Dienstag, 30. Dezember 2014

Jahresrückblick und Vorschau

Das war’s mal wieder, das Jahr ist so gut wie zu Ende.
Gelegenheit kurz zurück zu blicken um zusammenzufassen, was es 2014 hier gab.
Da waren viele Kissenbezüge, Nix-Plastix-Beutel, Lampen wurden gewerkelt, Jeanshosen transformiert, Krawatten vernäht und Stoffe zerstückelt...
Verlinkt bei Caro zeige ich meine Favoriten, eine schwierige Auswahl:


01  02  03
04  05  06
 
 
01  02  03
04  05  06
07  08  09

 Und da war noch was in Sachen Do it your self ...

2015 wird es wieder Linkpartys "Kissenschlacht und Nix Plastix geben.

Jeden Monat werde ich ein Handarbeitsbuch vorstellen, die ersten beschäftigen sich mit Upcycling und Taschen. Ich freue mich schon darauf, ganz tief in die Bücher einzutauchen (oft lese ich nur oberflächlich quer).

Allen, die hierher finden
wünsche ich einen "Guten Rutsch"
in das bevorstehende Jahr 2015
sowie allzeit Ideen zum Nähen,
einen reißfesten Faden in der Nadel
und ausreichend Stoff und Garn im Haus. 

Sonntag, 28. Dezember 2014

Grannys vom Kreis zum Quadrat

Für Baumwolle in Farben, die mich seit meiner Jugend begleiten habe ich ein Granny-Muster ausgewählt, bei dem ein Kreis sich zu einem Quadrat erweitert. Diesen geometrischen Wechsel habe ich farblich von weiß auf rot optisch verstärkt. In der letzten Runde mit schwarz sind die Grannys durch verschlungene Luftmaschen verbunden.


 
Häkelschema
  1. 6 Luftmaschen zum Ring verbinden
  2. 3 Luftmaschen, 11 x (1 Stäbchen + 1 Luftmasche), 1 feste Masche zum Verbinden des Ringes
  3. 3 Luftmaschen + 1 Stäbchen, 11 x (2 Stäbchen + 1 Luftmasche) 1 fM zum Verbinden
  4. 12 x je 5 Luftmaschen mit fester Masche im Zwischenraum der Vorrunde
     5. in den 1. Luftmaschenbogen 2 LM + 4 Stäbchen + 2 LM + 5 Stäbchen
        
in den 2. Luftmaschenbogen 1 feste Masche + 3 Luftmaschen
        
in den 3. Luftmaschenbogen 5 Stäbchen + 2 LM + 5 Stäbchen
         bis zum Ende der Runde wiederholen, 1 feste Masche zum Verbinden des Ringes

 
 

6.    Zusammenhäkeln der Quadrate (Beginn im Zentrum von 4 Grannys)
       2 feste Maschen in Eckloch der Vorreihe, 4 feste Maschen über Stäbchen der Vorrunde
       2 Luftmaschen, 1 fM in den Vorrundenbogen, 2 Lm, 1 fM in den gleichen Bogen, 2 Lm, 4 fM
          über Vorrundenstäbchen, 2 fM ins Eck der Vorrunde, dazu 2 Lm und 2 weitere fM
          das erste Quadrat so umhäkeln
       Das 2. Quadrat angrenzend mit den Luftmaschen verbinden indem eine Luftmasche gehäkelt
       und durch das angrenzende Quadrat gezogen wird, danach eine weitere Luftmasche häkeln
       und Muster fortsetzen.
       An Eckpunkten in beide Richtungen verschlingen.
 
 
Als ich über das Muster nachgedacht habe kam ich zwangsläufig auf einen Kreis mit 4er Teilung. Für den Farb- und Form-Wechsel habe ich weiße Kontrastfarbe gewählt. Als Außenrunde blieb schwarz. Damit die schwarze Farbe nicht zu viel Fläche bekommt habe ich dafür feste Maschen gewählt, die mit der weißen Vorrunde ein kleines Zackenmuster ergeben.
Die Abstände zwischen den Verschlingungen haben sich bewährt, zunächst war ich unsicher welchen Abstand ich überbrücken kann ohne dass es aufklafft.

Auch die Rückseite kann sich sehen lassen:
 

Das Muster eignet sich wie viele Grannys gut für Wollresteverwertung. Als stilisierte Blumenwiese mit farbigen Kreisen auf grün kann ich mir auch gut vorstellen.

