Sonntag, 27. Juli 2014

Sashiko trifft UFO

Für die heutige Stoffspielerei hat Frifris vor einer Woche das Thema”Sashiko” bekannt gegeben. Gelegenheit, mal diese japanische Stickerei zu probieren.

Ein Blick auf Internettexte und in mein einziges Buch zu diesem Thema informiert, dass es sich um eine traditionelle japanische Sticktechnik handelt, die auf Leinen in blau und weiß ausgeführt wird. Streng geometrische Muster werden mit einfachen Vorstichen gestickt, um Stoffschichten zu verbinden. Der ursprüngliche Zweck zur Reparatur und Verlängerung der Haltbarkeit von Textilien wurde verdrängt vom Ziel, eine zeitlos schöne Stickerei von Hand auszuführen. Inzwischen gibt es Materialpackungen bei denen die Stiche vorgedruckt sind.

Meine Experimente mit dieser Sticktechnik habe ich auf einem angefangenen Kissenbezug ausgeführt. Vor einem Jahr hatte ich diese Fläche um eine Maschinenstickerei mit schwarz-weißen Stoffstückchen zusammengefügt. Die weißen Flächen des Mischgewebes sollen bestickt werden.
 


Für die Übertragung auf den Stoff habe ich ein paar traditionelle Muster ausgewählt, die sich aus Linien zusammensetzen. Im Buch wird vorgeschlagen, eine Schablone zu erstellen und das Muster mit Kohlepapier zu übertragen. Abweichend habe ich entschieden, die Muster mit weichem Bleistift und Patchwork-Lineal (inch) auf den Stoff zu zeichnen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich vorhandene Musterfluchten weiterführen. Als noch eine Fläche übrig war konnte ich mich nicht entscheiden für ein weiteres Muster und besann mich auf das Muster einer Vase. Den Schwung dieses Musters habe ich frei übertragen und ungleiche Wellenmuster auf die letzte weiße Fläche gezeichnet. Durch die Dreidimensionalität liegen die offenen Bleistiftstriche in einem kleinen Abgrund und optisch nicht mehr wahrnehmbar.
 
 
Zum Sticken fand ich den Hinweis, dass 5-7 Stiche auf 2,5 cm verteilt werden sollen, bei feinem Stoff mehr Stiche. Unter meine Stickfläche habe ich H630 gebügelt. Beim Sticken merke ich, dass diese Stärke die Stichlänge mit bestimmt. Merkmal der Sashiko-Stickerei ist, dass an Kreuzungspunkten der Faden unter der Stickerei läuft. Um das zu erreichen musste ich vor der Kreuzung immer mal bremsen oder strecken. Als Stickgarn habe ich Nähfaden doppelt verwendet. Nach dem Einfädeln habe ich diesen mit Andruck über eine weiße Kerze gezogen, das verhindert Knotenbildung. Eine Stickprobe wird empfohlen, ich habe mit dem einfachsten Muster begonnen. Bei einigen Mustern habe ich mit einer Stecknadel markiert, wo der Faden wieder nach oben zu führen ist.



Die Fertige Stickerei wird links gebügelt, damit sie nicht glänzt und um zu vermeiden, dass das Muster platt gedrückt wird.
 
 
Meine fertige Fläche als Kissen:
 
 
Zum Nachschlagen habe ich das Buch "Sashiko japanisch sticken" von Agnès Delage-Calvet  (ISBN 3258071349) verwendet. Die Anleitungen sind ist kurz und gut nachvollziehbar. Außerdem enthält es Hinweise und Beispiele für Sashiko-Stickereien auf Haushaltswäsche.

Zum Ursprung der traditionellen Farben habe ich keine Hinweise gefunden, vielleicht liegt der Schlüssel in alten Färbemethoden und verfügbaren Farben.

Für mich war die Aktion eine passende Bewegungstherapie für meinen Arm und das Handgelenk, das nach dem Bruch des Unterarmes noch etwas ungelenk ist.
An Frifris vielen Dank für das Thema und das Sammeln der Links.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Gewonnen, Hurra

Kaum glauben konnte ich es, als ich hier gelesen habe, dass ich gewonnen habe. Unglaublich, aber wirklich wahr. Inzwischen ist die Sendung mit dem tollen Katalog "Textile Dialoge" eingetroffen. 85 Miniatur-Quilts sind einzeln abgebildet, jeder für sich eine Anregung für Farbkombinationen und Gestaltung kleiner Flächen. Die beiliegende Stofftüte enthält wunderbare Stoffe, einige mit bezauberndem Färbeverlauf warten auf eine Verwandlung mit Nadel und Faden, eine Herausforderung, den im Buch abgebildeten Miniquilts 25 x 25 cm eine eigene Version hinzuzufügen.

Das kann ich kaum noch abwarten, denn nach meinem Armbruch trage ich noch immer eine Bandage. Ein bisschen was geht schon, bald ...


Als ich erfahren habe, dass ich gewonnen habe erinnerte ich mich gleich, dass ich Kristina Schapers Buch auf meiner Wunschliste hatte. Gelegenheit, das Buch zu erwerben und signieren zu lassen. An dieser Stelle vielen Dank an Kristina, die Geduld mit meinen Extrawünschen hatte.
 
Die schwarze Bandage ist die letzte, immer öfters geht schon was ohne.
Bald ist auch wieder Zeit für Handarbeiten: