Zur Stoffspielerei im Mai sammelt Frau Machwerk Alabama-Chanin-Näherei.
Diese Technik benötigt Vorbereitung und wird von Hand ausgeführt, braucht also
ihre Zeit.
Die Technik ist mir zum ersten mal in der Zeitschrift Patchwork Professional
2008-01 aufgefallen. Marion Caspers beschreibt auf Seite 15 und 16, wie aus 2Shirts mit Reverse Applique-Technik etwas entstehen kann, das mich an
Mola-Technik erinnert. Ausgangspunkt der Idee war ihr beschädigtes
Lieblings-Shirt.
Die
Idee, Jersey in Schichten zu vernähen hat sich dann derzeit in meinem Kopf verbunden mit der
Faszination für meine Kombi-Näh-und-Stickmaschine und es ist ein Shirt
entstanden, bei dem ich das Schablonieren „automatisiert“ habe.
Ganz
ohne Strom und Gerätetechnik genieße ich seit einiger Zeit das allabendliche
Sticheln nach Alabama Chanin. Nachdem die Shirt-Teile zugeschnitten und die
Oberschicht mittels Schablone bemalt ist folgt die angenehmste Wegstrecke: das
Umsticken der Farbformen. Die beiden Schichten habe ich mit Heftstichen
verbunden. Die Schichten halten beim Sticken gut aufeinander, ich hatte mit
Verrutschen gerechnet.
Wie
schon mal berichtet habe ich als erstes ein überschaubares Kleidungsstück
genäht, bei mir wird das immer eine Kindermütze. Intuitiv habe ich 2
verschiedene Stiche zum Verbinden der Schichten verwendet: einmal den üblichen
und dann eine Art Rückstich wie abgebildet. Große Kreise habe ich oft mit Rückstichen begonnen und beendet. Das ungleichmäßig wirkende Muster lädt zum Improvisieren ein. Immer
mal habe ich ein kreisähnliches Gebilde abgewandelt bestichelt, beispielsweise mit einer
Schneckenform, was dann einen Mini-Chenille-Effekt ergibt. Hilfreich war dabei,
dass der Farbauftrag teilweise (Vorderteil Shirt) sehr schwach war und ich beim Ahnen des
Musters Gestaltungsspielraum hatte. Spannfäden habe ich zwischen den Schichten gezogen, offene Verknotung kam wegen Aufdrillen des Stickgarns am Fadenende schon beim Sticken nicht in Frage.
Die
Mütze ist fertig, passformgerecht mit einem Jersey-Reststreifen oben zugebunden
und die Überlänge in Streifen geschnitten. Inmitten der Fransen verbirgt sich ein Aufhänger.
Weiter
auf dem Alabama-Weg führt mich die Nadel allabendlich über meine Shirt-Zuschnitt-Teile.
Inzwischen habe ich das Vorderteil fertig gestichelt, hier ist am meisten Muster,
auf der Rückseite habe ich eher mittig einen Teil des Muster-Rapportes, etwa so
viel wie auf jedem langen Ärmel.
Ich
habe mir vorgenommen, mit dem Aufschneiden noch zu warten. Insbesondere beim
Vorderteil möchte ich erst eine Anprobe machen und sehen, wo Kreise sitzen. Seitlich
zwischen Arm und Körper entscheide ich auch Aufschneiden nach Anprobe.
Vor einiger Zeit habe ich bereits ein Kindershirt mit einem Kreismotiv genäht und von Hand als Applikation bestickt.
Fotos von Details folgen, zum Vergrößern bitte anklicken
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Rückseite |
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