Meine Decke besteht aus 22 x 16 = 352 Grannys und wiegt 990 g.
Bei 6 cm Kantenlänge ergab es eine Decke von 1,32 x 0,96 m aus Baumwollgarn (125 m a 50 Gramm, Häkelnadel Nr. 2). Die Haptik der Decke mag ich, auch die Größe finde ich handlich und verwende sie gelegentlich als Kniedecke.
Die meisten Kreise habe ich im Urlaub und in Wartezimmern gehäkelt, die schwarzen Außen-Verbindungsrunden entspannt abends zu Hause zum TV.

Und was nun, wenn die Decke fertig ist?
Erst mal Inventur im Wollvorrat ... reichlich blaue und weiße Baumwolle ... solche relativ umfangreichen Bausteinprojekte kriegen Ritual-Charakter und werden ersetzt:

 

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Alle Jahre wieder ...

Die Geschenke sind verpackt, der Baum geschmückt, Kartoffelsalat vorbereitet ... es ist heute wirklich Heiligabend.

Ich wünsche Euch schöne Feiertage. Lasst es Euch gut gehen:
in Ruhe, mit Familie oder Menschen, mit denen Ihr gerne zusammen seid.


Weihnachts-Deko ist bei uns dieses Jahr noch puristischer als sonst. Ich sehe es pragmatisch, denn was nicht rausgeholt wurde braucht auch nicht weg geräumt zu werden.

Unter dem Weihnachtsbaum stehen die Geschenke. Einige davon sind in Stoffsäckchen, die sich beim Öffnen in Tragebeutel verwandeln. Letztens habe ich aus Weihnachtsdeckchen ein paar kleine Beutel genäht. Den Bereich oben habe ich nach innen gefaltet und mit Schleifengedöns zugeschnürt. Aufreißen von Geschenkeverpackungen hat Tradition und seinen Reiz, allerdings macht es auch immer viel Müll. Deshalb habe ich mir diese Alternative überlegt, mit der die Geschenke nach Hause getragen werden können und hoffe auf Wiederverwendung, denn nach Weihnachten ist vor Weihnachten.



Ein Stoffsäckchen vom letzten Jahr ist wieder da

 

Montag, 22. Dezember 2014

Textile Dialoge im Format 40 x 40 cm

Im Sommer habe ich den Katalog "Textile Dialoge" sowie eine kleine Materialtüte gewonnen. Der Katalog enthält Miniquilts der Gruppe "Limeria", die aus solchen kleinen Materialauswahlen entstanden sind. Die Miniquilts sind einfallsreich und gleichzeitig inspirierend, so dass ich eine Weile unentschlossen war, wie ich meine Stoffauswahl angemessen transformieren könnte. Ausgehend von der Farbpalette der Stoffe ist es eine Landschaft mit Sonnenuntergang geworden.


Die Abmessungen 40 x 40 cm habe ich mit Crazy-Log-Cabin-Flächen verlängert für eine Kissenhülle. Zum Maschinenquilten habe ich Multicolorgarn verwendet. Meine Fläche ist durch das Quilten um ca. 3 cm in der Länge geschrumpft, so dass ich für den Druckknopfverschluss noch mal 3 cm angestückelt habe.

 
Ohne Kissenfüllung hat meine Fläche die Abmessungen des Projektes. Mein Exemplar des Kataloges "Textile Dialoge" ergänze ich hinten durch Fotos meiner beiden Nähflächen.
 
  

Nach der Näherei erkenne ich von mir verwendete Stoffe da und dort im Katalog wieder, auch als Nachzügler extern hat mir diese Patchwork-Näherei großen Spaß gemacht. Die Vorgabe durch das kleine Stoffpaket war eine Herausforderung, die mich mal grünen und orangen Farbtönen näher gebracht hat, eine gute Übung für Farbkombination abseits der eigenen Vorlieben und Gewohnheiten.

Wer gerade Hamburg besucht hat Gelegenheit, die Ausstellung Textile Dialoge – 85 Miniaturen original noch bis zum 26.02.2015 im Quilthouse Hamburg anzusehen.
Übrigens gibt es noch Katalogexemplare zum Preis von 15 Euro (zzgl. 3 Euro Versandkosten innerhalb von Deutschland, Auslandsversandkosten bitte erfragen), Bestellung per Mail an die Gruppe Quilthouse Kreativ (Textile Dialoge(at)gmx.de).

