Seiten

Dienstag, 29. August 2023

La Passacaglia Quilt - Vier große Rosetten

Die Blume Geduld
wächst nicht in jedermanns Garten. 

Aus England

Meine Erfahrungen für einen La Passacaglia-Quilt setze ich nach Informationen über Vorbereitungen und Hilfsmittel heute fort. 

Es geht um individuelle Gestaltungsoptionen, die man mit einem Blick auf das Titelfoto des Buches mit der Anleitung nicht gleich wahrnimmt. Während ich die ersten Rosetten nähte habe ich irgendwo online gelesen, dass man beim Anordnen der Stoffe für die großen Rosetten 4 Mal die Gelegenheit hat, etwas Besonderes entstehen zu lassen. Das hat mich neugierig gemacht und auch herausgefordert.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon mit einer ersten Rosette begonnen: sie ist gewachsen, gewachsen und gewachsen ...

graue Stoffe aus einem Goodie-Bag der Patchworkgilde

... bis das Tablett auf dem ich die vorbereiteten Schablonen abgelegt hatte zu klein war. 


Entstanden ist die erste große Rosette (Typ 2) aus blauen Stoffen. Der Versuch in den Runden außen mit Fünfecken eine verschlungene Optik zu erzeugen trat nicht heraus. 


Eine der 4 großen Rosetten (Typ 2) ist fertig und wird beim nähen der weiteren nützlich sein.


Als optisches Hilfsmittel für die anderen 3 großen Rosetten habe ich eine Vorlage in schwarz-weiß ausgedruckt und bemalt:


Damit war es leichter, Stoffe auszuwählen, rückseitig fuzzy-pingelig zu stempeln, auszuschneiden und um die Schablonen zu spannen.

Für die zweite große Rosette (Typ 2) habe ich ein verschlungenes Muster in grün und grau wie skizziert angeordnet, obendrein Zacken am Verlauf sowie bei einer Pflanzen-Ranke. Vor dem Zusammen-nähen hatte ich die bespannten Schablonen auf die fertige blaue Rosette gelegt. So war es übersichtlich zu erkennen, welche Teile noch vorzubereiten sind.

La Passacaglia Puzzle auf dem Couchtisch

Es sind mehr Stoffe bzw. Stoffreste erforderlich um ein geplantes Muster zu erzeugen, als ich im Vorfeld dachte. Ungern nähe ich 2 gleiche Stoffe nebeneinander. Etwas abweichend finde ich spannender.
hier habe ich mich für andere mittlere Segmente entschieden

Eine dritte große Rosette der gleichen Form (Typ 2) sollte einen pink-lila Tulpenrand bekommen, welcher durch farbliche Anordnung der einzelnen Teile entsteht. Auch in diesem Fall war während dem Nähen die Anordnung gestapelt auf der ersten blauen Rosette hilfreich. 


Wer die Foto-Details verfolgt kann sehen, dass ich das Mittelteil sowie den Kranz aus zehn Fünfecken noch nicht angenäht hatte. So konnte ich später entscheiden, ob mir andere Segmente an dieser Stelle eingenäht besser gefallen.


Das Mittelteil entspricht der mittleren Auswahl.

Die vierte große Rosette (Typ 3) weicht von der bisher genähten Form ab. Sie verzahnt sich bis fast zur Mitte mit einer benachbarten Rosette (Typ 1). Einen Blütenrand außen wobei jede Blüte aus sechs Fünfecken besteht wollte ich noch probieren. Die Fasset-Stoffe der Blüten unterscheiden sich nicht sehr, deshalb erkennt man meinen Plan nicht auf den ersten Blick. Allerdings sehe ich nun 2 halbe Blüten als Schmetterling.


Auch hat sich zufällig mittig durch die kombinierten Stoffe ein schöner Watercolor-Effekt ergeben, ähnlich einer Aquarell-Technik. 


Die verzahnte Nachbar-Rosette hat graue Sternen-Zacken um sich optisch von der Blüten-Rosette abzugrenzen.


