"Es war einmal ein Oberhemd"
Das 2.-Verwenden von Hemdenstoffen ist bei Patchwork schon lange üblich. Gute Hemden werden aus 100%iger Baumwolle genäht. Heutzutage werden solche Hemden oft aus der Garderobe selektiert, bevor der Stoff verschlissen ist. Mein Mann sortiert aus wenn die Kragenecken abgestoßen aussehen, manchmal auch wegen hartnäckiger Flecken. So haben sich bei mir einige Hemden im Stoffschrank angesammelt, andere dort bekam ich geschenkt.
Für ein Patchwork-Projekt ist Farb- und Musterauswahl hilfreich, dann kann man einem Farbschwerpunkt folgen. Bei Hemden ist oft blau enthalten.
Für das Hemden-Thema mischen sich bei mir verschiedene Ideen:
- Kissenbezüge für eine Männer-Single-Wohnung sind angefragt, Farbschwerpunkt blau mit etwas beige-orange
- Markante Elemente wie Knopfleiste, Kragen, Manschetten und Taschen möchte ich gerne funktional integrieren
- Mein Stickmodul möchte ich öfters benutzen. Durch Quilten von kleinen Stücken möchte ich ein Muster namens Paradox angepasst für einen Stickrahmen der Größe 16 x 26 cm verwenden.
Hemdenkissen mit Sandwich-Patchwork
Mit Malimo als Unterschicht und Vlies als Zwischenschicht komplettiere ich die entstandene Fläche. Im Stickrahmen eingespannt lasse ich meine Maschine auf der Fläche verteilt mit dem von mir vorbereiteten Stickmuster die Schichten verbinden. Übrige Zwischen- und Randflächen fülle ich frei mit Maschinenquilten.
Die Hemdentasche eines Post-Hemdes platziere ich auf der Rückseite.
Nach Begradigung der Fläche nähe ich an eine schmale Seite eine Hemdenknopfleiste, die andere nähe ich um (für Knöpfe). Die Kissenknopfleiste platziere ich gerne so weit wie möglich unten, so gibt es keine echte "Rückseite".
Hemdenkissen mit Bargello-Muster und 3D-Streifen
Für einen zweiten Kissenbezug zu einem rechteckigen Daunenkissen verwende ich die weitere Hemdenstoffe, verzichte allerdings auf gelbe Farbanteile.Vorbereitete Streifen nähe ich zu einer Fläche zusammen und teile diese im rechten Winkel in 6 cm breite Streifen. Für eine Musterverschiebung mit Bargello-Effekt füge ich an den Enden abgestuft Reste an (siehe Foto).
3 cm breite Streifen bügle ich mittig und bereite sie so zum Einnähen vor. Die fertig genähte Fläche wird gebügelt und mit 2 weiteren Schichten (Malimo, Vlies) quiltüblich ergänzt. Die Quiltnähte laufen orientiert am Bargello Muster mal von der einen und mal von der anderen Seite so dass der Zwischenstreifen mal nach der einen und mal nach der anderen Seite fest genäht wird. Interessant ist sicher wenn der Zwischenstreifen eine helle und eine dunkle Seite hat die beim wechselseitigen Umschlagen den plastischen Effekt noch verstärkt.
Abschluss des Kissens für die Öffnung bilden eine Knopfleiste und ein Kragen, welcher von der Form und Größe zufällig gut passt.
Sicher werde ich demnächst weiter mit Hemdenstoffen nähen, sind noch reichlich übrig.
Nun sehe ich gespannt, welche Links zum Thema Suschna gesammelt hat.