Sonntag, 30. November 2014

Handarbeit macht … glücklich

Suschna sammelt die Beiträge für die monatliche “Stoffspielerei“ nach Google-Mottovorschlägen. Handarbeit macht … glücklich, schlank …

Seit ich das Motto gelesen habe denke ich immer mal darüber nach. Bei mir trifft es zu, dass Handarbeit glücklich macht, es ist für mich zum Bedürfnis geworden, Materialien und Farben nach eigenen oder im Gedächtnis gespeicherten Ideen von Hand zu verwandeln. Hier geht probieren über studieren und Übung macht den Meister. Und ich finde, dass die Eigenschaft „schlank“ auch ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet, denn die abendliche Handarbeit verhindert gedankenlose Nahrungsaufnahme ;-)

Heute zeige ich etwas zum Thema probieren und Erfahrungen sammeln. Handarbeiten haben mich auch reich gemacht und zwar an Erfahrungen und ich habe das Gefühl, davon noch lange nicht genug zu haben. Heute schildere ich es an einem Beispiel:
Im Frühjahr habe ich mir das Buch „Kunst & Textil“ zur Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg gekauft. Beim Lesen fand ich ein Foto eines Jutewebteppichs von Sonia Delaunay (Hommage an Tristan Tzara), das mich an Bauhaus erinnert und in meinem Gedächtnis haften blieb. Mir kam die Idee, diese Flächengestaltung als Patchwork zu probieren. Gelegenheit mal Grün zu integrieren, eine Farbe, die ich gerne vermeide (gelb auch). Die Aufteilung habe ich vereinfacht in Quadrate sowie diagonal geteilte Quadrate und zugeschnitten für eine Kissenhülle. Zu spät ist mir aufgefallen, dass es mit einer 10 cm-Schablone zu groß ist für ein Kissen, egal wird es eben eine kleine Decke.
Verwendet habe ich weißen Damast, roten Stoff von einem Kinderrock, blauen Stoff von einer Tischdecke und grünen Stoff der bei einer anderen Näherei übrig geblieben ist. Als mittlere Lage habe Molton (Bettlaken) gewählt und als Hintergrundstoff ein Stück Baumwollstoff vom Maybachufer. Die Schichten verbinden wollte ich diagonal mit Maschine in 2 parallelen Nähten. Die Nähmaschine vorbereitet mit Obertransport-Fuß musste ich feststellen, dass oft Stiche ausgelassen wurden (auch an Stellen die keiner Nahtzugabenerhöhung folgten). Die Universalnadel habe ich durch Jeansnadel ausgetauscht, ohne Besserung. Ursache ist sicher die Kombination und Stapelung von Damast und Molton … sch…ade, denn die Decke der Größe 90 x 100 cm ist gut zu handhaben beim Quiltversuch.



Auftrennen wollte ich nicht, denn die misslungenen Nähte fixieren die Schichten gut. Deshalb habe ich die parallele Quiltnaht von Hand daneben genäht und die Maschinenstiche von Hand „repariert“. Das Nebeneinander von Maschinenquiltnaht und Handnaht gefällt mir ganz gut. Deshalb bleibt es so und bekommt den abschließenden Rand.


Weil mir immer noch ein unerledigter Kissenbezug im Kopf rum spukt nehme ich erneut Anlauf und probiere eine andere Technik. Quadrate der Größe 6,5 cm bereite ich vor. Aus der Baumwollstoffrestekiste suche ich möglichst dünne Baumwollstoffe von Hemden und Blusen. Dieses Mal orientiere ich mich mehr an der Vorlage und teile diagonal so, dass an einer Seite Platz ist für 2 Nahtzugaben nebeneinander. Von der Rolle schneide ich mir ein Stück Bügelvlies und zeichne auf der Bügelseite Quadrate von 6,5 cm auf. Darauf platziere ich die Quadrate und bügle sie fest. (Immer schön aufpassen, dass nicht ein dunkler Fussel zwischen Vlies und weiß eingebügelt wird).
Vor dem Nähen habe ich die Knickkanten nochmals mit dem Bügeleisen getrimmt und erst mal eine Richtung genäht. Die Technik hatte ich mal irgendwo online gesehen und auch schon mal ausprobiert. Abweichend von der Onlineversion schneide ich vor den 90-Grad-Nähten bis zur Quernaht ein, so dass sich die Nahtzugaben wie beim Patchworken üblich in 2 Richtungen klappen lassen. Beim Bügeln stelle ich fest, dass vereinzelt doch recht knubbelige Kreuzungspunkte entstanden sind und entschließe mich, das Vlies parallel zur letzten Naht aufzuschneiden, um die Nahtzugaben in beide Richtungen klappen zu können.
Stellenweise ist es immer noch reichlich dick und mir graust schon, dass beim Quilten Stiche aussetzen. Obendrein ist beim Bügeln mit Dampf grüne Farbe ins weiß ausgetreten so dass ich nicht noch zeitaufwendig von Hand quilten möchte. 
Fortsetzung folgt wenn es fertig ist, und fertig soll es werden. Mit Ehrfurcht denke ich an die Quilterinnen aus alter Zeit, die alles Mögliche aneinander gestückelt und als Füllung verwendet haben. Aufgeben werde ich nicht. Die Seminole, die mit Maschine Decken genäht und unzählige kleine Stoffstücke aneinander gereiht haben konnten es doch auch, also muss es doch gehen. Auch Renate hat eine Decke mit Damast genäht und von Hand gequiltet, Augusthimmel hat letztes Jahr gefärbten Damast in eine Osterdecke verwandelt.

