Mittwoch, 29. Mai 2013

Foliendruck auf Einkaufsbeutel

In letzter Zeit habe ich auf verschiedenen Blocks Beispiele für Drucke auf Textilien gesehen. Eine Methode habe ich mit vorhandenen Materialien probiert:

Verschönert wurde ein Einkaufsbeutel aus Upcycling-Baumwollstoffen.

Aus meiner Clipartsammlung habe ich ein Motiv ausgewählt und gedruckt. Ein Stück Klebefolie für Bucheinschläge (zum Freezer-Paper besorgen war ich zu ungeduldig) habe ich mit Büroklammern darunter gleich 2lagig befestigt. Auf Karton-Untergrund habe ich mit einem Cutter-Messer die Zeichenlinien ausgeschnitten, die Folie auf den Beutel geklebt, einen Karton als Durchnässe-Schutz eingeschoben und das Motiv mit Acrylfarbe aufgemalt, nach dem Trocknen die Folie abgezogen, fertig. Eine Folie zum Bekleben und Malen ist übrig.

 

Damit ich keine Plastikbeutel benutzen brauche habe ich leichte, selbst genähte Beutel in meiner Umhängetasche, im Einkaufskorb, im Auto ... deponiert.

Mehr kreative Werke gibt es hier + hier + hier Alternativen für Plastikbeutel.

Pullover mit Reverse-Applique-Technik

Vor einiger Zeit hatte ich die Idee, ein doppel-lagiges Shirt zu nähen, ideale Gelegenheit, mal die Reverses-Applikationstechnik mit Maschinensticken zu verbinden. Die Datei bildet die Umrahmungen für die späteren Ausschnitte zum Durchblick auf die untere Schicht.

Leider haben bei diesem Projekt Polo-Jersey, Garn und Jersey-Nadeln zusammen kein zufrieden stellendes Ergebnis zustande gebracht: ständig riss der Faden während dem Stickprozess, auch mehrfacher Austausch von Garnqualität, Nadel-Typ brachten nur langsame Fortschritte. Nichtsdestotrotz habe ich die Stickerei beendet. Ursprünglich waren 2 Stickdateien untereinander geplant ... die Ziernaht unten tut es auch.
Tückisch ist die Elastizität der Stoffschichten beim Sticken. Hinter die Stickerei wurde eine Vliesschicht aufgebügelt.

Neben der Stickerei sowie am Ärmel sind die Schichten mit Nähten verbunden. Zwischen den Nähten nochmals kleine Schnitte für Durchblick auf die Unterschicht.

Da es ein Kleidungsstück für die kältere Jahreszeit ist kam ein Stehkragen dran.

Bundeinfassungen wurden bewusst weg gelassen, so dass sich ein Roll-Effekt einstellt.



Diese Technik ist auch für kleinere Flächen geeignet, um eventuell ein Missgeschick an einem Pullover o.a. zu retuschieren. Schichten können gezielt mit Quiltstichen verbunden und Ausschnitte gesetzt werden.

Ein anderes Beispiel mit Freihand-Zick-Zack auf einem Lieblingspulli:

Mehr selbst genähte Kleidungsstücke bei MeMadeMittwoch.

Sonntag, 26. Mai 2013

Kissenbezug mit Klöppeldeckchen

Spitzendeckchen haben für mich etwas magisches. Nicht dass ich sie in der Wohnung verteile wie "Oma". Bei mir sind sie unter Zubehör zum Nähen einsortiert. Eine kleine Auswahl davon habe ich dunkelgrün/smaragdgrün gefärbt.

Zur Gestaltung einer Kissenbezugsfläche sollte es mal ein Klöppeldeckchen in ovaler Form sein. Geteilt wie abgebildet habe ich es auf Deko-Stoff platziert und fest genäht. Die Rückseite mit weniger sichtbarem grün bekam noch ein paar Zierstiche entlang des Musters vom Deko-Stoff ... verdeckten Reißverschluss, Seitennähte schließen und fertig. Der Bezug ist Teil einer Gruppe von 4 Bezügen in dunkelgrün und cremeweiß.
 
 

Weitere Ideen für die Verwendung von Spitzendeckchen sind hier:
Vögel, Lampenschirm, Kissenbezug 01, 02, 03 und 04.

Kissenbezug mit Flecht-Fläche

3-dimensionale Gestaltungen zum Nähen finde ich besonders spannend. Flechten von Stoffen gehört dazu. Für Kissenbezüge bietet es sich an, die Funktionalität zu unterstützen und das Flechtwerk weich zu gestalten. Einige Streifen cremeweiß und dunkelgrün für eine Kissengruppe in diesen Farben bilden das einladend weiche Mittelteil eines Kissenbezuges:


Kissenbezug 9-Patch-Technik

An dieser Stelle mal 1000-Dank den Seminole-Indianern für die Streifentechnik in ihrer vielfältigen Form. Einige Muster davon habe ich beim Planen von Näh-Projekten immer in Gedanken dabei und überlege, ob sich das Mosaik von Stoffstücken als Ausgangspunkt in Streifentechnik starten lässt. So auch in diesem Fall.

Für Nine-Patch-Blocks habe ich 2 x 3 Streifen aneinander genäht und zu 9er-Blocks zusammen genäht. Wie abgebildet habe ich diese mittig waagrecht sowie senkrecht nochmals durchgeschnitten wahlweise getauscht. Durch Austausch kann man eine Art Schlangenmuster gestalten, welches die Flächen in der Mitte des Bezuges ergibt: 2 nahezu identische Mittelteile habe ich für vorne mit einem hellen und für hinten mit einem dunklen Rahmen der verwendeten Stoffe vergrößert und war sehr erstaunt, wie unterschiedlich sich dies auf den Gesamteindruck der Fläche auswirkt. Vorder- und Rückseite wurden mit unterlegtem Flies gequiltet, verbunden und mit einem verdeckten Reißverschluss fertig gestellt.
 
 
Der Bezug ist Teil einer Gruppe von 4 Bezügen in dunkelgrün und cremeweiß. Linkparty

Kissenbezug mit Bargello-Streifen

Nähwerke mit Bargello-Streifentechnik betrachte ich mit großem Respekt und bin immer erstaunt, welche Musterungen zustande kommen. An einem bescheidenen kleinen Projekt habe ich die Technik mal selbst ausprobiert, um mal ein bisschen Gefühl dafür zu kriegen, immerhin handelt es sich um eine Streifentechnik.

Für einen Kissenbezug habe ich Reststücke eines Stoffes mit grafischem Muster zerteilt und dazwischen dunkelgrüne Streifen eines Bargello-Schlauches gesetzt. Eine kritische Betrachtung der entstandenen Fläche brachte dann die Entscheidung, dass hier weniger mehr ist und die Musterungen der dunklen Streifen bilden die Rückseite des Bezuges. Genau genommen kann ein Kissen mit diesem Bezug auch mal seine Rückseite zeigen, da der verdeckte Reißverschluss hinten unten angebracht ist.


Der Bezug ist Teil einer Gruppe von 4 Bezügen in dunkelgrün und cremeweiß.
 

Tischläufer aus Stoffresten

Nach dem Nähen von 4 Kissenbezügen aus dunkelgrünem und cremeweißen Stoffen waren ein paar Abschnitte übrig. So geschah es, dass diese zu 2 Streifen von 6 cm Breite verbunden (=aufgeräumt) wurden und in einem Tischläufer integriert sind. Die Anordnung erfolgte bewusst mit schräg gegenüberliegenden einfarbigen Flächen.
So haben die 4 Kissen gleich passende Gesellschaft.




Die verwendeten Stoffe sind teilweise Upcyclings von Tischdecken aus Baumwolle und Mischgewebe.

Kissenbezug mit Monogramm und Maschinen-Quiltmuster

Ausgangsidee des Bezuges war eine Aufteilung in 4 etwa gleich große Teile, eine davon mit Monogramm als Individualisierung und Blickfang. Die angrenzenden schräg gegenüberliegenden Flächen wurden im Stickprogramm gequiltet.
Auch auf der Rückseite ist eine kleine Tasche mit Stickerei angebracht. Hier kann beispielsweise ein Taschentuch seinen Platz finden.


