Mein Beitrag zu diesem Thema kam zustande, ohne dass ich darüber nachgedacht habe.
In den Osterferien durfte ich einen Upcycling-Workshop mit Kindern betreuen. Am Ende gab es reichlich Stoffreste. Zeitgleich hatte ich ein paar Nachfragen nach Chenille-Box-Mäppchen. So war es naheliegend, die Stoffreste zu stapeln und altbewährt zu Flächen für Stifte-Mappen zu vernähen: Beginnend auf einer Bügelmarkierung diagonal; parallel mit Nähfußabstand von 0,75 cm.
Es hat sich bewährt, die untere Lage größer zu halten, dann ist das Anschneiden der Lagen leichter. Auf der untersten Lage drehe ich gleich mit ein paar Stichen, ist besser als Abschneiden.
Versehentlich habe ich vereinzelt am Cutter eine Seite mit zu schmalem Führungselement erwischt und meine Schnitte sind mitunter sehr dicht an der Naht. Für einen Nahtabstand von 0,75 cm ist die Einstellung M am Chenille-Schneider zweckmäßig.
Durch mein Missgeschick hatte ich das Bedürfnis, die Raupen zusätzlich zu fixieren und erinnerte mich an Fotos von Stoffmanipulationen. Dazu lasse ich nun Fotos sprechen (eine kleine Auswahl).
Beim Stapeln der Lagen habe ich mir kaum Gedanken gemacht, wie sich dieser Zufall später auswirkt. Besonders umgehauen hat mit der Effekt mit einem lila-orangen 80er Jahre Bettwäschestoff und in einem anderen Stapel eine mint-rosa-karierte Lage, die unter der Titanic hoch kam. Auch schwarzer Denim ergab eine interessante Optik.
Die Verwandlung der "Altstoffe" war faszinierend, ich konnte dann gar nicht aufhören mit Stoffe aufräumen. Wenn mein Chenille-Cutter noch scharf wäre würde ich wahrscheinlich auch jetzt gerade Chenille-Raupen schneiden, aber meiner Ersatzmesser ist noch nicht eingetroffen.
Dem Fixieren der Chenille-Raupen vor dem Nähfuß habe ich zunächst mit einer Häkelnadel nachgeholfen, später mit einer Stricknadel: mit der Nadel von der Seite zwischen die Raupen gleiten, drehen und vor der Näh-Nadel positionieren.
Die Fläche mit Umrandung habe ich später mit einem Dreifach-Zierstich zusätzlich über die Umbiege-Nähte gefestigt, die vielen Lagen brauchen Halt.
Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken zwecks Erfahrungsaustausch gesammelt.
Die weiteren Termine der Stoffspielerei:
28.05.2017: Denim (Griselda – Machwerk)
25.06.2017: Thema noch offen (Lucy – Nahtzugabe)
Juli/August 2017: Sommerpause
27.10.2017: „Fäden auf Farbe“ (Ute - 123-Nadelei)
28.05.2017: Denim (Griselda – Machwerk)
25.06.2017: Thema noch offen (Lucy – Nahtzugabe)
Juli/August 2017: Sommerpause
27.10.2017: „Fäden auf Farbe“ (Ute - 123-Nadelei)
Richtig klasse! Die Effekte sind so schön und die Stiftemäppchen gefallen mir sehr. Danke, dass du die Technik noch einmal vorstellst - ich glaube, ich muss auch mal Stoffe zusammensuchen.
AntwortenLöschenLG und einen schönen Maifeiertag morgen wünscht
Beate
Das sind ja unglaubliche Effekte, durch die zweite, manipulative Naht drüber noch mehr! Sehr schön gefällt mir auch das grüne Stück relativ weit unten, das aussieht wie Farnblätter, und auch blau-rot. Toll, bei der nächsten greislichen alten Bettwäsche werde ich an Dich denken! lg, Gabi
AntwortenLöschenFinde ich auch, die hervorblitzenden Konstraktfarben bringen alles so zum Flirren. Ich weiß noch, dass Griselda einmal Chenille als Thema bei der Stoffspielerei hatte und ich gar nicht wusste, dass das der Name einer Technik ist. Ich habe es seit dem immer noch nicht probiert, danke für den Ansporn!
AntwortenLöschenWow, das schaut ja klasse aus! Ich habe den großen Drang, deine tollen Werke anzufassen! Drüberzustreicheln, um diesen Effekt haptisch zubegreifen. Dank deines Beitrages landet Chenille wohl nun auch auf meiner to-Sew-Technik-Liste :)
AntwortenLöschenDanke fürs Zeigen - diese Farbkombinationen sind der Hammer!
Liebe Grüße,
Maria
Die Effekte sind echt schön, die du durch das Übernähen gezaubert hast durch die Farben.ich habe damals nir drei schichten gemacht, aber mit den 5, die ich hoffentlich richtig gezählt habe, ist der Effekt wirklich toll.Und des hält auch im Gebrauch gut.
AntwortenLöschenIch benide dich um das Messer, denn per Schere aufschneiden, ist wirklich recht mühsam.Wie lange hat deines durchgehalten ?
VG Karen
Ich habe deine früheren Chenillearbeiten schon bewundert, diese sind wirklich ganz wunderbar. Ein Überraschungseffekt gibt es ja bei dieser Technik auch nach dem Aufschneiden. Auch heißt: Durch meine Färbereine habe ich im Moment dafür immer einen Kanal offen.
AntwortenLöschenDanke für die Anregungen.
LG
Siebensachen
Danke für die schönen Nahaufnahmen - man fühlt sich in eine unbekannte Welt (Unterwasser? Weltraum?) versetzt. Das sind wunderschöne Effekte und gleichzeitig sind die Stoffreste sinnvoll verarbeitet
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines
Super schön! Eine sehr interessane Technik mit viel Wirkung. Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt - aber nur gespielt, denn was soll denn noch alles getan werden? Deine Projekte sind jedenfalls spitze!
AntwortenLöschenLG eSTe
Da hast du zwei Techniken so gekonnt kombiniert dass tatsächlich was ganz Neues entstanden ist.
AntwortenLöschenMein Chenillecutter ist gerade auch entschärft, aber für den Jeans-Mai würde ich das Aufschneiden ganz gern nochmal probieren. Da steckt so viel Potential in der Technik wie man sieht!
Das sind richtige Kunstwerke geworden, die man sich auch im Rahmen an die Wand hängen kann. Toll! Bisher habe ich mit Chenille nur Chenillegarn verbunden, das ich persönlich gar nicht mag. Deine Arbeiten sind sehr inspirierend, ich werde mal viele bunte Stoffreste sammeln gehen. LG Christa
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