Durch solche praktischen Erfahrungen fühle ich mich ehrlich reicher, einen zusätzlichen Kick beim Handarbeiten gibt es für mich, wenn ich etwas Ausgemustertes umgestalten, verwandeln und dem Alltag zuführen kann. Mit vielen derartigen Ideen probiere ich verschiedene Techniken und bin glücklich, wenn’s funktioniert. Ansonsten machen sie dann erfinderisch um die Sache zu einem ordentlichen Ende zu bringen. Auf jeden Fall freue ich mich wenn etwas fertig ist und ich etwas dazu gelernt habe.

Nun sehe ich mal, was Handarbeit bei den anderen Stoffspielerei-Bloggerinen auslöst. Suschna danke ich für das Thema und die Gelegenheit über die Auswirkungen von Handarbeit nachzudenken.


Freitag, 28. November 2014

50er Jahre Sessel mit Jeanshosen polstern

Sie sind fertig, die beiden Erbstücke. Stetiges werkeln in kleinen Etappen führt auch zum Ziel.


Begonnen hatte ich bei schönstem Pfingstwetter draußen mit dem Auftrennen von Jeanshosen, die hier niemandem mehr passten oder einen altmodischen Schnitt hatten: Kennt noch jemand den Karottenschnitt? Um möglichst viele lange 15 cm breite Stücke mit Kontrast-Blautönen zu erhalten habe ich geduldig aufgetrennt, mitunter hatte ich Glück und traf auf eine gekettete Naht, die ich aufribbeln konnte.

Für die Holzarbeiten (Lackschicht entfernen, blau und grau vorstreichen, fertig streichen) hatte ich Unterstützung von meinem Mann.

Mit den entfernten Polsterstoffen als Orientierung habe ich 15 cm breite Streifen aneinander gefügt. Auf links habe ich die Stücke am Stuhl gesteckt und zusammen genäht; mit einem zackigen Zierstich die Nahtzugaben gebändigt und gleichzeitig die Naht strapazierfähiger gemacht. Ein paar Jeanstaschen sind neu platziert und laden ein, ein Taschentuch, einen Stift oder so was rein zu tun.

Als finaler Abschluss wurden die Stoffe übergezogen und fest getackert. Die Elastizität einiger Stoffe brachte einen guten Sitz ohne Faltenbildung.

Sitzfläche und Anlehne wurden mit Schrauben verbunden, die etwas an die typischen Hosennieten erinnern.

Ihren Platz bekommen die beiden Retro-Sesselchen in der Ferienwohnung, wo vieles blau-weiß ist. Vorher zeige ich sie noch an neutralem Platz von allen Seiten.



Wegen einem gebrochenen Arm in diesem Sommer hat sich die Fertigstellung hin gezogen bis jetzt. Nicht alle Arbeitsgänge konnten wie geplant draußen erfolgen.

Die aufgetrennten Jeanshosen reichten außerdem für eine Tasche, einen Kissenbezug, Gartenstuhlmützen und zum überpolstern von einem Stahlrohrstuhl und einem Hocker. Noch immer sind Stücke übrig, ordentlich sortiert hab‘ ich sie erst mal weg gepackt um Platz für was Anderes zu haben.

Dienstag, 25. November 2014

Hocker neu polstern ...

... das ging ganz schnell als ich endlich einen passenden Schraubenzieher gesucht und die Sitzfläche vom Gestell geschraubt hatte.
Auf dem Tisch lag gerade reichlich Jeansstoff noch vom Polstern eines Stahlrohrstuhles. Eine Fläche in passender Größe war schnell zusammengesetzt, versäubert und angetackert ... wieder anschrauben, fertig.
Die Stretch-Funktion eignet sich sehr gut für Polster-Arbeiten.