Es hat großen Spaß gemacht, die Ideen meiner Skizze oben auszuprobieren. Alles ging Stich für Stich allabendlich entspannt vor sich hin ohne dass ich Bedenken zum Gesamtbild hatte. Ich lasse es einfach Schnitt für Schnitt und Stich für Stich auf mich zukommen.

Auch weiterhin bleibt es spannend, denn ich habe in dieser Phase noch keine Vorstellung wie alles zusammen aussehen wird. Ich nähe mir mein Puzzle mit Stoff-Teilen. Dafür treffe ich Entscheidungen zur Stoffwahl sowie zur Anordnung. Meine Version wird farbenfroh denn ich verwende vorrangig Stoffe aus dem Bestand und Stoffreste. Zur konkreten nachbarschaftlichen Anordnung mache ich mir erst mal weniger Gedanken: Es wird kunterbunt, danach ist mir gerade. 

Demnächst zeige ich eine Fortsetzung mit vielen Stoffresten. Dieses Projekt hat dazu beigetragen, dass einige kleine Reste ihre Bestimmung gefunden haben. Ich hoffe, ihr schaut wieder vorbei wie es weiter geht. Vielleicht entdeckt ihr da und dort Stoffe, die auch bei Euch im Stofflager auf ein Projekt warten? Schaut einfach mal nach.

Als Langzeit-Nähprojekt verlinke ich meine Fortsetzung für La Passacaglia bei Valomea in der UFO-Time und auch bei Doris von LintLady. Sie hat ebenfalls eine Linkparty zur Motivation, um Projekte zu beenden: Stich zum Ziel 2023 # 7 

Übrigens geht es bei den nächsten Stoffspielereien am 24.09.2023 auch um das Thema  „Handgenäht“ Es sammelt Beate von Siebensachen zum Selbermachen. Vielleicht seid Ihr mit einem Beitrag dabei?

Dienstag, 22. August 2023

La Passacaglia Quilt - Vorlagen, Nähnadeln, Hilfsmittel

Geduld in allen Dingen
führt sicher zum Gelingen.
Deutsches Sprichwort

Letzte Woche hatte ich meine Erfahrungen und Inspirationen zum Nähbeginn meines La Passacaglia-Quilts hier mit Euch geteilt. Heute geht es um Vorlagen, Nähnadeln und andere Hilfsmittel.

Vorlagen online

Während meinen Überlegungen, ob ich einen Rosettenquilt nähen sollte bewunderte ich einige online. U.a. fand ich auf der Seite Die Mathewerkstatt. Didaktisches Material Basteln eine alternative Randgestaltung sowie neutrale Vorlagen für den Rosettenquilt La Passacaglia in bunt sowie s/w zum Ausmalen.

Als Ergänzung zum Buch war dies für mich besonders bei den vier großen Rosetten hilfreich. Das werde ich nächste Woche vertiefen.

Handnähnadeln

Wer hier öfters liest hat vielleicht schon gesehen, dass ich meine Nähnadeln in speziellen Nadelbüchern mit Beschriftungsoptionen aufbewahre. Auch zum Handnähen dieses EPP-Projektes hat sich dieses System für mich bewährt. Ich bewahre diese in einem separaten Nadelbuch auf. Zum Zusammennähen der einzelnen Teile habe ich meistens Schwarzgoldnadeln lang Nr. 9 verwendet. Quiltnadeln waren mir zu kurz und Applikationsnadeln zu lang, sie federten. Auf jeden Fall mochte ich schlanke spitze Nadeln. Wahrscheinlich muss da jeder für sich selbst die beste Lösung finden. 

Es sind viele Stiche, die die Teile zusammen halten. Deshalb lohnt es sich, mit guten Nadeln zu nähen. Diese funktionieren dann auch mit einem Tisch-Einfädler. Günstige Nadeln hatte ich auch probiert. Sie waren nicht so schlank und deshalb schwerer durch fest gewebte Baumwolle zu stechen. Auch verbog sich relativ schnell die Nadelspitze. So macht das dann keinen Spaß:


Auf dem Foto kann man erkennen, dass ich mir gerne das Ende der Naht mit einer Stecknadel fixiere. So konnte ich die Eckpunkte exakt zusammen bringen. Außerdem erkennt man hier, dass die Schablonen während dem Nähen mitunter zu falten sind. Hier haben sich die A4-Briefumschlagpapiere (Upcycling) bewährt.