Kissenbezug mit modernem Monogramm

Die Gestaltung der Fläche für einen Kissenbezug ist eine kleine Herausforderung.
Im
Folgenden ist das Muster von Vorder- und Rückseite umlaufend aus Stoffen mit Linienmustern. Angrenzende weiße Stoffstreifen wurden mit ein paar Biesen-Nähten veredelt. Blickfang ist ein gesticktes Monogramm schlicht in modernem Design. Eine außermittige Anordnung war gewollt.
Als Verschluss wurden unten von Hand Druckknöpfe angebracht.



Kissenbezug mit seitlich angeordnetem Monogramm

Ein weiterer Darsteller des Titelfotos ist ein Kissen mit schlichter Gestaltung. Blickfang ist ein maschinengesticktes Monogramm. Weitere Gestaltungselemente sind 2 Streifen mit Linienmustern.

Die Gestaltung ist variierbar für handgestickte Monogramme oder schöne Stücke aus alter Wäsche. Auch die Streifen sind beliebig variierbar, beispielsweise könnten auch Stoffrestebänder Verwendung finden.
 
 

Kissenbezug mit Monogramm im Batikrahmen

Es ist an der Zeit, die Kissenbezüge aus dem Titelfoto näher vorzustellen. Den Anfang macht ein Bezug mit gestickten Monogrammbuchstaben. Die Stickerei ist mit Batikmuster-Patchworkstoff in Log-Cabin-Technik umrahmt. Anschließend folgen weitere weiße Stoffteile zur Ergänzung der Fertiggröße für den Bezug. Die Fläche wurde mit Vlies unterlegt und maschinengequiltet, um die Verbindungsnähte der weißen Stoffteile in den Hintergrund treten zu lassen.

Als Verschluss wurden unten von Hand Druckknöpfe angebracht.

Freitag, 24. Mai 2013

Stoffmarkt 2013

Leider sind die Holland-Stoffmärkte nicht gerade um die Ecke für mich und ich habe es bisher nicht geschafft, beispielsweise mal nach Nürnberg zu fahren.
Ich habe gesehen, dass es auch andere Veranstalter für Stoffmärkte gibt, beispielsweise "Expo-concept". Ein Termin wird am 22.06.2013 in Erfurt auf dem Domplatz sein.

Kennt jemand diese Stoffmärkte oder wird dort hin kommen?

Am liebsten schwarz weiß ...

... warum weiß ich nicht genau, vielleicht durch mein Interesse an Fotografie.

Auch bei Porzellan gefallen mir grafische Muster in Antifarben am besten, so ist ein Mix verschiedener Muster immer passend.

 


Wenn mir älteres Porzellan gefällt und ich nach der Markierung sehe, dann ist es oft "Lichte". Thüringen hat eine spannende Porzellangeschichte. Am bekanntesten sind "Schlegelmilch Porzellan", "Kahla Porzellan", Bürgel ...

Donnerstag, 23. Mai 2013

Ideen vom Flohmarkt

Gebrauchtangebote nehmen zu, viele Leute haben offensichtlich viel zu viel Zeugs.

Wenn ich über einen Flohmarkt laufe, dann sehe ich nach Büchern, Spielzeug, Porzellan und Stoffen. Ich freue mich, wenn ich handgearbeitete Stücke finde. Bei Stoffen habe ich oft Ideen beispielsweise dieser Art:

 

Irgendwann möchte ich mal eine größere Fläche aus Stoffstücken zusammensetzen und schön quilten, die Pläne dafür wechseln oft. Grundsätzlich soll es eine weiß-blaue Fläche werden, die asymmetrische Flächenaufteilungen hat und modern wirkt. Historische Stoffe mit Stickereien möchte ich als grafische Elemente in kleinen Teilen integrieren.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Jersey-Shirt mit Stern-Grafik

Wenn ich Stoffe ansehe und anfasse, dann kann es passieren, dass mich die Haptik eines Stoffes "anspricht". So geschehen bei einem ganz weichen Jersey, der mir ansonsten sicher gar nicht aufgefallen wäre.

Da der Jersey verhältnismäßig dünn ist habe ich den Schnitt so angepasst, dass der Schulterbereich aus etwas festerem Material ist und gleichzeitig etwas Farbkontrast bringt. Ein paar Reste-Streifen wurden zur Auflockerung des Überganges aufgenäht.
Diese Konstruktion legte nahe, vorne unter dem dunkelblauen Teil etwas zu raffen.
Schnittvorlage ist ein vorhandenes Shirt, welches abgewandelt wurde.