Stuhl und Hocker ergänzen ein Foto von Carolin Fritz mit Jeanshosen. Ausgestellt ist die Zusammenstellung derzeit in der Städtischen Musikschule "Alfred Wagner" in Suhl im Rahmen der Fotoausstellung "nah + fern" Die Ausstellung kann noch bis 06.02.2015 besichtigt werden (Eintritt frei, Öffnungszeiten wie Schulbetrieb).

Reparatur Kinder-Jeanshose

Durchgescheuerte Knie an Kinderhosen sind ein wiederkehrendes Thema. Im Mai hatte ich bei Augusthimmel über das Thema gelesen.
Lieblingsnäherei ist es bei mir auch nicht, ich nehme es als Herausforderung, die dann so aussehen kann:



Zuerst habe ich je eine Naht am Bein aufgetrennt, damit ich besser reparieren kann. Dann innen Vlies auf die dünnen Stellen gebügelt und außen über den Kniebereich Jeansstücken appliziert. Die Farben rot und gelb sind auf einem Aufdruck schon vorhanden und wiederholen sich in den Garnfarben.


#visiblemending
Reparatur mit Sternen oder alternativ.
Made4Boys

Sonntag, 23. November 2014

Geschenke, alle Jahre wieder

Geschenketipps, Geschenkeratgeber, … ich lese: … hier finden Sie Geschenktipps aus unserem großen Sortiment …lassen Sie sich inspirieren von unseren Geschenktipps … wenn Sie für Weihnachten noch ein Geschenk brauchen … scheinbar ist es ganz einfach:

Ich hab keine Idee, suche online nach Inspirationen und kaufe etwas mit ein paar Klicks.
Klingt logisch, aber ist es wirklich so einfach?


Zunächst ist es sicher hilfreich, über Interessen und Vorlieben der zu beschenkenden Person nachzudenken. Oft lauert die Gefahr, dass man zu sehr von sich selbst ausgeht.

Auf Anfrage bekommt man mitunter Hinweise für Geschenke nach Wunsch. Allerdings entstehen so auch Erwartungen; gleichzeitig verschwinden Spannung und Überraschungsmoment.

Da ich nähe schenke ich gerne genähte Sachen, vorzugsweise Kissenbezüge.
Vorher schaue ich mich gerne um an dem Platz, für den sie gedacht sind.
So kann ich farblich peilen und überlegen, wie und was.


Mein letztes Kissengeschenk war aus Baumwoll-Stoffen der Serie „toile de jouy“, dieser Stoff war gewünscht. Für eine hellbeige Couch und passend zu braunen Stift-Landschaftsgrafiken im Raum habe ich einen Stoff mit grauem Hintergrund gewählt.
Der Kissenbezug hat die Abmessungen 50 x 50 cm, so dass das Motiv (umlaufend) großflächig Raum bekommt.



Als Ergänzung gab es eine Kissenrolle, abgesetzt mit dunkelbraun-kleingemustertem Stoff um die Form etwas zu betonen.
Als 3. Teil habe ich aus dem Stoff einen Faltbeutel genäht, denn Beutel sind eigentlich immer nützlich.

 


Konkret nach Wünschen nähe ich ungerne. Ich mag den Moment der Überraschung. der mir gleichzeitig Spielraum gibt, während dem Nähen meine Pläne zu ändern und etwas entstehen zu lassen, dass es nur einmal gibt.
Am wichtigsten ist sicher, dass man sich Gedanken macht, auf Farbvorlieben eingeht und das spätere Umfeld berücksichtigt.


Abseits der anrollenden kommerziellen Welle für Weihnachtsgeschenke finde ich Ideen für Geschenke interessant, die uns Zeit miteinander verbringen lassen.
Beispielsweise hatte ich mir mal als Geschenk einen Abend in einem Küchen-Kochstudio gewünscht:
Die gute Nachricht: Es gibt leckeres Essen zum Thema/Motto …
Die schlechte Nachricht: Wir kochen alle zusammen selbst  ;-)) ((" Kochen mit Lust und Liebe")


Bücher zu schenken empfinde ich noch persönlicher als Kosmetikartikel.
Mit einem Buch verbindet sich die Erwartung, dass der Beschenkte sich die Zeit zum lesen nimmt. Der wiederum entscheidet selbst wie und womit er Zeit verbringt.