Hilfsmittel

Ein Foto zeigt es vielleicht am besten, was ich zum EPP-nähen griffbereit habe.

1: Nadelbuch, 2: Wachskerze, 3; Nadelzieher, 4: Schere, 5: Auftrenner,
6: Tisch-Einfädler, 7: Polyestergarne in mehreren Farben

Stoffe

Meine Vision für den Rosettenquilt ist bunt. Das ist ungewohnt für mich denn ich vermeide gerne gelb, braun, orange und weiß. Hier stelle ich mir vor, dass die Topp-Fläche an einen riesigen bunten Blumenstrauß oder an ein Blumenbeet erinnert. So habe ich Gelegenheit, viele Stoffreste zu verwenden. Ich bin selbst gespannt, wie es am Ende aussehen wird.

Beim Zuschneiden entstehen viele kleine Verschnitt-Schnipsel. Manchmal habe ich welche in einer Nadelbuchhülle verwertet. Nachfolgend hatte ich mal probiert, im Wechsel ein Fünfeck und ein Dreieck zu schneiden und auch gleich das Muster "fuzzy" zu schneiden:


Gerne habe ich u.a. Upcycling-Stoffe von Hemden und Schürzen verwendet. Die kleinen Teile der Sterne ermöglichen die Verwendung kleinster Stoffreste oder Stoffe zwischen den Konpflöchern:

Heften nur in den Nahtzugaben erleichtert späteres Papier-Entfernen.

Diese Teile versammle ich gerne im Set für einen bzw. mehrere Stern-Segmente.


In einer länglichen Schachtel am Handnähplatz versammle ich bezogene Schablonen sowie Papierschablonen. Das Schablonen beziehen der Fünfecke mochte ich am liebsten. Zum Beziehen den kleinen Dreiecke oder spitz-länglichen Formen braucht es etwas mehr Ansporn.


Aber es gehört dazu. Nur zusammen wird es was es werden soll. Es ist eine Geduldsübung wie das Leben selbst. Obendrein ist es mantra-ähnlich ein sich wiederholender Vorgang der dabei helfen kann zur innere Ruhe zu finden.

Wie ich es hin bekommen habe, dass es ein entspanntes Nähen geblieben ist obwohl die Formen komplex ineinander greifen? Das zeige ich später.
Nächste Woche geht es um die vier großen Rosetten.
Vielleicht schaut Ihr wieder vorbei? 

Fortsetzung folgt: 

Ich nähe mir ein Puzzle ...


Als Langzeit-Nähprojekt verlinke ich meine Fortsetzung für La Passacaglia bei Valomea in der UFO-Time und auch bei Doris von LintLady hat ebenfalls eine Linkparty zur Motivation, um Projekte zu beenden: Stich zum Ziel 2023 # 7 

Dienstag, 15. August 2023

La Passacaglia Quilt - Vorbereitungen

Ein mutiger Beginn ist der halbe Gewinn.
Kalenderspruch

Wer sich mit EPP-Patchwork angefreundet hat ist vielleicht schon auf einen Millefiori Quilt gestoßen. Für Liebhaber dieser Technik führt wahrscheinlich der Weg zwangsläufig in diese Richtung. Es gibt kaum ein ehrgeizigeres Hand-Nähprojekt als La Passacaglia, ein pingelig geschnittener EPP-Quilt. Inzwischen kann man online zahlreiche Versionen in verschiedenen Farbzusammenstellungen finden:

La Passacaglia von Valomea

La Passacaglia Quilt von KaZe 

La Passacaglia - die letzten Rosetten der Teilzeitbäuerin 

La Passacaglia Quilt der Bastelhexe  

La Passacaglia in der Friemelbox 

La Passacaglia Quilt-Update von Piaresk

La Passacaglia – achtes Update von Cassie  

La Passacaglia Quilt: first Steps for getting started (Karen Tripp)  

Fertig gequiltet: der Millefiori-Quilt von Wiebke

La Passacaglia Quilt von lilabellelanecreations

Passacaglia Rosetten der East Dakota Quilter 

La Passacaglia von Wendys Quilts and more 

... 

Bei Christina Schapper bin ich übrigens auf so einen Quilt zum ersten Mal aufmerksam geworden (nicht mehr online) und dachte noch: Mit den kleinwinkligen Spitzen ... das ist nichts für mich ... Angesteckt hat sich dort übrigens auch Ute von Textile Werke

Was ist ein La Passacaglia Quilt?

Die niederländische Quiltdesignerin Willyne Hammerstein veröffentlichte in ihrem Buch Millefiori Quilts das Design für einen La Passacaglia Quilt (Titelfoto). 


Es ist nur eines von vielen atemberaubenden Designs, aber das beliebteste. Inzwischen gibt es 4 weitere Bücher der Autorin voller Millefiori-Quilt-Designs und -Anleitungen.

Das beliebteste Musters im 1. Buch heißt "Passacaglia with Mr Penrose". Willyne Hammerstein informiert dazu auf der Innenseite des vorderen Umschlags: Mr. Penrose ist ein berühmter britischer Mathematiker, der sich mit Sternen, Kosmos und den geometrischen Entwürfen von "Pflastern" beschäftigt. Dies ist einer der schwierigsten Quilts, aber es ist ein faszinierendes Vergnügen, ihn zu machen! 

Auch mich faszinierte die Mischung aus möglichen Kombinationen, geometrischen Formen und komplexen ineinandergreifenden kaleidoskopischen Rosetten in unregelmäßiger Anordnung. So habe ich im März 2021 meinen La Passacaglia begonnen.

Der Quilt nach der Anleitung im Buch hat die Abmessungen 144 x 176 cm bzw. 57 x 96 Zoll.

Papierschablonen schneiden

Wer sich schon mit diesem Design angefreundet hat weiß, dass es nur ein paar wiederkehrende geometrische Formen sind aus denen die ganze Vielfalt entsteht.



Ungeduldige können fertige Schablonen kaufen. Mein Ehrgeiz lag darin, die vielen Schablonen selbst zu schneiden. Dabei habe ich verschiedene Markierungstechniken probiert:

Zunächst verwendete ich transparente Stempel (vergleiche hier) zur Markierung von Büropapier, Zeitschriften ... Prospekten. Zum Schneiden der Papierform ignorierte ich die Fläche der Nahtzugabe. Mit etwas Übung gelingt es, gleichzeitig einen Stapel von 5-6 Schablonen auszuschneiden. Sicher ist ein Plotter gut geeignet für die vielen Schablonen.

Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass die großen Fünfecke gestempelt ungenau geworden sind und verwendete aus dem Buch kopierte Formvorlagen mit Klebestreifen laminiert als oberste Lage beim Zuschneiden weiterer Schablonen. Bewährt hat sich am Ende ein Zick-Zack-gefalteter Papierstreifen aus benutzten A4-Umschlägen (ohne die transparente Fensterfläche). Dieses Papier hat eine solide Festigkeit zum Einschlagen mit Stoff. Gleichzeitig ist es nicht zu fest um es beim Zusammenfügen komplexer Formen zu falten.


Meine Papierschablonen habe ich vorsorglich gelocht. So lassen sie sich später mit einer nicht zu spitzen Häkelnadel leicht entfernen.


Zuschneiden und Schablonen bespannen

Meine Vision für so einen Quilt ist bunt. Alle möglichen Stoffreste möchte ich verwenden. 
Rückseitig habe ich die Formen aufgestempelt. Die angedachte Nahtzugabe war mir etwas zu knapp. Beim nachbarschaftlichen Stempeln habe ich deshalb etwas etwas Abstand gehalten. 

Fortsetzung folgt ...

