Derzeit
nähe ich gerne mit Jelly-Rolls als Ausgangspunkt. Manchmal überlege ich, mir
eine Rolle mit fein aufeinander abgestimmten Streifen zu kaufen und dann denke
ich, dass ich eigentlich schon genug Stoffe habe. So schneide ich immer mal
wenn ich einen Stoff auseinander gefaltet habe einen Streifen von 6 cm ab, so
wächst mein individueller Jelly-Roll-Stapel. Gelegentlich nehme ich mal diesen
oder jenen Streifen raus, um zu prüfen, ob er zum Stoff zu meiner aktuellen
Näherei passt. So hält sich das Caos bei der Stoffauswahl übersichtlicher in
Grenzen.
Vom
letzten Nähprojekt hatte ich 1 und 1/2 Beine einer schwarzen Jeanshose übrig.
Grob geschätzt genau die richtige Menge für einen Taschenkörper. Zwei 4 x 90 cm breite Streifen reserviere ich für
Außentaschen, ein paar kleine Stücke als Trägerverlängerung. Die restlichen Teile
habe ich zu einer Fläche von ca. 55 cm Höhe und ca. 90 cm Breite zusammen
gesetzt, mit Vlies und dünnem Stoff aus der Restekiste geschichtet und mit
Zierstichen die 3 Schichten verbunden (3.Foto).
Für
die Träger habe ich wieder einen
Gürtel verwendet: 2 Hälften sind mit etwas Jeansreststoff verlängert und
gleichzeitig versäubert.
|
beide Seiten der Tasche |
Meine
liebste Näherei sind die als Blickfang aufgesetzten umlaufenden Taschen aus
einem Stück. Dafür habe ich ein paar Streifen (6 cm breit) zusammen genäht,
gebügelt und wiederum um 90 Grad versetzt in 6 cm breite Streifen geteilt.
Diese kleinen Streifen waren Ausgangspunkt für die Patchworkfläche. Einzelne Motive meiner Stoffe wollte ich nicht auf
den Kopf stellen, mit ein paar zusätzlichen Quadraten von 6 x 6 cm ist dann
eine Fläche entstanden nachdem ich da und dort mal einen Faden raus gezogen
habe um die Reihenfolge einer Streifenordnung zu ändern. Für eine Fläche aus
Quadraten nehme ich gerne Streifen als Ausgangspunkt und ergänze einzelne
Quadrate zuletzt. Die Fläche benötige ich genau so breit wie der vorbereitete
Taschenkörper ist. Quiltnähte kommen
mit rot als Akzent darüber. Den verwendeten Blindstichfuß (eigentlich für Säume) zeige ich mal demnächst.
Oben versäubere ich mit dem reservierten 4 cm schmalen Streifen Jeansstoff.
Unten angesetzt der 2. Streifen welcher am Taschenkörper oberhalb der
Bodenfläche fest genäht wird. Umgeklappt verbinde ich Taschenkörper und
Außentaschen seitlich oben beginnend, über Eck am unteren Streifen lang bis zur
Mitte der Vorderseite am einer Quadratnaht, dann abbiegen nach oben zur Teilung
der Außentasche, oben ein paar hin+rück Stiche, wieder nach unten und weiter
bis zur nächsten Teilung … Die vorbereiteten Henkel fixiere ich auch gleich am Taschenkörper im Bereich der
Nahtversäuberung. Ein Band mit Karabiner
befestige ich auch gleich so.
Passend
zum Taschenkörper nähe ich nun das Futter.
Die Breite entspricht dem Taschenkörper. Die Höhe wähle ich 8 cm kürzer als der
Taschenkörper so dass es oben später nicht raus blitzen wird. Angrenzend an den
späteren Taschenboden nähe ich auf jeder Seite Bahnen mit Aufteilung von
mehreren kleinen Taschenfächern nach meinem Bedarf (nicht zu breit sonst klappt
es später nach unten). Übrigens war der Futterstoff
„früher“ mal ein Faltenrock, auch als Patchworkfläche kommt er vor.
|
Taschenkörper und Blick in die Tasche |
Jetzt
wird es spannend: rechts auf rechts verbinde
ich oben Taschenkörper mit Futter. Diese Fläche breite ich aus lege hälftig
Taschenkörper auf Taschenkörper und Futter auf Futter. So nähe ich an der
späteren Taschenseite die Teile zu einer Röhre zusammen. Das Futter nähe ich an
der späteren Bodennaht seitlich je 10-12 cm zu, die Wendeöffnung bleibt erst
mal offen. Den Taschenboden nähe ich auch zu und nähe Ecken ab (an
aufgesetzten Taschen kann ich mich orientieren), gleiches beim Futter. Nun noch
die Nahtzugaben aufbügeln und wenden. Das Futter nach innen drapieren und oben
umlaufend nochmals eine Naht mit stabilen Fixierungen über die Träger. Diese
letzte Naht wollte mir nicht gelingen so dass ich mir mit Handstichen beholfen habe. Ich finde, es passt im Ganzen und ich
habe eine Tasche in schwarz-weiß mit ein paar roten Akzenten, eine wichtige
Ergänzung zum Großteil meiner Garderobe.