Ja, Geschenke sind eine schwierige Sache und mal ehrlich haben wir nicht alle schon Kompromisse gemacht wenn der Übergabetag naht und etwas zu verschenken ist?


Sonntag, 2. November 2014

Loch und Löcher nach Alabama-Art

Karen hat im Oktober für die Aktion Stoffspielerei das Thema “Loch und Löcher” ausgewählt. 
Beim Alabama-Sticheln kam mir die Idee, Löcher mit Durchblick zu schneiden.
Ausprobiert habe ich die Idee am Beispiel eines Loops.


Dafür wurden 2 Streifen Jersey 1,5 m lang und ca. 18 cm breit zugeschnitten/gestückelt. Den roten Streifen habe ich mit meiner Alabama-Schablone und Marabu-Textilfarbe weiß (für dunkle Textilien) bemalt, allerdings nur die Kreise. Die restliche rote Fläche mittels Schulschablone mit Kreisen gefüllt. Getrocknet und rückseitig gebügelt wurden die Streifen rechts auf rechts an den langen Seiten zusammen genäht, gewendet und in Form gebügelt, dabei ein Rand in Breite der Nahtzugabe rot an schwarz und umgekehrt.
Die schmalen Seiten wurden soweit wie möglich ebenfalls zusammen genäht, der Rest von Hand geschlossen.


Zum Sticken habe ich ein Baumwollstickgarn verwendet. Vorstiche laufen um die weißen Kreise, eine zweite Runde zum Verdichten der Stiche (von der anderen Seite gestickt). Rückstiche fand ich rückseitig unpassend. Mitunter führen die Stiche noch ein weiteres Stück um die Kreise um den Übergang zum nächsten Kreis zu verkürzen. Der Faden läuft hierfür zwischen den Jersey-Schichten.


Kreise sind so eingeschnitten, dass mal ein roter Rand auf schwarzem Grund sichtbar ist und andererseits ein schwarzer Rand auf rot. An einem Abend habe ich die Hälfte geschafft. Die Farben dunkelrot, schwarz und etwas weiß passen perfekt zu vielen Teilen meiner Garderobe. 

 
Danke, Karen, für das Thema, welches mich zu dieser abgewandelten Alabama-Variante inspiriert hat.
Nachtrag: Tragefoto
 

Montag, 27. Oktober 2014

Blog hop around the world

Heike von HB Quilting hat mich eingeladen, am „blog hop around the world” teilzunehmen. Letzte Woche hat sie einen Einblick in ihre Patchwork-Welt gegeben.

Auf der Reise rund um die Welt folgt heute einen Zwischenstopp in Thüringen. Gerne beantworte ich Fragen rund um Patchwork in meinem Leben. Einleitend zu allen Fragen passt ein Zitat vom Landsmann Goethe:

Alles, was uns begegnet, lässt Spuren zurück.
Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.
Quelle: Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, 1

Wer bist du und was machst du so? 
 
Ich bin immer auf der Suche nach Zeit zum Handarbeiten damit die Ideen, die in meinem Kopf umher geistern real entstehen. Außerdem sammle ich Handarbeitsliteratur.

Geboren in Schmalkalden, aufgewachsen in Springstille, 10-Klassen Schule, Lehre als Dreher, Studium als Technologe der metallverarbeitenden Industrie, Zusatzstudium als Arbeits- und Brandschutzinspektorin (heißt heute Sicherheitsingenieur).
Seit 1990 bin ich freiberuflich tätig in Sachen Buchführung und Hausverwaltung mit Büro zu Hause.

Seit letzter Woche bin ich 25 Jahre verheiratet, zwei Söhne gibt es, inzwischen auch 1 Enkel (6) der mir gerne an der Nähmaschine assistiert und am liebsten immerzu selbst mit der Hand das Pedal der Nähmaschine bedienen würde. Wenn er zu Besuch ist kontrolliert er, ob ich genug volle Spulen vorrätig habe und spult selbstständig welche voll. 

Seit 2 Jahren betreue ich eine Ferienwohnung (ELW in unserem Haus). In Personalunion bin ich dort Innenarchitekt, Hausmeister, Empfangsdame und Zimmermädchen.

Meine 2. Leidenschaft ist fotografieren. Einige haben schon meinen Foto-Blog gefunden. Aktuell bin ich mitten in Vorbereitungen für eine Fotoausstellung.


Wie bist Du zu Patchwork & Co. gekommen?