 

Bei MMM gibt es weitere selbst geschneiderte Kleidungsstücke.

Dienstag, 21. Mai 2013

Shirt wird Unterhemd

Es gibt Shirts, die verändern die Größe, werden weiter und gleichzeitig kürzer.
Die muss man nicht gleich in die Tonne tun, wo doch der Transformationsprozess nun schon mal beendet ist.
In diesem Fall wurde kurzerhand ein Kinderunterhemd als Schnitt drauf gelegt, ausgeschnitten und mit ein paar Nähten an Hals, Armausschnitt und an den Seiten entstand ein Kinderunterhemd.
Um ein bisschen Farbe an das Hemd zu kriegen wurde farbiges Nähgarn verwendet.


Freitag, 17. Mai 2013

Hosentasche mit gewebter Klappe

Schon eine ganze Weile hängt eine fast fertige Umhängetasche am Nähplatz.
Vorlage war die Tasche einer Freundin mit sehr viel Volumen.

Auf dem Futter wurden Originaltaschen der Jeanshosen als Innentaschen aufgenäht, ebenfalls auf der Klappe und darunter. Dekoratives Element ist die Klappe, welche aus Streifen von zwei Jeanshosen offenkantig gewebt ist. Vom Gebrauch der Tasche werden die Streifen sicher noch ausfransen, das ist gewollt.
Für die Träger wurden Verschlüsse anderer Taschen geupcycelt. So ist eine Variation von Umhänge-Längen möglich.


 
 

Weitere Reststreifen der Jeanshosen sind hier vernäht.
Das Auftrennen von Jeanshosen bedarf etwas Geduld und macht reichlich Schmutz.
Es lohnt sich aber für den Mehrfarbeffekt an bislang verdeckten Stellen.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Patchwork-Kissen mit Zierstichen

Auf der Suche nach einem grauen Soff für Kissenbezüge fand ich in Arnstadt einen mit aufgedrucktem Patchworkmuster. Als ganzflächiges Muster für einen Bezug war es mir zu unruhig und die Fläche zu dunkel. Deshalb habe ich in die Fläche einen weißen Streifen eingefügt. Vorne ist der Streifen bestickt mit einem Krönchen / einem asiatischen Zeichen. Zur optischen Verbindung und Gestaltung der Fläche wurden die Quilt-Nähte entlang der vorgegebenen Flächenabgrenzungen mit Zierstichen in schwarz genäht und bis in die weiße Fläche verlängert. Die weiße Fläche wurde zusätzlich mit Linienmustern maschinengequiltet.



Als Verschluss wurden unten Druckknopfe angebracht.

Montag, 13. Mai 2013

Patchwork-Kissen mit Bügelvlies

Vor einiger Zeit habe ich ein Kissen in Lagentechnik genäht, war allerdings mit dem Ergebnis nicht zufrieden, da die Eckpunkte nicht überall zueinander kamen. Deshalb habe ich mir eine andere Technik überlegt, die ich vom Lieseln mit Papierschablonen abgeleitet habe:

Die gewünschte Fertigfläche habe ich aus Bügelvlies (Vlieseline) zugeschnitten und in der gewünschten Aufteilung zerteilt. Die nummerierten Vliesstücke auf Stoffreste gebügelt und zuzüglich Nahtzugabe ausgeschnitten. ... Stücke zusammennähen ... quilten ... so kommen die Ecken zueinander wie gewünscht.

Ich finde, es ist eine gute Methode, um Reste verschiedener Stoffe zu verwenden.
Mit dem Bügelvlies kann man auch elastische Stoffe mit vernähen.

Bodenverstärkung Tasche

Meine Tasche, über die ich hier geschrieben habe zeigte schadhafte Stellen. Da ich sie gerne weiter benutzen möchte weil sie für meine Bedürfnisse perfekte Innen- und Außenfächeraufteilungen hat habe ich überlegt, wie ich sie reparieren kann:

Zur Bodenverstärkung an den Außenecken habe ich einen ausgemusterten Gürtel aus Kunstleder verwendet. Diese Idee gebe ich an Inas Werkeltagebuch weiter.

Oben umlaufend habe ich eine Reihe mit dem guten alten Festonstich gemacht bevor die Fransen frei liegen.

Nun kann ich wieder einräumen.

