Diesen Monat geht es bei den Stoffspielereien um Sashiko, eine japanische Stepptechnik.
Hier hatte ich zur Historie und Grundlagen der Sashiko-Technik kurz informiert.
Beiträge der Mitspielerinnen:
- Elvira vom Blog Zwischendurch entstaubt ihr Original-Sashikogarn samt zugehöriger Nadel. Es entsteht ein Buchumschlag mit frei inspiriertem Sashiko-Muster
- Sabine vom Blog tychestouch verschönert ein Naschschlagewerk mit einem Buchumschlag. Beim Verschönern des Umschlages mit Sashiko-Mustern sammelt sie Erfahrungen und passt das Muster an.
- Heike vom Blog 3hefecit.eu erkundet Sashiko mit 2 übersichtlichen Mustern auf schwarzem Leinen und findet Gefallen daran.
- Sabine vom Blog petersilieundco gestaltet Kopfbedeckungen mit Sashiko-Mustern. Bei der Gelegenheit testet sie auch unfreiwillig die Farbechtheit von Garn aus dem Bestand.
- Karen vom Blog feuerwerkbykaze markiert ein kleines Raster mit vorandenen Lochschablonen und gestaltet darauf ein traditionelles Rasterzählmuster mit Durchzug obenauf. Die Fläche wird gleich Nadelkissen.
- Ines vom Blog naehzimmerplaudereien zeigt uns eine kleine Carpet-Bag mit Muschelmuster welches mit Hilfe von auswaschbarem Vlies entstanden ist und stickt Sashiko auf vorgedruckten Paneelen.
- Clara vom Blog Bimbambuki repariert sashikoinspiriert eine Hose mit kreisformigen Vorstich-flächen.
- Christiane vom Blog schnittfuerschnitt bestickt 2 Probeläppchen mit dekorativen Sashiko-Mustern
- Kerstin vom Blog stoffnotizen experimentiert für ein anstehendes Projekt mit Baumwoll-Canvas und Viskose-Twill. Es entstehen frei improvisierte Formen aus klassischen Zählraster-Mustern.
- Anne Sophie vom Blog heyyoskar nutzt Sashiko-Linien auf dunkelblau gebatiktem Stoff um ein verloren gegangenes Spiel kompakt zu ersetzen.
- Birgit vom Blog quiltreise berichtet ausführlich über Sashiko, Geschichte und Ausführung. 3 japanische Reisbeutel hat sie mit Sashiko-Flächen stimmig verschönert.
- Gabi vom Blog madewithbluemchen testet original japanisches Stickgarn sowie Sashiko-Nadeln und geht der Technik bis hin zum Halten der Nadel samt Bewegung durch den Stoff auf den Grund. Einige Musterflächen für einen Tischläufer sind gestickt.
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Ein Rückblick in meinen Beitrag aus 2014 zeigt, wie ich mich Sashiko erstmals annäherte. Zunächst faszinierten mich Muster mit geraden und geschwungenen Vorstichlinien, Moyozashi-Sashikomuster genannt. Für einige dieser Muster sowie diverse Einzelmotive habe ich Schablonen vorrätig. Anfangs war es hilfreich, dem Muster samt Stichlänge zu folgen. Mein Set enthält Nadeln, Garn und auch blauen Webstoff.
Je nach Platzierung und Nutzung des gestalteten Stickgrundes bin ich dazu übergegangen, rückseitig permanent Muster oder Raster aufzuzeichnen. Bewährt haben sich Kugelschreiber. Manchmal ist eine andere Farbe zweckmäßig, um entspannt ein Muster zu sticheln.
Boxy-Falttasche mit Sashiko-Stern-Muster
Hier kann man dem Verlauf des Fadens folgen. So ein Labyrinth ist eine kleine Gymnastik für die grauen Zellen immer im Hinterkopf ob der Restfaden für die nächste Strecke ausreicht.
Verlängerung Jeanshose + Sashiko-Verschönerung
Das letzte Foto zeigt auch die Innenseite. Hier sieht man kleine Schlaufen bei den kreuzenden Fäden. Besonders bei Stretchmaterialien ist diese Überlänge sinnvoll. Eine Regel bei Sashiko ist, dass sich bei vielen Mustern die Fäden auf der Schauseite NICHT kreuzen. Bei Markierungen "hinten" musste ich etwas umdenken.
Zipperbag mit Upcycling Kappnaht
Eine erneute Beschäftigung mit Sashiko führte mich zu Hitomezashi-Sashikomustern. Diese entstehen auf einem Raster aus geraden Linien im Abstand von 6 mm.