Nächstes mal zeige ich, wie ich weiter vorgegangen bin
In kleinen Etappen war es entspanntes Handnähen, das sich zum allabendlichen Ritual entwickelt hat.


Als Langzeit-Nähprojekt verlinke ich meinen La Passacaglia bei Valomea in der UFO-Time.
Doris von LintLady hat ebenfalls eine Linkparty zur Motivation, um Projekte zu beenden: Bei Stich für Stich zum Ziel 2023 # 7 verlinke ich ebenfalls.

Wie ist es bei Euch?
Mögt Ihr nähen von Hand?
Sucht Ihr Nähinspirationen für unterwegs oder draußen?
Ist Euch schon mal ein Millefiori-Quilt begegnet?
Interessiert es Euch, wie ich weiter vorgegangen bin?

Dienstag, 1. August 2023

Baby-Block-Rosetten-Quilt

Ausdauer ist konzentrierte Geduld.
(Thomas Carlyle, 1795-1881)


Auf der Suche nach einem abendlichen Handnähprojekt begann ich Ende November 2018 mit der Verwertung von Upcycling-Hemdenstücken, insbesondere Kragen- und Manschetten-Teile. 



Ich wollte ausprobieren, ob die immer beliebter gewordene Englich Paper Piecing Technik, auch EPP genannt, etwas ist, das ich gerne von Hand nähe. Manchmal habe ich das Bedürfnis, etwas ohne elektrische Hilfsmittel von Hand zu nähen. Es ist irgendwie beruhigend und tut mir gut. 

Als ich mit diesem Projekt begann war es ein Experiment ohne bestimmtes Ziel. Dann ist es gewachsen, hat sich entwickelt und eine Eigendynamik bekommen. Diese Schablonenform (roter Pfeil)  habe ich gewählt, weil man damit Baby-Blocks nähen kann. Später habe ich als Herausforderung andere Motive mit der gleichen Schablone probiert.

Hilfsmittel und Vorbereitung

Zum Markieren der Papierschablonen sowie von Stoffen rückseitig vor Zuschnitt verwendete ich Stempel von Hobby-Time EX Zeewolde. 



Mit etwas Übung konnte ich Papier in erforderlicher Breite wie eine Ziehharmonika falten, stempeln und daraus gleichzeitig mehrere Schablonen schneiden. Abgelaufene Schulhefte meines Enkels und Prospekte habe ich so in Schablonen verwandelt. Gut eignen sich nach meiner Erfahrung auch A4-Briefumschläge. Die Fenster-Fläche lasse ich weg, denn sie würde schrumpfen beim späteren Bügeln. Meine Schablonen werden gelocht. So kann man diese später mit einer Häkelnadel effektiv entfernen

Die gestempelten Nahtzugaben erschienen mir etwas knapp. Deshalb habe ich ringsum etwa 2 mm zugegeben beim Stoffzuschnitt. Transparente Stempel erleichtern Zuschnitt für Fuzzy Cutting. So kann man motivgleiche oder angrenzende Motive markieren. Im nachfolgenden Beispiel funktioniert der Zuschnitt auch ohne Stempelmarkierung.

Als Garn zum Heften verwende ich Heftgarn aus dem Bestand sowie Garne mit niedriger Reißfestigkeit, welches zum Maschine nähen nicht (mehr) taugt.


Die bespannten Schablonen nähe ich mit Polyestergarn zusammen. Bei diesem Projekt habe ich meistens mittelgrau oder mittelblau gewählt. 

Zum Heften verwendete ich mittellange Handnäh-Nadeln passend zur Heftgarnstärke.
Zum Nähen verwendete ich dünne spitze Nadeln. 


Ein Clover-Tisch-Nadel-Einfädler war hilfreich für die vielen Meter Garn, die ich durch die Nadeln gezogen habe. Gerne ziehe ich das Garn vor dem Nähen über eine Kerzenfläche denn so präpariert verschlingt es sich beim Handnähen seltener. Von Hand gequiltet ist mit Baumwollgarn NM50 aus dem Bestand sowie kurzen schwarzen Quilt-Handnäh-Nadeln.