Meine Omas haben genäht, gehäkelt und gestrickt. Schon bevor ich die Schule besuchte faszinierten mich Handarbeiten und ich durfte Wollreste und Häkelnadeln verwenden. Die verfügbare Nähmaschine war manuell mit Tretpedal. Weil ich das nicht beherrschte habe ich ausgesonderte Kleidung zum Nähen vorbereitet und meine Oma beim Nähen navigiert. Jahre später überraschten mich meine Eltern mit einer Nähmaschine. Zufällig waren sie gerade bei Anlieferung in einem DDR-Haushaltswarenladen anwesend und haben kurz entschlossen eine Veritas-Nähmaschine mitgebracht. Nach mehr als 30 Jahren hat sie 2011 ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten.

Oft habe ich Kleidung aus Weihnachts-Paketen von „Tante Alma aus Stuttgart“ geändert und umfunktioniert. Mein erstes Patchwork war eine Bluse für die ich Baumwolle von Schwesternschürzen neu zusammen gestückelt habe. Das ist nun schon ewig her …
 
 
Da Patchwork traditionell eine Technik der Wiederverwendung ist und obendrein unendliche Gestaltungsmöglichkeiten bietet kam ich daran nicht vorbei. Zunächst habe ich kleine Sachen wie Beutel, Taschen und Kissenbezüge zusammengesetzt bevor ich eine erste Decke genäht habe nach diesem Video.



Woran arbeitest Du zur Zeit?

Meistens habe ich gleichzeitig etwas zu häkeln, etwas zu sticken und etwas zu nähen angefangen. Mein aktuelles Nähprojekt ist Flickentechnik von aufgetrennten Jeanshosen. Mit kleinen Schritten geht es voran so dass ich guter Dinge bin, dass die beiden Sessel (Erbstücke) noch dieses Jahr wieder benutzt werden können. Armlehne und Beine werden später weiß überstrichen.


Mein Unterwegs-Projekt ist eine Granny-Häkeldecke. Die soll gar nicht so schnell fertig werden damit ich immer ohne zu überlegen etwas Handliches fürs Wartezimmer … mitnehmen kann.
 

Abendprojekt ist Alabama-Chanin. Genau genommen sind es Vorstiche zum Verbinden von Schichten wie auch bei Quilts üblich. Ein Pullover ist fertig. Weil ich die Stichelei vermisst habe sticke ich gerade an einem passenden Loop dazu. Ich habe 3-schichtig vorbereitet und überlege, ob ich auch "hinten" aufschneide. Zweischichtig mit echten, unterschiedlich großen Löchern übereinander wäre auch eine Möglichkeit, die direkt zum Thema der nächsten Stoffspielerei führt.
 
 

Wie entsteht der kreative Prozess?

Wie bei Anderen ist es ein Cocktail aus Eindrücken von Farben, Mustern und Dingen aus Büchern, von Blogs, Fotos und aus dem Alltag … vermischt mit Stoff- und Materialvorräten sowie Techniken, die ich beherrsche oder die ich gerne mal ausprobieren möchte. Schon vor dem Computerzeitalter habe ich Ideen in Büchlein skizziert; aktuell sind es Fotos und Skizzen mit Notizen. So manches ist im Kopf noch nebulös und klart sich dann Schritt für Schritt mit der Umsetzung auf. Ein bisschen Spielraum bei der Umsetzung habe ich gerne. Mit verschiedenen Wunschprojekten im Kopf passiert es mitunter auch, dass alles eine andere Richtung bekommt wenn neue Eindrücke, Erfahrungen oder Materialien dazu kommen. So manche Idee spaltet sich auch in Material- und Farb-Varianten auf von denen die eine oder andere nicht so schnell fertig wird (oder nie entsteht).

Wenn ich Stoffe und Materialien sehe habe ich oft gleich eine Idee zur Verwendung. Ich berücksichtige, ob ich so etwas benötige und gestalte so, dass es sich an einen bestimmten Platz optisch und farblich einfügt. Meistens gehe ich pragmatisch an ein Projekt. Funktion soll sich dem Design unterordnen und es soll solide werden damit es benutzt und gepflegt/gewaschen werden kann. Ich mag funktionale Details und widme dieser Vorliebe auch Zeit beim Nähen.

Beim Zuschneiden bin ich oft zögerlich und sorgsam weil ich denke, irgendwann fehlt mir ein Fitzelchen dieses Materials. Da kann ich nicht aus meiner Haut, ist sicher meine Prägung als DDR-Kind und generationsbedingt.

