fürs Zeigen, Tyche





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  7. Wir haben ziemlich viel rote Beete im Garten .... das wäre wirklich auch nochmal eine Idee ...

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  8. Die Farben sahen vorm Waschen so schön aus! Auch ich habe schon öfter gehört, daß Naturfarben nicht farbecht sein sollen. In unserer Quiltgruppe wird deshalb nur mit Procion gefärbt.
    Es reizt mich trotzdem, mal das Färben mit Material aus Küche und Garten auszuprobieren. Dazu gibt es jetzt ja genügend Erfahrungsberichte bei den Stoffspielerinnen. LG Gabi

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  9. Rote Farben zum Färben waren schon immer wertvoll weil schwer herzustellen. Eine gute Referenzseite für Naturfarben im Netz scheint mit www.wilde-farben.de zu sein. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert. Unabsichtlich haben bei mir die Bio TK Beeren am besten gefärbt, das Putztuch war ganz blau. Es ließ sich allerdings auch gut wieder auswaschen. Ich denke, bis zum Frühjahr wirst du die richtige Mischung finden. Deine Kinderprojekte sind immer toll zu verfolgen! Liebe Grüße, Elvira

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  10. Liebe Ute,
    Deine Erfahrungen mit den Naturfarben sind interessant, ich möchte auch Stoffe färben, aber nicht mit Naturfarben.
    Liebe Grüße Viola

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