Samstag, 11. Mai 2013

Hülle für ein Tablet

Unser Galaxy brauchte eine Hülle, damit man es auch mal in einer Tasche rum tragen ... kann. Ein paar Streifen Stoffreste waren schnell gefunden und aneinander genäht, Ausgangspunkt um mal die Seminole-Patchworktechnik auszuprobieren. Die benötigte Fläche bekommt eine Innenlage und wird verstürzt nachdem eine Lasche zum Aufstellen in klassischer Knopflochtechnik eingearbeitet wurde. Zur Versteifung sind Kunststoffstreifen eingenäht. ...
Rums, kann das Tablet auch mal nach unterwegs mit.


 

Dienstag, 7. Mai 2013

Kissenschlacht 2013

Danke für die Teilnahme und die bunte Mischung.
Wie angekündigt habe ich einen Gewinner mit Zufallsgenerator ermittelt:

Glückwunsch ...

Liebe Antje, bitte teile mir Deine Anschrift mit, dann geht der Gewinn gleich auf die Reise.

Montag, 6. Mai 2013

Kissen mit Krawatten-Applikation

Dazu hab' ich hier schon mal was geschrieben. Heute zeige ich ein Foto des fertigen Kissens mit den aufgenähten Streifen von Krawatten.

Solch eine Gestaltung der Kissenbezugsfläche eignet sich auch für Stoffreste oder Stoffe aus Erinnerungs-Kleidungsstücken in beliebiger Farbzusammenstellung.

Neben dem "Applikationsstreifen" habe ich eine Biesen-Naht in Breite einer Nahtzugabe genäht, welche dann auf dem eingesetzten Applikationsstreifen fest genäht wird. Diese Nähte verkleinern das einfarbige Ausgangsstoffstück etwas. Zwischen die Applikationen habe ich eine Bügelkante gezogen und darauf eine Zierstichnaht.
Als Verschluss sind unten von Hand Druckknöpfe angenäht. 



Sonntag, 5. Mai 2013

Kissen Streifentechnik

Das Kissen, welches ich heute vorstelle ist ein Test für Patchwork-Streifentechnik, zufällig habe ich auch gestreifte Stoffe als Ausgangspunkt gewählt.

Aneinander genähte Streifen wurden mittels Kunststoffschablone (zweckentfremdetes Teil eines Kunststoff-Schneidbrettes) wie abgebildet zugeschnitten und aneinander gesetzt.
Ein Block, welcher übrig war wurde auf der Rückseite als Einstecktasche aufgenäht.
Die Stoffreste seitlich (kleine Dreiecke) wurden mit Crazy-Patchwork-Technik auf vorbereitete Stoffstückchen genäht und zu Schlüsseltäschchen vernäht = aufgeräumt.

Freitag, 3. Mai 2013

Kissen mit Tasche

Ausgangspunkt für das Kissen ist eine Maschinenstickerei, die länger als eine Stunde andauerte. Eigentlich sind solche brettigen Flächenstickereien nicht so mein Fall, war ein Stickexperiment.

Für einen Kissenbezug von 50 x 50 cm habe ich 3 Bahnen geschnitten und die Stickerei als Eingrifftasche auf die Mittelbahn platziert. Mit hinterlegter Vlieseline in Streifen maschinengequiltet, Knopflochverschluss unten angebracht und Seiten verbunden.

Die Eingriff-Tasche ist für ein Taschentuch gedacht, natürlich kann man auch was anderes rein tun.
 
 

Donnerstag, 2. Mai 2013

Henry van de Velde in Weimar

Am Tag der Arbeit waren wir mit Freunden auf den Spuren von Henry van de Velde unterwegs.



Um 1900 wollte Graf Harry Keßler Weimar erneut zum geistigen und kulturellen Mittelpunkt Deutschlands machen. Auf seine Empfehlung kam 1902 der Belgier Henry van de Velde (1863–1957) von Berlin nach Weimar. Als Autodidakt mit Visionen und Alleskönner beschäftigte er sich mit der Linie, dem Ornament und dem Lebensraum, der uns umgibt. Teilweise aus Kostengründen ließ er die Form der Funktion folgen, Häuser plante er nach dem tatsächlichen Raumbedarf von innen nach außen. In Weimar entwarf er zuerst das Nietzsche-Archiv und wurde zunächst auf Händen getragen. Im Auftrag des Großherzogs Wilhelm Ernst kümmerte er sich um das Design der Kunsthandwerksbetriebe und Industrie im Land. Eine enge Zusammenarbeit gab es mit Bürgeler Keramik-Fabrikanten. Er unterwies Kleinunternehmer in Design und stellte eigene Entwürfe zur Fertigung zur Verfügung. Bis 1915 gründete und leitete die Großherzoglich Sächsische Kunstgewerbeschule. Sein Betätigungsfeld war vielfältig, praktisch war er der Erfinder des Corporate Designs. Nach seinen Entwürfen wurden Möbel, Gebäude, Keramik, Schmuck, Stoffe und auch Kleider realisiert.

Mitte des 19. Jahrhunderts war es an der Zeit, das Korsett aus gesundheitlichen, praktischen und weiteren Veränderungen an den Nagel zu hängen. Während und nach dem Krieg musste gespart werden. Ein Korsett kann man ohne Hilfe (Personal) nicht schnüren. Immer öfters waren Frauen berufstätig. Außerdem behinderte es sportliche Betätigungen wie z.B. Rad fahren. Auch von ärztlicher Seite wurde auf Gesundheitsschäden hingewiesen. Mit Anna Muthesius und Paul Schultze-Naumburg entwarf auch Henry van de Velde weibliche Reformkleidung.


Van de Velde war von 1902 bis 1917 in Weimar tätig und hat viele Spuren und Grundlagen für spätere Innovation hinterlassen. Die an Schnörkel und Pomp gewöhnten reichen Weimarer haben es ihm nicht leicht gemacht. Missverständnisse, Intrigen und Geldknappheit erschwerten seine Tätigkeit. Am Ende seiner Zeit in Thüringen wurde seiner Familie die Ausreise erschwert.

Sein Erbe in Weimar ist trotz der starken Präsenz des Klassischen Weimars nicht zu übersehen.
2013 widmet sich Weimar diesem Nachlass. Thematische Spaziergänge und mehrere Ausstellungen zeigen seine Tätigkeit als Architekt, Designer und Urvater der Moderne:

19.04.2013 - 01.09.2013 Modeausstellung im Bertuchhaus Weimar
          
Mode und Reform - Kleider der Jahrhundertwende (1890-1914).

24.03.2013 - 23.06.2013 Ausstellung im Neuen Museum Weimar
            Leidenschaft, Funktion und Schönheit.
            Henry van de Veldes Beitrag zur europäischen Moderne

29.03.2013-12.05.2013 Ausstellung Bauhaus-Universität Weimar
            Der Architekt Henry van de Velde
 

24.03.2013 – 12.2013 Haus Hohe Pappeln Weimar
            Öffentliche Führungen Jeden Sonntag 13 Uhr  

24.03.2013 – 12.2013 Nietzsche-Archiv Weimar
            Öffentliche Führungen Jeden Samstag 15 Uhr  

20.04.2013 - 22.09.2013 Dornburger Rokokoschloss und im Keramik-Museum Bürgel
            Doppelausstellung „Henry van de Velde und die Bürgeler Jugendstil-Keramik 

24. März – 16. Juni 2013, Kunsthalle Erfurt im Haus zum Roten Ochsen
            Peter Behrens. Vom Jugendstil zum Industriedesign
            (zeitweise Schüler Van de Veldes)


            einzigartiges Gesamtkunstwerk der revolutionären Gestaltungsideen van de Veldes
            erbaut 1913/14 für den Geraer Textilfabrikanten, Orchideenzüchter
            und Kunstsammler Schulenburg
 

In der Veröffentlichung "Deutsche Kunst und Dekoration Band 10" schreibt van de Felde 1902 für den Verleger Alexander Koch seine Ansichten zur Toilette und Frauenkleidung in dem Artikel "Das neue Kunst-Prinzip in der modernen Frauen – Kleidung", der bei Lexikus gelesen werden kann. Er bemängelt in der Reformkleid-Bewegung die Berücksichtigung der Schönheit und verweist auf seine Veröffentlichung "Die künstlerische Hebung der Frauen-Tracht".

Auch Coco Chanel und Emilie Flöge, bekannt als Model für Gustav Klimt's Porträts, haben sich mit Reformkleidern beschäftigt.