Eine Fläche beginnt zu wachsen

Als Experiment gestartet verwendete ich zunächst angesammelte Manschetten und Kragen von Hemden. Beanspruchte Nahtstellen ließ ich außen vor. Für einen Bauklotzblock benötigte ich 3 Stücke: hell, mittel und dunkel. Zusammen ergeben sie jeweils ein Sechseck = Hexagon.


Die ersten Schablonen heftete ich noch durch das Papier. Zuletzt nur noch an den Ecken der Nahtzugaben. Zwischen den Ecken spannte ein Heftgarnstich in der Nahtzugabe das jeweilige Teil. So bleibt der Heftfaden später drin und fixiert die Nahtzugaben.

Es entstanden viele solche Bauklotzblöcke, meistens habe ich schon mal 4 Stück aus annähernd gleichen Stoffen aneinander genäht.


Reizvoll war es auch, mit den vorhandenen Stücken aus gestreiften und karrierten Mustern andere Formationen zu legen. Naheliegend waren sternenförmige Anordnungen. So entstand die Idee, die Fläche mit Rosetten-Anordnungen interessanter zu gestalten. Mehrere Muster mit variierter Anordnung von Blautönen sind entstanden. Mathematisch hatte ich hier mal dazu aufgelöst.


Naht-Auftrenner brauch ich auch manchmal ...



So wurde es ein selbst erzeugtes Puzzle. Manchmal habe ich es auf eine Bettdecke gelegt, um zu schauen, wie ich es anordnen könnte und wieviel Fläche bereits entstanden ist. 


Dieses EPP-Handnähen wurde zum allabendlichen Ritual. Manchmal war mir einfach nur nach Schablonen bespannen, ein anderes Mal nähte ich Baby-Blöcke. Papier-Schablonen waren mitunter auch nachzufüllen. Am Ende legte ich die Rosetten aus, füllte die Zwischenräume und nähte alles zu einem Topp zusammen. Seitlich sind halbe Formen (Dreiecke) eingefügt. Oben und unten sind die Spitzen nach dem Quilten beschnitten.


Annähernd 1/2 Jahr hat es gedauert bis eine Fläche von 1,30 m x 2 m entstanden war. Mit den Papierschablonen zusammen habe ich das Topp erst mal weg gepackt. Für den nächsten Schritt  hatte ich noch kein Konzept.

Quilten, aber wie?

Ein paar Segmente Baby-Blocks waren übrig, groß genug für eine Pad-Hülle. Die habe ich mit Nahmaschinen-Geradstich-Linien abgesteppt. Für mein handgenähtes Quilt-Topp allerdings fand ich diese Methode unpassend.


Nach einer Pause von ca. 2 Jahren entschloss ich mich, das Topp mit Vlies und Upcycling-Bettwäsche als Rückseite zusammen zu stecken und von Hand zu quilten. 


Innerhalb von 2 Wintermonaten ging dieser Prozess zügig voran. Zunächst umrandete ich die Rosetten. Dann entstanden die langen diagonalen Nähte in 3 Richtungen. Zuletzt ist intuitiv innerhalb der Rosetten handgequiltet.





Das Binding ist klassisch ausgeführt aus einem dunkelblau gestreiften Hemdenstoff.

Fertig ist der Quilt

So kanns gehen, es fängt ganz harmlos mit ein paar kleinen Papierstücken und Stoffresten an und plötzlich ist es irgendwann ein Quilt geworden. Endlich finde ich Muse, ihn samt Entstehungsprozess hier zu zeigen.


Das EPP-Nähen liegt mir. Weitere Projekte sind inzwischen entstanden. Davon demnächst mehr.


Zeit-Eck-Daten

2018-11 Beginn mit dem Bespannen der ersten Papierschablonen ->

2019-06 Fertigstellung Topp ->

2019-10 Aus den Restschablonen entsteht eine Pad-Hülle, ein Quilt-Test

das Topp ruhte mit Papierschablonen bis ich Zeit zum handquilten fand

2022-01 bis 2022-02 von Hand quilten