Mein letztes Ergebnis sieht so aus:
Applizierte Garne und Stoffreste sind nach dem Absteppen mit Stickgarnresten als Konturen betont. Alle Detail-Aufnahmen sind von Flächen, die Hüllen für Nadelbücher sind/werden. Fertig sieht das so oder so aus.
Mich erinnert es an Action Painting, allerdings kann ich mit Fäden malen. Ich bestimme, ob das Ergebnis grafisch modern wirkt oder blumig verspielt. Einfluss haben die Zutaten und viel Zufall. Das finde ich spannend und zugleich entspannend. Gleichzeitig erfährt das Stopfgarn meiner Mutter eine vom Zweck abweichende, enorme Aufwertung: ein Upcycling.
Die Dichte der Lagen ergibt sich intuitiv. Das Resultat soll fest werden deshalb packe ich reichlich auf meine Unterlage, die die Größe bestimmt. Da ich die fertige Fläche irgendwann verstürzen möchte halte ich die Schichtung am Rand geringer.
Über die gestapelte Fläche lege ich wasserlösliches Vlies in gleicher Größe und fixiere an 6 Punkten. Nach meinen Erfahrungen verrutscht kaum etwas.
Ich beginne mittig die langen Strecken abzusteppen, am Ende drehen und nähfussbreit 7,5 mm im Abstand parallel darüber. Das Multicolor-Garn welches ich verwende ist dünn und nicht sehr reißfest. Für diesen Zweck ist es perfekt, letztendlich soll mein Vorrat abgebaut werden. Diesen Teil des Nähens mag ich, es entspannt mich Gas geben zu können ohne nachzudenken. Auf die Uhr schaue ich dabei nicht, ich genieße es. Zwischen den Nähten fahre ich nochmals lang (Nahtabstand ca. 3 mm) und wiederhole alles um 45 Grad versetzt. So entsteht ein lagen-verbindendes Netz und hält alles zusammen. Mein Stichabstand ist kleiner als beispielsweise Applikationsstiche oder flächenfüllende Stickstiche.
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Garn um ein paar Finger wickeln und drapieren |
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wasserlösliches Vlies ausspülen |
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ein paar Stoffschnipsel bilden einen Blickfang im Wirr-Warr |
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Aufribbel-Trenngarn in grün ist auch gestapelt (unten) |
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Fläche als Nadelbuch |
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kläglicher Freihand-Absteppversuch |
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Polstermöbel-Muster als Hintergrund |
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Phantasiefläche mit Knopf-Stoff-Schnipseln |
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blumige Draufsicht mit nachträglichen Feston-Stickstichen |
Die Technik hat Ähnlichkeit mit der Konfetti-Technik bei der alle losen Textilien mit einem Netz bedeckt und abgesteppt werden.
Habt Ihr Ideen, für welche Nähprojekte sich solche Flächen eignen könnten außer Nadelbücher? Dann kann ich weiter fortfahren, mein Nähzimmer aufzuräumen und Überflüssiges in nützlich-schönes zu verwandeln.
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