Gelegentlich nähe ich Geschenke, dazu schreibe ich mal separat, denn ich denke dabei ist vieles mehr als handwerklich-nähtechnisches zu berücksichtigen.
 

Wie ist Dein großer Patchwork-Traum?

Mein Traum ist eine moderne Patchwork-Decke im Stil von Yoshiko Jinzenji. Traditionsgemäß möchte ich Stücke regionaler Haushaltswäsche (z.T. bestickt)  so integrieren dass sich blumige Muster auflösen und grafisch werden. Vorher möchte ich noch Nähtechniken trainieren und mein Gespür zur Kombination von Farben und Formen schulen (mit einer Dear Jane).
Material habe ich u.a. für einen speziellen Quilt aus Baumwollschürzen vorrätig. Derzeit besteht mein dafür favorisiertes Muster aus Dreiecken in bunt und weiß nach einer effektiven Nähtechnik. Die Darstellung unten ist nur Orientierung zum Schürzenvorrat, sicher reichen 3 Schürzen für eine Decke.
 
Endlich mal möchte ich Maschinenquilten üben und Umgang mit dem Obertransport-Fuß; wenn Gelegenheit ist fehlt mir immer die Geduld und ich verbinde die Schichten durch Nähen oder von Hand.

Hier endet die Rundreise auf meinem Blog, Danke für’s Durchhalten.

Die Reise wird am 10. November fortgesetzt durch Beate von Siebensachen-zum-Selbermachen. Auch sie beantwortet die Fragen rund um Patchwork. Ich bin schon gespannt, wenn sie uns hinter ihre Kulissen schauen lässt.

Samstag, 25. Oktober 2014

Topflappen gehäkelt

Neue Topflappen mussten einfach sein nach der Umgestaltung der Küche. Schon einige Zeit habe ich einen alten blau-gelben liegen bei dem mir das Muster gefiel. Nach diesem habe ich etwas größere* gehäkelt in schwarz, weiß, rot und grau (2. Lage hinten). Die Lagen sind außen umlaufend zusammengehäkelt und mit Stern-Stickerei verbunden.

*Statt 7 Maschen pro Block habe ich 8 gehäkelt. So konnte ich die Sternenmitte besser finden und die Proportionen sind in Ordnung.


Serviettenringe gehäkelt

... habe ich letztes Jahr aus einem Nachlass geschenkt bekommen. In weiß passen sie praktisch immer. Deshalb habe ich letztens mal blau-weiß gedeckt und Servietten rein gesteckt: 

Später gab's noch Muffins nach Nigella, bei uns hießen sie Muffins mit Guter-Laune-Mütze:


Auf einer weiß gestrichenen Holzschale mit Fuß und filigraner Häkeldecke sehen sie besonders verführerisch aus und verbreiten wirklich gute Laune.

Montag, 13. Oktober 2014

Schiebevorhänge für Gardinen-Sets

Die Suche nach passenden Schiebevorhängen für unsere Küche war erfolglos. Entweder gefiel uns das Muster oder der Farbton nicht. So war es naheliegend, selbst welche zu nähen. Ein unschlagbar günstiges Stück Gardinenstoff mit eingesticktem Muster und 3 Schiebesets mit Führungsschienen, Klettband und Beschwerungsstäben haben wir gekauft.

Die letzte Stoffspielerei kam wie gerufen. Dort habe ich die Idee mitgenommen, dünne Stoffe vor dem Nähen zu stärken.
als Schnittmarkierung Faden ziehen / Gardine stärken
Mit dem Rollsaumfuß habe ich den vorbereiteten Streifen an den Seiten umgenäht. Zunächst habe ich gerätselt, wie der Stoff in den Fuß eingefädelt wird. Schon wollte ich aufgeben, bügeln und wie ursprünglich gedacht nähen als mir doch einen Start gelang. Das erste Stück war etwas wacklig und für die Führung musste ich erst ein Gefühl kriegen. Knifflig war, als ich inmitten der Bahn neu starten musste.
 
einfädeln in die Führung des Rollsaumfußes FALSCH und RICHTIG
Nichtsdestotrotz ist die neue Küchengardine fertig. Aus 2 Meter Gardinenhöhe der  Kaufgardine konnte ich 3 Stücke von 40 cm, 60 cm und 80 cm mit ordentlich genähter Kante heraus schneiden und fertig stellen. Bei mehr Übung sind Rollsaumabschlüsse gut geeignet für selbst genähte Schiebevorhänge.
 
Fertige Schiebevorhänge mit Spiegelung in der Spanndecke

 Creadienstag