Sonntag, 29. Oktober 2017

Stoffspielerei: Fäden auf Farbe für eine Mütze

Als Thema für die heutige Stoffspielerei habe ich "Fäden auf Farbe" gewählt. Inspirationsbeispiele hatte ich hier gezeigt und erläutert. 


Reverse Applikation mit Klebestreifen-Reservierung

Weil es ein etwas längerer Beitrag wird folgen zunächst die Experimente meiner Mitstreiterinnen: 
  • Sabine appliziert filigrane Häkelmaschen und Occhispitze auf farbigen Untergrund 
  • Christiane experimentiert mit gespannten und geklebten Fäden
  • Ines hat Sterne schabloniert, gemalt und mit umlaufenden Quiltlinien abgesteppt
  • Ute hat mit freier Maschinenstickerei auf strukturgefärbtem Stoff die Zutaten veredelt
  • Martina experimentiert mit Fäden auf Papprohren zum Drucken und nutzt Fäden als Applikation 
  • Gabi hat mit Blümchenstempel + Textilfarbe Blümchen auf ein Shirt gestempelt und diese Konturen für Stickexperimente genutzt.
  • Mond veredelt schlickte schwarze Fingerhandschuhe mit goldener Farbe und silbernen Stichen
  • Beate ergänzt eine Shibori-Färberei mit Rost durch Stickstiche
  • Karen näht und gestaltet mit Fundus- und Baumarktmaterialien einen neuen Mantel für ihr Telefonino
  • Jule ergänzt selbst bedruckte Stoffe mit weitere Gestaltungsebenen aus Deckchen und durch Stickerei

Zum Thema habe ich viele Ideen, davon bisher nur wenige umgesetzt. Heute zeige ich, wie ich eine Kindermütze 2lagig mit Reverse-Applikationen genäht habe.

  • Für Kopfumfang 50 cm: 2 Jerseystoffe 48 cm * 30 cm zuschneiden
  • an der Kante von 48 cm elastisch zusammen nähen bzw. Overlocknaht
    spätere Lage des Unterstoffes bei Durchbrüchen beachten
  • Oberfläche der Mütze diagonal mit Klebestreifenraster bedecken
    Freiflächen von 2...3 cm zwischen den Klebelinien lassen
  • Textilfarbe über die reservierte Fläche pinseln
    Ich habe blaue Farbreste verschiedener Anbieter verwendet
    sowie etwas silber 

  • nach den Trocknen der Farbe die Klebestreifen abziehen
  • rückseitig durch Bügeln Textilfarbe fixieren
  • wie links abgebildet falten und zusammen nähen
 

  • die beiden Lagen zur Mütze ordnen: Futterlage nach innen schieben
  • mit Stickgarn 3fädig Vorstiche im diagonalen Verlauf entlang der Markierungen
    auf und ab führen; die Lagen werden verbunden
    Den Bereich der späteren Fransen nicht besticken

    Die Rückseite ergab sich hier wie folgt
  •  Fransen von 20 cm Länge ca. 1 cm breit) einschneiden
  •  dabei die Stickfäden nicht anschneiden
Ausgewählte Quadrate sind mit ca. 7 mm Abstand vom Abstepp-Stich frei geschnitten, so dass die untere Lage sichtbar wird. Mit diesem Schritt entsteht die hinterlegte Applikation.


Auf Höhe der Fransen-Schnittkante wird die Mütze mit einem passenden Band aus Jerseyresten zusammen gebunden.

Der diagonale Verlauf des Musters bewirkt, dass die Mütze elastisch bleibt.
Die Gestaltung mit Fransen + Bindestreifen ermöglicht eine Größenregulierung für die Kopfhöhe.Leider haben sich die von mir verwendeten Jerseystoffe beim nachträglichen Langziehen nicht eingerollt. Die Mütze wird trotzdem gerne getragen:
 
Die Fransen haben etwas von einem Pferdeschwanz - mit oder ohne Schwung.
Nach Geschmack könnte man sie nachträglich kürzen. 

Diese Mütze entstand als Upcycling/Refashion aus ausgemusterten Shirts.
Eine ähnliche Mütze mit einem Muster von Alabama Chanin zeige ich
hier. 

Die weiteren Termine der Stoffspielerei:

26.11.2017: „Dreidimensional" bei
Textile Werke
31.12.2017: Weihnachtspause

28.01.2018: „Biesen" bei
Machwerke
25.02.2018: „Gesichter“ bei
Nahtlust
25.03.2018: „Falten“ bei
Schnitt für Schnitt
29.04.2018: „Schlipse“ bei
FeuerwerkbyKaze
27.05.2018: „Japan“ bei
madewithbluemchen
24.06.2018:  (Thema noch offen) bei
Nahtzugabe

weitere Themen: Tierwelt, Streifen, textile Miniaturen, 

1 Kommentar:

  1. Unglaublich, wie sorgfältig und mit wie viel Kreativität du das Thema aufarbeitest. Deine Ergebnisse sind sehr interessant und die Mütze sieht total "krass" aus (würde meine Enkelin sagen, sie spricht mir aus der Seele).
    LG eSTe

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