Dieses Beispiel steht stellvertretend für Reparaturen an Kleidung. Auf der Schauseite sind Stoffstücke mit Büroklebestifft (hier offenkantig) fixiert. Rückseitig ist permanent ein Raster mit 5 mm Kantenlänge aufgezeichnet. Transparente Lineale sind dafür hilfreich. Zum steppen durch die Lagen verwende ich hier Multicolor-Perlgarn. Die erste Richtung ist flächig anhand der Markierung rückseitig entstanden. Für die Fortführung um 45 Grad versetzt kann man von vorne weiter steppen. Man orientiert sich einfach an den vorhandenen Einstichen. Auf der Nadel werden eine Reihe Stiche wie Perlen aufgefädelt. Das gibt gleichzeitig die Möglichkeit, das Muster zu kontrollieren bevor der Faden durchgezogen wird.
In der Reparatur- oder Upcyclingpraxis kann es vorkommen, dass das Muster über vorhandene, dicke Nähte führt. Dann kann eine Zange oder ein Nadel-Zieher nützlich sein.
Boxybag mit Raster-Zählmuster
Als Alternative zu einer Rastermarkierung probierte ich mehrfach karierte Stoffe mit passender Rastergröße von 5 - 6 mm rückseitig. Bei Stoffen mit Stretchanteil wirkt diese Lage entstretchend. Ich fixiere mit einem Büroklebestift um Musterverschiebungen zu vermeiden.
Spätere Verschnitt-Ecken sind nicht bestickt.
Da es sich um eine Handnähtechnik handelt merken wir schnell, wie die gewählten Komponenten
Textil-Lagen + Nadel + Garn
sich verarbeiten lassen. Ich empfehle vorab eine Durchzugsprobe unabhängig vom Muster. Dabei bekommt man ein Gefühl, wie die Nadel durch die Lagen gleitet und wie das geplante Projekt in seiner gesamten Dimension sich anfühlen wird. Harmlos wirkende, fest gewebte Stoffe können das Durchziehen erschweren. Man kann eine andere Nadel und ein dünneres Garn in Betracht ziehen. Probieren geht auch hier über studieren.
Zipper Bag als Upcycling mit integrierter Tasche außen
Manchmal bestimmt das Ausgangsmaterial das spätere Aussehen. Hier wurde die Eingriff-Tasche funktional erhalten.
Sashiko an Klappen von kleinen Täschchen
Als Abendbeschäftigung und gleichzeitig Anschauungsmaterial für Nähkurse entstanden ein paar kleine Täschchen mit reiskornartigen Rastermustern.
Vielfalt entsteht durch zusätzliche diagonale Linien und mehrfarbige Garne. Perl-Garnreste sind hier "aufgeräumt".
Bauch-Sling-Tasche(n) mit Sashiko-Gestaltung
Im letzten Herbst trafen sich auf meinem Nähtisch Nähkursvorbereitungen für Bauch-Sling-Taschen und meine Faszination für Sashiko-Rastermuster. An diesen Projekten habe ich versucht, den Versatz des Vorstichmusters für die gleiche Richtung mit abweichender Farbe zu verdeutlichen. Ich hoffe, ihr könnt es in den nachfolgenden Fotos erkennen. Da die Muster symmetrisch sind wiederholt sich der Versatz auch um 45 Grad gedreht. Es ist immer wieder faszinierend, wenn das Muster hervortritt.
und noch eine:
und wenn man sich mal verzählt hat ... dann gibt es ein anderes ineinander fließendes Muster. Auch eine Erfahrung die es wert war, mal daneben zu stechen.
Finde die Abweichung! |
Erste Beiträge zum Thema zeigen, dass die Technik ihre Tücken hat. So haben auch erfahrene Stoffspielerinnen Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln und sich zum Thema auszutauschen. Darauf freue ich mich.
Die Stoffspielerei-Termine 2023:
- 29.01.2023: „Stoffbücher“ bei Schnitt für Schnitt
- 26.02.2023: „Stoffreste“ bei Nähzimmerplaudereien
- 26.03.2023: „Sashiko“ bei 123-Nadelei
- 30.04.2023: „Transparenz“ bei Feuerwerk by KAZE
- 28.05.2023: „Stopfen“ bei Petersilie und Co.
- 25.06.2023: „Modedesigner und Epochen“ bei Tyche
- 24.09.2023: „Handgenäht“ bei Siebensachen zum Selbermachen
- 29.10.2023: „Mosaik/Bruchstücke“ bei zwisch-en-durch
- 26.11.2023: „Schneeflocken“ bei Stoffnotizen
(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)
Die Stoffspielereien
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Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
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